Die Pressestimmen zum Großen Preis von Deutschland
Die internationale Presse feiert das Formel-1-Rennen von Hockenheim - und seine Helden. Nicht nur Max Verstappen, den Regengott. In Italien schlägt die Stimmung um 180 Grad um. Vettel, jetzt erlöster Heilsbringer, Herkules, perfekter Veteran. Mercedes sind es nun, die sich Kritik und Spott ausgesetzt sehen.
Telegraph (Großbritannien): "Max Verstappen gewinnt einen Horrorfilm von einem Großen Preis von Deutschland, in dem Mercedes bei Regen seine Fassung verlor. Die amtierenden fünfmaligen Weltmeister sind stolz darauf, nichts dem Zufall zu überlassen, aber hier löste sich ihre Gelassenheit einfach in den launischen Verhältnissen auf. Sebastian Vettel entfachte eine lange verlorene Magie, um vom 20. auf den zweiten Rang vorzufahren."
The Guardian (Großbritannien): "Was für Mercedes ein Heimsieg hätte werden sollen, verwandelte sich in eine aschfahle Niederlage, wie es das in den vergangenen fünf Jahren dominierende Formel-1-Team selten erlebt hat. In dieser Zeit hat das deutsche Team fast wie eine Gottheit an der Spitze dieses Sports gestanden, aber unter einem Unheil verkündenden, grauen Himmel griff Teamchef Toto Wolff zu apokalyptischen Bildern und sprach von einem 'Armageddon-Wochenende'. Red Bulls Max Verstappen holte den Sieg mit dem wohl beeindruckendsten und am besten kontrollierten Fahrstil, den der 21-Jährige in seiner Karriere geliefert hat, und dies unter tückischen Bedingungen, die weitaus ältere und erfahrenere Fahrer erwischt hatten."
The Sun (Großbritannien): "Max Joy! Max Verstappen hauchte dieser Formel-1-Saison mit seinem hervorragenden Sieg bei einem actiongeladenen, regennassen Großen Preis von Deutschland neues Leben ein. Während des gesamten Rennens ging es dramatisch zu, während Mercedes bei seinem Heimrennen von einer Verlegenheit in die nächste geriet. Alle im Team zogen sich 50er-Jahre-Outfits an - vielleicht wären sie nächste Woche in Budapest mit Clown-Outfits besser dran. Vettel, der dieses Rennen unbedingt gewinnen wollte, zeigte eine herkulische Leistung und wurde Zweiter."
Corriere dello Sport (Italien): "Vettel, legendärer zweiter Platz. Sebastian schreibt mit seiner Aufholjagd Formel-1-Geschichte. Ein wahnsinniges Rennen. Er ist zweifellos der Held des Tages. Vettel rettet seine persönliche Ehre und jene Ferraris, indem er 18 Positionen gutmacht. Der Pilot scheint den Weg aus dem Tunnel gefunden zu haben. Sein zweiter Platz ändert zwar nicht das Schicksal dieser WM, er ist für Ferraris Stimmung von wesentlicher Bedeutung."
Gazzetta dello Sport (Italien): "Im verrücktesten Rennen der Welt feiert Vettel seine Auferstehung: vom letzten auf den zweiten Platz. Die Geschwindigkeit ist weder jene Verstappens noch von Mercedes oder Leclerc. Doch Vettel nutzt Kopf und Erfahrung, um sich von Problemen fernzuhalten und in einem atemberaubenden Finale auf den zweiten Platz zu gelangen. Max Verstappen ist der Regenkönig. Er hat ein göttliches Talent und all seine Klasse erstrahlt bei einem epischen Rennen mit Regen und vielen Gefahren."
Corriere della Sera (Italien): "Vom Abgrund zur Auferstehung in 24 Stunden: Der zweite Platz ist zwar kein Sieg, doch für Vettel ist dies ein wahrer Triumph. Nachdem er nach den jüngsten Fehlern wiederholt kritisiert worden ist, bringt er mit einer beeindruckenden Aufholjagd seine Kritiker zum Schweigen."
Tuttosport (Italien): "Verstappen bezeugt, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Er ist reifer geworden und beweist, mit Problemen umgehen zu können, Hamilton fährt diesmal unter seinen Standards. Er begeht alle Fehler, die er in den letzten drei Jahren nicht gemacht hat."
