McLaren stellt heute ihren Rennwagen für die Formel-1-Saison 2024 vor. Motorsport-Magazin.com begibt sich auf eine Zeitreise und blickt zurück auf alle McLaren-Boliden. Von 1997 bis 2023.
MP4-12: Neuer Hauptsponsor, neue Farben: Der erste Silberpfeil aus dem Hause McLaren. Mit Mercedes-Power im Heck gewannen David Coulthard und Mika Häkkinen 1997 insgesamt drei Rennen.
MP4-13: Mit dem MP4-13 begann 1998 das große silberne Zeitalter. Nachdem David Coulthard im ersten Rennen seinem Teamkollegen den Sieg geschenkt hatte, fuhr dieser unangefochten zum WM-Titel und sicherte dem Team den Konstrukteurstitel.
MP4-14: Auch der Nachfolger des MP4-13 sollte zu Weltmeisterehren kommen. Allerdings gewannen die Silbernen 1999 nur noch den Fahrertitel mit Mika Häkkinen. Die Team-WM ging an Ferrari.
MP4-15: Nach den 17 Grand Prix des Jahres 2000 reichte es für McLaren-Mercedes und für Mika Häkkinen nur zu den zweiten Gesamtplätzen. Die Weltmeistertitel gingen nun beide - wie auch in den Folgejahren - nach Maranello.
MP4-16: Im Jahr 2001 sollte David Coulthard zum Herausforderer von Michael Schumacher werden. Doch auch der Schotte musste sich mit Rang zwei begnügen. Zum Saisonende gab Doppelchampion Mika Häkkinen seinen Rücktritt bekannt.
MP4-17: Mit dem MP4-17 und der neuen Fahrerpaarung Coulthard/Räikkönen sollte 2002 alles besser werden. Doch stattdessen fielen die Silbernen in der Team-WM sogar hinter BMW-Williams auf Rang drei zurück.
MP4-17D: Dort verweilten sie auch im Jahre 2003, in welchem Kimi Räikkönen den Titelkampf zwar bis zum Saisonfinale offen halten konnte, letztlich aber mit dem modifizierten Vorjahreswagen nur Vizeweltmeister wurde.
MP4-18: Der silberne Delphin sollte in der Saison 2003 zum Ferrari-Killer werden. Einen wahren Quantensprung hatten Dennis & Newey sich erhofft. Doch der Wagen wurde zur unendlichen Geschichte und fuhr nie einen Grand Prix.
MP4-19: Da die Leidensgeschichte des MP4-18 unerfüllt blieb, begannen die Silbernen bereits im November 2003 mit den Tests des neuen MP4-19, welcher sich jedoch als zu langsam und vor allem zu unzuverlässig erwies.
MP4-19B: Aus diesem Grund debütierte die Dennis-Truppe zur Saisonmitte 2004 mit ihrem überarbeiteten MP4-19B, welcher von Beginn an einen guten Eindruck hinterließ und in Belgien zum Siegerauto wurde.
MP4-20: Räikkönen und die Mannschaft von McLaren mussten sich 2005 Fernando Alonso und Renault geschlagen geben. Platz zwei in der Fahrer- und Team-WM waren das bestmöglichste Resultat. Ferrari hatte man mit dem MP4-20 dennoch geschlagen.
MP4-21: Mit dem MP4-21 erlebte McLaren ein völlig verpatztes Jahr. 91 Punkte fehlten in der Konstrukteurswertung auf den zweitplatzierten Ferrari. Renault sicherte sich die Weltmeisterschaft. Räikkönen konnte die Fahrer-WM lediglich als Fünfter abschließen.
MP4-22: Der MP4-22 war ein großartiges Auto, das jedoch stets im Schatten der Spionageaffäre stand. Hamilton und Alonso dominierten die Saison, am Ende gewann aber einmal mehr Ferrari mit Räikkönen - sowohl die Fahrer- als auch Konstrukteurswertung.
