Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Jonas Fehling:
Das Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi war 2018 ein etwas anderes als sonst. Denn dieses Jahr hieß es beim Rennen in den Sonnenuntergang bei besonders vielen Teams und Fahrern: Goodbye! Alle Abschiede und Änderungen für 2019 im Schnelldurchlauf.
Beginnen wir mit dem sicher größten Goodbye von allen: Fernando Alonso sagte nach 18 Jahren Formel 1 adios. Der Spanier bestritt in Abu Dhabi sein 311. Rennen. Nur Michael Schumacher schaffte mehr.
McLaren ehrt Alonso mit einer Speziallackierung. Das hatte es in Woking zuletzt vor 32 Jahren für Keke Rosberg gegeben. Eine Nettigkeit, um sich den Asturier warmzuhalten? Ein Comeback hat Alonso immerhin nie ausgeschlossen. Vielmehr hat Alonso fast schon Angst vor Verzweiflung auf dem Sofa.
Abschiednehmen heißt es auch für Stoffel Vandoorne. Nach zwei wenig prickelnden Jahren mit McLaren verabschiedet sich der Belgier mit dem Rennen in Abu Dhabi wieder aus der Formel 1.
Mitte Dezember geht es für Vandoorne aber schon weiter: Dann startet er sein neues Abenteuer mit HWA in der Formel E. Aber: So ganz raus aus der F1 ist der GP2-Champ von 2015 trotzdem nicht. Wie Stoffel ausplauderte, behält er als Simulatorfahrer von Mercedes einen Fuß in der Tür zur Königsklasse.
Diesen Job wird er sich mit Esteban Ocon teilen. Der Mercedes-Junior muss sich 2019 als Reservist & Simulator-Ass bei den Silberpfeilen verdingen.
Denn bei Force India ist für den Franzosen nach Abu Dhabi Schluss. Lance Stroll wird ihn ersetzen.
Und die letzte Hoffnung, Williams, erledigte sich am Donnerstag vor Abu Dhabi: Robert Kubica ergatterte das zweite Cockpit neben George Russell.
Und damit steht endgültig fest: Lance Stroll fährt nicht mehr bei Williams. Noch ein Goodbye - das beide Seiten nur begrüßen. Die Bekanntgabe von Force India offizieller Natur sollte bald folgen.
Sergey Sirotkin fährt damit in Abu Dhabi ebenfalls sein letztes Rennen für Williams. Nach nur einem Jahr ist der Russe wieder weg. Seinem Gönner SMP zufolge, weil man von der Performance Williams enttäuscht sei. Ungedeckelt wollte man keine Millionensummen mehr auf den Tisch legen. Somit war das Kubica-Paket plötzlich nicht mehr so schlecht - und sein Talent ohnehin nicht.
Apropos Talent. Davon hat auch Charles Leclerc jede Menge. Deshalb muss, nein darf sich der Youngster nach seinem Rookiejahr schon wieder von Sauber verabschieden.
Warum darf? Na klar: Weil es zu Ferrari geht! Jüngster Scuderia-Fahrer seit Ricardo Rodriguez 1961.
Kurios: Es gibt einen direkten Tauschpartner. Kimi Räikkönen übernimmt für Leclerc bei Sauber.
Der Iceman verlässt Ferrari damit zum zweiten Mal. Genau deshalb sei er auch nicht traurig. "Ich weiß ja, wie das geht", so Kimi. Außerdem sehe er seine roten Freunde ja noch immer im Fahrerlager.
Doch Freunde hat Räikkönen auch bei Sauber. Und das noch aus ganz alten Zeiten. Zur Erinnerung: Kimi kehrt damit ja zurück zu seinen Wurzeln.
2001 gab er in Hinwil sein F1-Debüt.
Dafür geht bei Sauber für ein anderes Nordlicht die Sonne unter.
Marcus Ericsson muss nach vier Jahren gehen, wird durch Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi ersetzt. Den durfte Ferrari per Wahlrecht befördern, weil Räikkönen seinen Vertrag alleine eingefädelt hatte.
Ericsson verabschiedet derweil wie Vandoorne nur so halb. Er bleibt immerhin noch dritter Fahrer bei Sauber. Vor allem aber fährt er 2019 weiter Rennen. In der Indycar mit Schmidt Peterson Motorsports.
Ein Au revoir gibts auch in Frankreich. Bei Renault nimmt Carlos Sainz seinen Hut.
Er beerbt bei McLaren sein eigenes Idol Fernando Alonso, wird Teamkollege vom dort ebenfalls neuen Nachwuchsstar Lando Norris, der aus der Formel 2 aufsteigt.
Fast genauso groß wie von Formel 2 zu McLaren fällt der Schritt für einen anderen Youngster aus. Pierre Gasly sagt der Truppe von Toro Rosso Goodbye, steigt auf zu Red Bull Racing.
Dort wird er neuer Teamkollege von Max Verstappen. Na die scheinen ja zu harmonieren.
Dass Gasly so schnell den Aufstieg schafft, hat einen einfachen Grund. Daniel Ricciardo verabschiedet sich nach seinem heute 100. Rennen für Red Bull von seiner Truppe aus Milton Keynes. Zum Abschied gibts nochmal Honeybadger-Spezialhelm.
Und ein letztes Abschiedsfoto natürlich.
Getätschelt wird Ricciardo auch noch. Schon Trost, weil für ihn 2019 bei Renault wohl erstmal weniger drin sein wird? Möglich. Doch Ricciardo entschloss sich ganz bewusst, wohl überlegt dazu. Er will in Enstone selbst ein Team um sich formen, brauchte einfach mal eine Luftveränderung.
In Sachen Outfit steht dem Australier in jedem Fall auch Gelb.
Doch von einem Aspekt nimmt Ricciardo damit nicht Abschied: Der Gefahr von Renault-Motorschäden.
Bei Red Bull wäre das anders gewesen. Denn: Renault und Bullen gehen nach 12 Jahren 2019 getrennter Wege.
Dieses Trio Infernale gehört damit der Vergangenheit an. Die Wortgefechte und Dr. Markos Schimpfen auf die Motoren vermissen wir schon jetzt. Naja ... ein bisschen zumindest.
Wenn wir allerdings das sehen, freuen wir uns schon wieder mehr. Ein fröhlicher Lederhosen-Doktor mit dem neuen Partner Honda.
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