Besonders die italienische Presse geht nach dem verpatzten Heimrennen von Ferrari in Monza hart ins Gericht mit der Scuderia - und Sebastian Vettel. Die Pressestimmen.
Gazzetta dello Sport (Italien) : "Ferraris Eigentor. Maranello macht alles falsch. Lob für Lewis Hamilton, der wieder ein Meisterwerk vollbringt, Ausdruck eines Talents und einer Entschlossenheit, wie sie sonst niemand vorweisen kann."
Tuttosport (Italien) : "Ferrari, so nicht. Der italienische Grand Prix hat für Maranello schlecht begonnen und ist noch schlechter zu Ende gegangen."
La Repubblica (Italien) : "Ferrari hat einen Sieg einfach weggeworfen. Von der ersten Reihe bis zur Niederlage: Maranello zahlt einen hohen Preis für seine Strategie. Das Duell zwischen Vettel und Räikkönen endet in einer Niederlage. Hamilton spielt einfach Hamilton. Er profitiert von den Fehlern Ferraris und von der Strategie seines Teams."
Corriere della Sera (Italien) : "Ferrari verliert auf der ganzen Linie. In Monza bestätigt sich Vettel als Pilot, der keine Kompromisse kennt. Er ist äußerst stark - oder sehr fragil."
La Stampa (Italien) : "Grand Prix Hamilton. Vettel begeht zu viele Fehler, die ihn am Ende den WM-Titel kosten könnten, obwohl er das schnellste Auto hat. Hamilton ist perfekt, er ist kaltblütig und zynisch, wenn es die Umstände erfordern. Das war eines seiner besten Rennen."
The Sun (England) : "Der ehemalige Champion Damon Hill hat es richtig zusammengefasst: 'Ferrari hat ein Problem und es heißt Lewis Hamilton. Deshalb ist er jeden Penny wert, während Sebastian Vettel unter dem Druck zusammen gebrochen ist.' Hill - Formel 1-König von 1996 - hat in beiden Fällen recht. Ferrari hätte dieses Rennen zweifellos gewinnen sollen."
The Guardian (England) : "Bevor der Große Preis von Italien begann, hatte Lewis Hamilton die feindselige Atmosphäre in Monza als "Schlangengrube" beschrieben. Am Ende stand er auf dem Podium und berichtete der parteiischen und buhenden Menge, wie er Energie aus ihrer Negativität gezogen hatte. Sein positiver Dreh war komplett verständlich nach einem Sieg, der fast undenkbar erschien (...)."
Daily Mail (England) : "Lewis Hamilton, der Meister von Monza. Der Weltmeister lässt die roten Chöre mit dem Rennen seines Lebens verstummen. Die englische Hymne erklang zu Ehren eines Sieges, der für immer ein Stachel in Monzas Geschichte bleiben wird. Hamilton pflanzt seine Flagge auf dem Gipfel seines Sports. Vettel und Ferrari werden lange brauchen, um sich davon zu erholen."
The Telegraph (England) : "Hamilton feiert einen der wertvollsten Siege seiner Karriere, nachdem er hinter den feindlichen Linien triumphiert hat. Er hat Ferrari in Schockstarre versetzt und einen großen Schritt auf dem Weg zu seinem fünften WM-Titel gemacht. Sebastian Vettel fiel schon in der vierten Kurve aus seiner Rolle als Platzhirsch und Herausforderer. Es wird schwer für ihn, sich von diesem Rückschlag zu erholen."
El País (Spanien) : "Ferrari hat viele Jahre auf eine Situation wie diese gewartet (...). Und jetzt, wo sie sie endlich haben, bekommen Maranellos Truppe und Vettel das Zittern."
Mundo Deportivo (Spanien) : "Lewis Hamilton hat erneut getan, was er schon sein ganzes Leben tut. Er bringt diejenigen zum Schweigen, die es wagen, ihn zu kritisieren."
Marca (Spanien) : "Hamilton frisst Ferrari auf. Beeindruckender Sieg von Lewis Hamilton beim GP von Italien, und das, obwohl er weder Favorit war noch aus der ersten Reihe startete. Als Vettel beweisen sollte, wer er ist, bewies der Engländer, was für ein Champion er selbst ist. Seb zitterten wieder mal die Hände. Hamilton verdient sich immer mehr den fünften Titel. Ferrari gerät in Depressionen. Diesen Ausgang hatte Vettel nicht auf der Rechnung."
Kurier (Österreich) : "Sebastian Vettel hat das Hochgeschwindigkeitsduell mit Lewis Hamilton verloren und im Kampf um den WM-Titel ausgerechnet vor den italienischen Tifosi einen vielleicht entscheidenden Rückschlag kassiert."
Blick (Schweiz) : "Eine bittere Pille für die über 100.000 Tifosi der Scuderia aus Maranello. Sie träumten vom ersten Ferrari-Heimsieg seit Alonso 2010. Stattdessen entführt Erzfeind Mercedes zum fünften Mal in fünf Jahren die Monza-Trophäe aus Italien."
Neue Zürcher Zeitung (Schweiz) : "Das Ferrari-Team verzichtet am Heim-GP von Monza auf Teamorder. In gewissen Momenten hätte Räikkönen seinem deutschen Teamkollegen behilflich sein können. Lewis Hamilton hingegen konnte auf die Unterstützung von Valtteri Bottas zählen. Besonders bitter für Vettel ist, dass ihm sowohl beim persönlichen Heimspiel in Hockenheim als auch jetzt bei jenem seines Teams Fehler unterliefen."
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