La Repubblica (Italien): "Vettel ist ein Meister der Aufholjagd im Grand Prix des Chaos. Wie kann man in nur einem Monat von der Formel 1 der Langweile von Le Castellet zum russischen Roulette in Hockenheim übertreten? In Deutschland feiert man Vettels Auferstehung, Protagonist einer legendären Aufholjagd."
La Stampa (Italien): "Super-Verstappen; Desaster für Mercedes. Verstappens Sieg verleiht dieser WM wieder Sauerstoff. In einem verrückten Grand Prix findet Vettel wieder zu sich. Hamilton zahlt einen hohen Preis für fehlerhafte strategische Beschlüsse. Hockenheim ist nicht sein Rennen".
Marca (Spanien): "Eine 1 für Verstappen, eine 6 für Mercedes. Eine Wahnsinnsaufholjagd von Vettel bei vollem Risiko. Das Glück hat sich gewendet. Er hat bewiesen, warum er viermaliger Weltmeister ist. Das Rennen war sowohl chaotisch wie spektakulär. Vom 20. auf den zweiten Platz, wann hat man sowas schon mal gesehen? Schwarzer Sonntag für die Silberpfeile. Das Wasser wurde zum Taktgeber in Hockenheim. Hamilton, Bottas und Leclerc sind die großen Verlierer. Für Vettel ist das Resultat psychologisch und moralisch ein enormer Impuls für die folgenden Aufgaben."
As (Spanien): "Absoluter Wahnsinn in Hockenheim und ein epischer Triumph von Verstappen. Absolutes Chaos in Hockenheim, vom Nassen ins Trockene, vom Trockenen ins Nasse. Das unerklärlichste Formel-1-Rennen seit langem. Die Mercedes-Boliden kollabieren genauso wie die Ferraris einen Tag davor. Vettel ist rechtzeitig auferstanden, an diesem Sonntag roch er nach Champagner. Was für eine spektakuläre Aufholjagd vom 20. auf den zweiten Platz. Hamilton beging diesmal zu viele Fehler.
Sport (Spanien): "Mad Max regiert in der Hölle von Hockenheim. Verstappen holt sich den Sieg in einem Rennen, das als eines der verrücktesten in die Geschichte eingehen wird. Mercedes geht leer aus, während Vettel Zweiter wird bei einer spektakulären Aufholjagd vom letzten Startplatz aus. Diesmal sah man den besten Sebastian. Es ist der erste große Rückschlag für Hamilton und die Silberpfeile in dieser Saison."
Mundo Deportivo (Spanien): "Total verrücktes Rennen mit vielen Unfällen aufgrund des Regens. An dieses Wahnsinnsrennen wird man sich lange erinnern. Ein verkorkstes Rennen für Mercedes. Leclerc wurde durch seinen Ausfall zum Pechvogel. Ein süßsaures Finale für Sainz, da wäre vielleicht sogar ein Podiumsplatz drin gewesen. Die Zuschauer in Hockenheim kamen voll auf ihre Kosten."
Blick (Schweiz): "Mehr Wahnsinn? Geht nicht! Was für ein Rennen, was für eine Spannung, was für ein Chaos - und was für ein Debakel für Mercedes! Die Silberpfeile kassieren ausgerechnet beim 200. Grand Prix eine schallende Ohrfeige."
Neue Zürcher Zeitung (Schweiz): "Alles war angerichtet für die große Feier von 125 Jahren Motorsport mit Mercedes-Benz, der Weltmeister Lewis Hamilton auf der Pole Position, Ferrari in der Krise. Doch dann entwickelte sich der Grosse Preis von Deutschland zu einem Regendrama, das führende Formel-1-Team stürzte ins Chaos. Die Scuderia Ferrari durfte sich immerhin für ihre Moral feiern, nachdem beide roten Wagen in der Qualifikation technisch nicht auf der Höhe waren."
L'Equipe (Frankreich): "Vettel erlöst sich. Der Deutsche fuhr ein nahezu perfektes Rennen und brachte seine Kritiker zum Schweigen. In schwierigen Bedingungen stellte Verstappen sein Talent erneut unter Beweis, indem er vor Vettel und Kvyat gewann. Für andere wie Bottas oder Leclerc, die die Gelegenheit hatten zu glänzen, war es eine kalte Dusche. Für Mercedes endete die Geburtstagsparty in Hockenheim mit einem Kater."
diese Formel 1 Bilderserie