MP4-23: Endlich wieder ein Titel für McLaren! Lewis Hamilton krönte sich bereits in seiner zweiten Saison in der Königsklasse zum Champion und feierte 2008 fünf Siege. Auch Teamkollege Heikki Kovalainen kam im MP4-23 zum einzigen Triumph seiner F1-Karriere.
MP4-24: Im nächsten Jahr lief es für McLaren unter dem neuen Reglement deutlich schlechter. Hamilton konnte seinen Titel nicht verteidigen und feierte lediglich zwei Rennsiege. Der MP4-24 war jedoch in Ungarn der erste KERS-Bolide, der einen Grand Prix gewann.
MP4-25: McLaren setzte wie viele andere Teams auf den F-Schacht, der dem Chrom-Boliden ein paar zusätzliche km/h entlockte. Lewis Hamilton und sein neuer Teamkollege Jenson Button erreichten 2010 für die Mannschaft aus Woking den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung, Hamilton kämpfte bis zum letzten Rennen der Saison um den Fahrer-Titel.
MP4-26: 2011 musste sich McLaren erneut mit dem zweiten Rang begnügen. Hamilton und Button feierten je drei Siege, gegen Red Bull und Sebastian Vettel waren sie jedoch chancenlos.
MP4-27: Der MP4-27 war der 40. F1-Bolide des 1965 gegründeten Teams. Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Heck schlanker und niedriger gestaltet und auch die Seitenkästen verfügten nicht mehr über die bisherige U-Form, sondern muteten wieder klassischer an. Am Ende stand 2012 Rang drei hinter Red Bull und Ferrari zu Buche. Button feierte in Brasilien seinen letzten Sieg in der Königsklasse - und auch für McLaren sollte es für lange Zeit der letzte bleiben.
MP4-28: McLaren setzte einen gewagten Schritt und wechselte zur Saison 2013 an der Vorderradaufhängung von Pushrods zu Pullrods. Der Schuss ging jedoch gehörig nach hinten los: zum ersten Mal seit 1980 konnte das ruhmreiche Team keinen einzigen Podestplatz erzielen und wurde in der Konstrukteurs-WM nur Fünfter. Sergio Perez, der den zu Mercedes abgewanderten Lewis Hamilton ersetzt hatte, musste bereits nach einem Jahr wieder das Feld räumen.
MP4-29: Wie die meisten anderen Teams setzte McLaren beim letzten Mercedes-befeuerten Boliden wegen des neuen Reglements auf eine wenig ästhetische lange Nase. Der Saisonauftakt in Melbourne verlief mit den Rängen zwei und drei für Rookie Kevin Magnussen und Routinier Button vielversprechend, weitere Podiumsplätze sollten danach jedoch nicht mehr herausspringen. Nach dem Abschied des langjährigen Partners Vodafone trat McLaren 2014 ohne Titelsponsor an.
MP4-29H/1X1: Noch im Jahr 2014 absolvierte McLaren die ersten Testfahrten mit einem Honda-Motor im Heck. Ausgeprägte technische Probleme führten allerdings dazu, dass mit dem Interimsauto nur eine Handvoll Runden gedreht werden konnten.
MP4-30: Der erste McLaren-Honda seit 1992 präsentierte sich nicht wie von vielen Fans erhofft im klassischen Rot-Weißen-Design, sondern in einem unauffälligen Silber mit dezenten roten Streifen. Auch sportlich konnte der MP4-30 nicht an seine großen Vorgänger anschließen.
Zum Spanien-Grand-Prix änderte McLaren die Lackierung des MP4-30, doch zum legendären Design der 80er- und frühen 90er-Jahre kehrte man dennoch nicht zurück. Das Silber wich Schwarz, ansonsten änderte sich wenig. Auch die Leistungen blieben schwach, Button und Rückkehrer Alonso sammelten 2015 nur 27 Punkte - Lediglich das punktlose Manor-Team war noch schlechter.
MP4-31:Mit dem 2016er Boliden ging es leicht aufwärts - kein Wunder nach dem Katastrophen-Jahr zuvor. Alonso und Button, der seine letzte F1-Saison bestritt, konnten regelmäßig um Punkte kämpfen. Zwei fünfte Plätze in Monaco und Malaysia sollten allerdings das höchste der Gefühle bleiben.
