1. Australien:
Für den ersten groben Ferrari-Schnitzer sorgte Carlos Sainz in Australien. Nachdem das Wochenende mit einer Bestzeit im ersten Freien Training eigentlich gut gestartet war, lief kurz darauf alles schief. Im Q3 patzte der Spanier im ersten Lauf. Ein Problem beim Anlassen des Motors war verantwortlich dafür, dass er erst im letzten Moment auf die Strecke gehen und seine Reifen nicht aufwärmen konnte, nur Startplatz neun.Im Rennen machte der Ferrari-Pilot das Desaster komplett. Nach Problemen mit dem Lenkrad erwischte er einen schwachen Start, in Runde drei vergrub er seinen Boliden in Turn 12.
2. Imola:
Ein Rennen später wiederholte sich das Ferrari-Drama. Gleich in Runde eins verlor Daniel Ricciardo in Turn drei auf der nassen Strecke die Kontrolle über seinen Boliden und räumte Carlos Sainz ab. Der Spanier saß erneut im Kiesbett fest und musste das Rennen frühzeitig beenden.
In Runde 54 trieb sich Teamkollege Charles Leclerc selbst in einen rennentscheidenden Fehler. Beim Versuch, die dritte Position zu halten, drehte sich der Monegasse in der Variante Alta und beschädigte seinen Frontflügel. Nach dem notwendigen Boxenstopp lag der verbleibende Ferrari nur noch auf Position 8. Am Ende schaffte es der 24-Jährige immerhin noch auf P6.
3. Spanien:
Auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya lieferte Ferrari das nächste Debakel. Carlos Sainz ruinierte sein Rennen nach Startplatz drei durch einen Ausflug ins Kiesbett in Kurve vier. In Runde sieben erwischte den Ferrari-Boliden, wie kurz zuvor Kevin Magnussen eine Böe. Dadurch verlor der Spanier an Boden und beendete das Rennen schließlich auf dem vierten Platz.
In Runde 28 schlug das Ferrari-Pech auch bei Charles Leclerc zu. Mit einer komfortablen Führung auf WM-Kontrahenten Max Verstappen gab plötzlich Leclercs Motor den Geist auf. Ungläubig und verzweifelt funkte er: "Nein...nein...nein...nein, was ist passiert? Ich habe keine Leistung mehr." Im Schneckentempo bahnte sich Leclerc den Weg zurück an die Box und musste seinen Boliden abstellen. 25 sichere WM-Punkte gingen in Rauch auf.
4. Monaco:
Im regnerischen Monaco verschenkte Ferrari erneut einen Sieg. In Runde 19 wechselte der in Führung liegende Leclerc von Regenreifen auf Intermediates - Verstappen zog nach, also grundsätzlich nicht die falsche Entscheidung. Doch nur drei Runden später rief Ferrari gleich beide ihrer Fahrer zum erneuten Reifenwechsel in die Box. Kurz nachdem Leclerc in die Boxengasse einbog, hieß es seitens des Renningenieurs plötzlich: "Bleib draußen, bleib draußen." Da war es schon zu spät - Leclerc musste sich hinter seinem Teamkollegen anstellen und verlor wertvolle Zeit. Währenddessen verfolgte Red Bull zwar die gleiche Strategie, die Österreicher führten den sogenannten 'Double Stack' jedoch besser aus. Sainz beendete das Rennen immerhin noch auf Rang zwei, Leclerc verpasste das Podest auf Platz vier.
5. Aserbaidschan:
In Aserbaidschan dann der Saisontiefpunkt für die Italiener. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass Carlos Sainz nach neun Runden das Rennen durch einen Hydraulikschaden beenden musste, ereilte seinen Teamkollegen ein ähnliches Schicksal.
6. Aserbaidschan & Montreal:
In Runde 20 lag Charles Leclerc in Führung. Auch strategisch sah es so aus, als hätte Ferrari das Rennen noch für sich entscheiden können. Auf der langen Geraden ging die Siegeshoffnung jedoch im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auf. Der zweite Motorschaden für den Monegassen. Erneut schenkte Ferrari den Sieg an Red Bull. Außerdem musste Leclerc beim nächsten Rennen in Montreal einen neuen Motor einsetzen und deshalb von hinten starten.
7. Silverstone:
In Silverstone machte sich Ferrari das Leben selbst schwerer, als es hätte sein müssen. In Runde 39 führten die beiden Ferrari mit Leclerc auf eins und Sainz auf zwei das Feld an. Dann sorgte ein Motorschaden bei Esteban Ocon für eine Safety-Car-Unterbrechung. Statt den in Führung liegenden Leclerc an die Box zu holen, um ihn nicht auf alten harten Reifen in den Restart zu schicken, holte Ferrari Sainz in die Box.
Ferrari vertraute beim Restart auf die Schützenhilfe des Spaniers auf frischen Softs - doch Fehlanzeige. Sainz ließ Leclerc schnell hinter sich und fuhr seinen ersten Formel-1-Sieg ein. Leclerc wurde währenddessen bis auf Rang vier zurückgereicht. Verlorene Punkte für Titelanwärter Leclerc durch eine wenig durchdachte Strategie.
8. Österreich:
In Österreich konnte Leclerc zwar den Sieg feiern, für Sainz endete der Grand Prix wiederrum tragisch. Der Spanier fiel auf Rang drei liegend, während er um die zweite Position kämpfte mit einem Motorschaden aus. In Runde 56 ging das Ferrari-Aggregat in Flammen auf. Damit verlor Ferrari wichtige Punkte im Konstrukteurs-Kampf - und einen weiteren Motor.
9. Frankreich:
Das Rennen in Frankreich würde Charles Leclerc wahrscheinlich am liebsten vergessen. In Runde 18 lag der Monegasse mit einer mehr als komfortablen Führung von über zehn Sekunden auf Rang eins. Wie aus dem Nichts verlor er in Kurve elf plötzlich die Kontrolle über seinen Boliden und schlug in der Asphalt-Wüste in die Wand ein.
Carlos Sainz demonstrierte derweil, wie stark die Ferrari-Pace in Le Castellet tatsächlich war. Aufgrund einer Motorenstrafe startete er von Platz 19. Über das Rennen hinweg konnte sich der Spanier bis auf Rang fünf nach vorne kämpfen.
10. Ungarn:
Mit den Startpositionen zwei, drei und Verstappen weit abgeschlagen auf Rang zehn, waren die Bedingungen für gute Punkte am Hungaroring eigentlich nicht schlecht. Doch während Red Bull im Rennen mit einer überragenden Rennpace glänzte, setzte es Ferrari erneut in den Sand. Nachdem die Italiener auf Medium gestartet waren, wechselte Leclerc später im Rennen auf die harten Reifen. Die bessere Wahl wäre ein längerer zweiter Stint auf Medium und ein Schlussspurt auf der weichen Mischung gewesen. Das demonstrierten Mercedes und Co. Verstappen hätten die Ferrari-Piloten zwar nicht hinter sich halten können, doch die Positionen zwei und drei wären im Bereich des Möglichen gewesen. Die Ziellinie überquerte Sainz als vierter und Leclerc nur auf Rang sechs.
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