Die Teamduelle zum Bahrain GP
Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2021 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Mercedes:
Lewis Hamilton bewies in Bahrain einmal mehr seine Klasse und setzte trotz eines unüblich schwer zu fahrenden Mercedes Max Verstappen im Rennen lange unter Druck, und setzte schließlich eine aggressive Strategie sehr gut um. Valtteri Bottas kämpfte das ganze Wochenende ein bisschen mehr mit dem W12 als sein Teamkollege und war im Qualifying und Rennen in der Spitzengruppe nur Mitläufer. Ein verkorkster Boxenstopp nahm ihn endgültig aus der Rechnung.
Red Bull:
Max Verstappen bekam im Qualifying das beste Auto und honorierte das mit einer deutlichen Pole Position. Das Wochenende verlief bis zur 53. von 56 Rennrunden perfekt - dann verkalkulierte sich Verstappen bei der Attacke gegen Lewis Hamilton und verstieß gegen die Track Limits. Den Nachteil konnte er bis ins Ziel nicht wieder wettmachen. Sergio Perez kämpfte auf eine schnelle Runde durchwegs mehr mit dem Red Bull, scheiterte prompt an der Qualifikation mit Medium und hatte dann beim Start Pech, als das Auto streikte und ihn zum Start aus der Box zwang. Mit hervorragender Rennpace rettete er einen fünften Platz.
Aston Martin:
Sebastian Vettel erlebte ein bitteres Debüt-Wochenende, war bei weitem nicht auf dem geforderten Niveau unterwegs und hatte obendrauf im Qualifying noch Pech. Im Rennen versuchte er mit einer Einstopp-Strategie den Schaden zu begrenzen, räumte aber blamabel Esteban Ocon ab. Lance Stroll begann das Wochenende nicht besonders stark, fand aber im Qualifying die nötige Zeit, als es drauf ankam. Im Rennen mühte er sich, den Anschluss ans Mittelfeld zu halten, und wurde im Finale von Yuki Tsunoda im Kampf um P9 ausmanövriert.
McLaren:
Daniel Ricciardo unterstrich seine Reputation als guter Qualifier und rang Lando Norris ganz knapp nieder, obwohl er von Anfang an unterstrich, dass er sich noch nicht vollends im MCL35M wohlfühle. Das wurde im Rennen offensichtlicher (und von einem Unterboden-Schaden verschlimmert). Norris bewegte sich deutlich komfortabler im Feld. Norris setzte sich in der Frühphase im direkten Duell durch und fuhr dem Rest des Mittelfeldes mit einer hervorragenden Leistung davon.
Alpine:
Fernando Alonso fand erst am Samstag im Qualifying das Vertrauen ins Heck des Alpine, und prompt lieferte er ein unerwartetes Top-10-Ergebnis ab. Im Rennen schien es so weiterzugehen, ehe ab dem ersten Boxenstopp die Probleme begannen. Letztendlich stellte er mit Bremsdefekt ab. Esteban Ocon war im Qualifying zwar fehlerbehaftet, aber der frühe Ausfall ist trotzdem Konsequenz von Pech mit gelben Flaggen. Von schlechter Startposition aus konnte er sich nicht erholen, und die kleine Punktehoffnung der Schlussphase wurde von Sebastian Vettel zerstört.
Ferrari:
Charles Leclerc unterstrich seine Vormachtstellung und fuhr mit einem Auto, mit dem er selbst nicht wirklich glücklich war, dem Rest des Mittelfeldes im Qualifying gleich einmal davon. Ganz so locker ging das in der Renndistanz nicht mehr von der Hand, Norris musste er ziehen lassen. Klar vor Carlos Sainz blieb er aber allemal, weil Sainz mit seinem neuen Arbeitsgerät noch weniger zurecht kam und nur vereinzelt auf Leclerc-Level agierte
AlphaTauri:
Pierre Gasly hatte das Auto in den Trainings und im Qualifying immer perfekt im Griff und beeindruckte unter anderem mit einem Q2 auf Medium-Reifen. Aus dem Rennen nahm er sich trotzdem selbstverschuldet, als er auf Daniel Ricciardos Hinterreifen auf- und sich seinen Flügel abfuhr. Yuki Tsunoda erlebte ein Auf und Ab, während er versucht die F1-Pirellis zu verstehen. Auf Soft war er blitzschnell, auf Medium nirgendwo. Im Rennen begann er zaghaft, fand aber in der Schlussphase in den Rhythmus und dann Punkte.
Haas:
Mick Schumacher sprach am Wochenende durchwegs davon, lernen zu wollen, und mehr lässt der VF-21 auch nicht zu. Ganz fehlerlos zu bleiben schaffte er es mit dem schwierigen Auto nicht, ein Dreher beim Safety-Car-Restart ist ein schwarzer Fleck auf einer sonst weißen Weste. Nikita Mazepin kann das nicht von sich behaupten, er übertrieb es im Gegenzug mehrmals und schien sich mit dem Heck des Haas nie einig zu werden. Zwei Dreher in kritischen Momenten hinterlassen einen besonders negativen Eindruck - einer im letzten Quali-Run, und einer beim Start ins Rennen, der eben dieses auch sofort beendete.
Alfa Romeo:
Kimi Räikkönen verspekulierte sich am Samstag mit Setup-Änderungen und blieb im Qualifying folglich farblos. Im Rennen kam das Auto zu ihm zurück, aber für ein Top-10-Ergebnis war er nicht schnell genug. Antonio Giovinazzi lieferte im Qualifying und zielte darauf ab, ein starkes Wochenende mit einem Kampf um die Punkte zu beenden, doch ein schlechter Boxenstopp warf ihn zu weit zurück.
Williams:
George Russell kämpfte am meisten gegen einen windsensiblen Williams, behielt aber in diesem Duell die Oberhand und überraschte mit einem Q2-Auftritt. Im ebenso windigen Rennen ging es bei der Pace hin und her, pendelte sich aber auf den Medium-Reifen ein. Auch wenn das Auto keine Punkte hergab. Nicholas Latifi konnte die gleichen Probleme deutlich schlechter maskieren als Russell, und bekam obendrauf noch ein Problem mit dem Ladedruck serviert, was seine ohnehin schmalen Chancen endgültig erledigte.
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