MCL32: Das Jahr 2017 wurde erneut vom unzuverlässigen und leistungsschwachen Honda-Motor überschattet. McLaren hatte mit zahlreichen Motorschäden zu kämpfen und erzielte im Verlauf der gesamten Saison nur 30 Punkte. Unvergessen bleibt die Startplatzstrafe für Stoffel Vandoorne beim Belgien-GP: +65 Plätze, weil der Belgier sämtliche Motorkomponenten tauschen musste! Wenig überraschend folgte zum Jahresende die Trennung von den Japanern.
MCL33: Mit Papaya-Farben und Renault-Power im Heck wollte McLaren 2018 an erfolgreichere Zeiten anknüpfen. Der Saisonstart verlief vielversprechend: Alonso gelang in Melbourne Platz 5, auch Vandoorne punktete als Neunter. Es sollte allerdings das beste McLaren-Resultat des Jahres bleiben. Die Saison beendete das Woking-Team auf Rang sechs, beide Fahrer verließen die Königsklasse zum Jahresende.
Zu Ehren Alonsos präsentierte McLaren beim letzten Saisonrennen in Abu Dhabi eine Speziallackierung für den Spanier. Sie sollte kein Glück bringen: Alonso beendete sein vorerst letztes Rennen in der Königsklasse außerhalb der Punkte auf Platz Elf.
MCL34: 2019 folgte der Neustart mit Carlos Sainz und Nachwuchspilot Lando Norris, mit Andreas Seidl kam auch ein neuer Teamchef. Die Veränderungen zeigten Wirkung: Sainz gelang in Brasilien McLarens erster Podestplatz seit 2014. McLaren beendete die Saison auf Platz vier, Sainz wurde als Sechster "Best of the Rest".
MCL35: Mit dem 2020er-Boliden gelang McLaren der nächste Schritt nach vorne. Norris schaffte es gleich beim Saisonauftakt aufs Podium, Teamkollege Sainz verpasste den ersten McLaren-Sieg seit 2012 in Monza nur um Haaresbreite. Der Lohn einer starken Saison war Platz drei in der Konstrukteurs-WM hinter Mercedes und Red Bull.
MCL35M: Aufgrund der Corona-Pandemie erlaubte die Formel 1 2021 nur begrenzt Weiterentwicklungen am 2020er-Auto. McLaren nutzte beide verfügbaren Tokens, um den neuen Mercedes-Motor im Heck des MCL35M einzubauen. Mit Erfolg: In Monza gelang dem Team ein Doppelsieg, Daniel Ricciardo gewann vor Teamkollege Norris - der erste McLaren-Sieg seit Brasilien 2012, der erste Doppelsieg seit Kanada 2010! Aufgrund eines schwachen Saisonendspurts rutschte McLaren in der K-WM allerdings auf Platz vier ab.
Zu Ehren des langjährigen Partners Gulf trat McLaren beim Großen Preis von Monaco mit einer Speziallackierung auf dem MCL35M an. Die geschichtsträchtige Gulf-Lackierung brachte Glück: Norris schaffte es im Fürstentum als Dritter ins Ziel und stand zum dritten Mal in seiner Karriere auf dem Podest.
Beim Saisonfinale in Abu Dhabi erstrahlte der MCL35M erneut in alternativen Farben, diesmal im Rahmen der Kampagne 'Driven by Change' von McLaren-Partner BAT. Der Erfolg blieb aus: Norris wurde Siebter, Ricciardo Zwölfter.
MCL60: McLaren schaffte 2023 mit ihrem MCL60 eine kleine Sensation. Vom letzten Platz zum Red-Bull-Verfolger. Anfangs war für Lando Norris und Oscar Piastri mit ihren Boliden absolut nichts zu holen, ab dem großen Update-Paket in Spielberg wurde das Auto über Nacht siegfähig. Neun Podien, eine Sprint-Pole und ein Sprint-Sieg für Team Papaya. Nur einen GP-Sieg wusste ein übermächtiger Max Verstappen zu verhindern.
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