Der Große Preis von Portugal in Portimao bot den Formel-1-Fans aus aller Welt viele interessante Momente. Wir haben uns genauer angesehen, wie das Rennen der einzelnen Teams von Mercedes bis Williams gelaufen ist und präsentieren Euch die Hintergründe zum Reifenkrieg in Portugal.
Lewis Hamilton: 1. /Valtteri Bottas: 3. Mercedes: Lewis Hamilton am Sonntag konnte nach dem Rennen in Imola zurückschlagen. Die Freude über den Erfolg war beim Briten daher demensprechend groß: "Ich fahre schon lange in der Formel 1, hatte schon viel Erfolg und bin auch sehr dankbar dafür. Jeder Sieg fühlt sich anders an. Vor allem, wenn du mit zwei guten Fahrern so eng kämpfen kannst." Seinen kurzzeitigen Positionsverlust nach dem Restart rechtfertigte der Brite damit, sich zu sehr auf Bottas konzentriert zu haben. Für diesen lief das Rennen weniger erfolgreich. Aufgrund von Sensorproblemen verlor der Finne kurz Zeit sogar etwas Geschwindigkeit auf den Geraden. "Wenn du von der Pole Position startest, hast du natürlich nur ein Ziel", so Bottas.
Sergio Pérez: 4. /Max Verstappen: 2.Red Bull: Schadensbegrenzung bei Red Bull Racing. Bereits vor dem Rennen hatte Max Verstappen angekündigt, das Beste aus jedem Wochenende machen zu wollen. "Ich bin zufrieden und habe alles versucht", so der Niederländer nach dem Rennen. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko trauert unterdessen vielen vergebenen Chancen nach. Schuld seien die Track Limits: "Wir haben dadurch den Sieg, die Pole Position und die schnellste Runde verloren. Jetzt reicht es, da muss sich etwas ändern." Sergio Pérez konnte seinenm Teamkollegen heute noch nicht das Wasser reichen. Der Mexikaner möchte allerdings in zwei Rennen bei der Musik sein.
Daniel Ricciardo: 9. /Lando Norris: 5. McLaren: Auf einen bescheidenen Samstag folgte ein erfolgreiches Rennen mit beiden Fahrern in den Punkten. Besonders die Rennpace von Daniel Ricciardo konnte am Sonntag überzeugen, die den Australier in Kombination mit einem Overcut in die Top-10 spülte. "Ich bin super happy. Position fünf war das klare Ziel heute, nachdem das Qualifying gestern nicht so gut gelaufen ist. Auch Daniel hatte einen super Nachmittag. Das ist gut für sein Selbstvertrauen", zeigte sich Teamchef Andres Seidl zufrieden mit dem Ergebnis. Einziger Schnitzer blieb der misslungene Boxenstopp von Ricciardo. Der McLaren-Pilot hatte seinen MCL35M zu weit vorne geparkt, was die Sache für die Boxencrew etwas erschwerte.
Charles Leclerc: 6. /Carlos Sainz: 11. Ferrari: Ferrari erlebte im Vergleich zu McLaren einen eher enttäuschenden Sonntag. Charles Leclerc konnte zwar Punkte nach Hause fahren, Teamkollege Carlos Sainz fiel mit einem schwachen zweiten Stint aber aus den Top-10. "Wir haben sehr mit dem Medium zu kämpfen gehabt und müssen noch verstehen, warum das so war. Mit den Daten, die wir hatten, dachten wir vor dem Rennen, dass die Strategie mit den Softs und Mediums die richtige ist, aber das war sie offensichtlich nicht", haderte der Spanier nach dem Rennen. Wie viele andere Teams kämpfte Ferrari also vor allem mit den Reifen.
Pierre Gasly: 10. /Yuki Tsunoda: 15. AlphaTauri: Für AlphaTauri rundete das Rennen ein eher ernüchterndes Wochenende ab. "Das war nicht das Rennen, was wir wollten, aber um ehrlich zu sein das, was wir erwartet haben", hielt Pierre Gasly am Sonntagabend fest. Der Franzose ist dennoch zufrieden mit dem Punkt, zumal das Team im Rennen vor allem in den langsamen Kurven mit der Bodenhaftung zu kämpfen hatte. Einziger Lichtblick für AlphaTauri an diesem Wochenende: Der Rennstall konnte in jedem der drei bisherigen Saisonrennen mit mindestens einem Fahrer in die Top-10 fahren.
