Eine Bilderserie von Motorsport-Magazin.com-Redakteur Jonas Fehling
Zwischen Max Verstappen und Esteban Ocon flogen beim Brasilien GP die Fetzen. Erst knallte es auf der Strecke, dann folgten Handgreiflichkeiten, dann auch noch Verbalattacken samt Verschwörungstheorien. Die Geschichte des Eklats in drei Eskalationsstufen.
Stufe eins: Das Manöver
Hier war noch gerade so alles in Ordnung. Aber das Unheil nahm mit Ocon, der hier vor dem Senna-S versucht, sich gegen Leader Verstappen zurückzurunden, bereits seinen Lauf.
In der zweiten Kurve der ersten Passage ist Ocon innen neben dem Führenden, Verstappen.
Er will sich mit der Brechstange vorbeidrücken.
Doch Verstappen rechnet nicht mit der Zurückrundung, lässt keinen Platz.
Es knallt! Carbon-Teile fliegen.
Funken sprühen ...
.. und es hebelt den Red Bull von Verstappen aus.
Er dreht sich weg. Die Führung ist hinüber, Lewis Hamilton fährt vorbei. Verstappen kann ihn später nicht mehr einholen. Ocon kassiert zehn Sekunden Stop&Go dafür.
Stufe zwei: Die Handgreiflichkeiten
Am Funk verflucht Verstappen Ocon sofort als Idioten. Unmittelbar bevor er nach Rennende dann in die Box fährt, funkt Verstappen schon, jetzt besser nicht gleich auf Ocon zu treffen ...
Doch genau das geschieht beim obligatorischen Wiegen. Verstappen konfrontiert Ocon mit seiner ganzen Wut.
Es kommt zur Eskalation. Verstappen fuchtelt herum, stößt Ocon, schubst ihn sogar von der Waage. Der Franzose kann seinen Augen kaum trauen. Jo Bauer versucht zu deeskalieren.
Die anderen Fahrer sehen ungläubig zu. Unprofessionell, schimpft Ocon später diesen Aussetzer Verstappens.
Verstappen muss auf dem Podium dann gute Miene zum bösen Spiel machen. Vorher hat ihm Hamilton schon einen mitgegeben, gesagt, er hätte da nicht so viel Risiko nehmen dürfen. Währenddessen geht es unten bei den Interviews mit den Teamchefs längst weiter, Eskalationsstufe drei folgt ...
Stufe drei: Die Verschwörungstheorie
Dr. Helmut Marko ist der Wortführer im Red-Bull-Lager. Während Christian Horner Verstappen nur für die Entgleisung beim Wiegen zu entschuldigen sucht, hat der Berater schon ganz andere Gedanken als der Teamchef.
"Ein Mercedes-Fahrer, dem für 2020 ein Sitz versprochen wird, der dem Führenden ins Auto fährt - unglaublich", tobt Marko bei Motorsport-Magazin.com. Ein harter Vorwurf an Ocon. Kein kurzer Aussetzer des Doktors. In mehreren TV-Interviews formuliert Marko das ähnlich.
Force Indias Teamchef Otmar Szafnauer (r.) verteidigt seinen Fahrer dagegen. "Verschwörungstheorie!", poltert Szafnauer zurück. Außerdem habe Ocon mit dem Manöver alles richtig gemacht, es sei sein gutes Recht gewesen.
Post-Eskalation: Strafe & Humor
Nach dem Rennen müssen Verstappen und Ocon noch bei den FIA-Stewards vorsprechen. Ocon war schon im Rennen für den Vorfall zu 10 Sekunden Stop&Go verurteilt worden, jetzt setzt es für Verstappens Handgreiflichkeiten zwei Tage Sozialstunden.
Lustige Randnotiz: Genau dort, am FIA-Büro nahe Media Center in Interlagos, hing dann plötzlich folgender Hinweis für die Anhörung der beiden Streihähne. Besser ists. Aber: Später gab es dann tatsächlich noch Handshake statt Handbag.
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