Lance Stroll: 14. /Sebastian Vettel: 13. Aston Martin: Viel Lob gab es am Samstag für Sebastian Vettel. Die Hoffnung auf die ersten Saisonpunkte waren also berechtigt. Dazu sollte es letztlich aber nicht kommen: "Wir haben uns erhofft, heute ein paar Punkte mitnehmen zu können, hatten letztlich aber nicht genug Speed. Wir tun uns noch etwas schwer, das Auto in das richtige Fenster zu bekommen und mussten daher einige Positionen aufgeben", so Vettel. Dem Team fehle demnach noch die nötige Pace, um im Rennen mitgehen zu können. Seinen Teamkollegen Lance Stroll konnte Vettel dennoch hinter sich lassen.
Esteban Ocon: 7. /Fernando Alonso: 8. Alpine: Alpine konnte den starken Eindruck des bisherigen Wochenendes in Punkte umwandeln. Auch Fernando Alonso konnte sich von seinem enttäuschenden Samstag erholen und sich einige gute Duelle liefern. "Es war gut, gegen Autos zu kämpfen, die in den ersten beiden Rennen schneller waren als wir. Der Schritt, den wir in Sachen Pace gemacht haben, fühlt sich definitiv gut an. Das hat Spaß gemacht.", fasst Esteban Ocon das Rennen zusammen. Die geglückten Überholmanöver des Franzosen gegen Pierre Gasly und Carlos Sainz untermauern seine Aussagen.
Kimi Räikkönen: DNF /Antonio Giovinazzi: 12. Alfa Romeo: Alfa Romeo hat sich den Sonntag ganz anders vorgestellt. Bereits in der zweiten Runden des Rennens fuhr Kimi Räikkönen auf der Start-Ziel-Geraden in das Heck seines Teamkollegen Antonio Giovinazzi. Der Finne gab nach dem Rennen an, vom Versuch, etwas am Lenkrad zu verstellen, abgelenkt worden zu sein. "Gott sei Dank habe ich damit nicht seinen [Giovinazzis] Reifen beschädigt", zeigte sich Räikkönen in der Folge etwas erleichtert. Antonio Giovinazzi konnte das Rennen zwar beenden, mit seinem zwölften Rang allerdings keine Punkte für das Team einfahren.
George Russell: 16. /Nicholas Latifi: 18. Williams: Nach dem erfolgreichen Samstag, kehrte das Team am Sonntag auf den Boden der Tatsachen zurück. Williams-Performancechef Dave Robson beurteilt das Rennen wie folgt: "Das Auto hat einige gute Züge gezeigt, uns fehlt aber immer noch Stabilität. Das brauchen wir, wenn wir im Mittelfeld mitkämpfen wollen. Es war außerdem schwer, die Reifen im Temperaturfenster zu halten und wenn du erstmal ein paar Positionen verlierst, ist es schwer, zurückzukommen." Robson meint damit vor allem die Startphase des Rennens, als George Russell von Position elf immer weiter zurückgereicht wurde.
Mick Schumacher: 17. /Nikita Mazepin: 19. Haas: Mick Schumacher sorgte am Sonntag mit seinem ersten Überholmanöver gegen Williams-Piloten Nicholas Latifi für eine kleine Sensation. Der Haas-Pilot ist sich sogar sicher, dass da noch mehr drinnen gewesen wäre: "Das war nicht einfach. Wir hatten schon ein gutes Stück mehr Pace als Nicholas, aber auf der Strecke kommst du einfach nicht vorbei. Ich bin mir recht sicher, dass wir uns auch Russell hätten schnappen können, wenn das Überholen hier etwas leichter gewesen wäre." Während Schumacher bereits gegen andere Teams kämpfen konnte, war Teamkollege Nikita Mazepin ein weiteres Mal weit abgeschlagen. Ein Strafpunkt durch Missachten der blauen Flaggen war am Sonntag das i-Tüpfelchen eines unglücklichen Auftritts des Russen.
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