Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Die Formel-1-Saison 2019 beginnt so, wie 2018 aufhörte. Mercedes dominiert. Allerdings ist nach dem Freitag in Melbourne nicht klar, ob das so bleiben wird, denn noch hat keiner sein volles Potenzial aufgezeigt. Die Analyse der Teams: Training kompakt.
Die Silberpfeile setzten am Freitag in Melbourne durch Lewis Hamilton in beiden Trainingssessions die Bestzeit. Valtteri Bottas hinkte im ersten Training mit Rang fünf noch hinterher, komplettierte im zweiten Training aber die souveräne Mercedes-Doppelführung. Bei über einer halben Sekunde Vorsprung ist aber kein Ausruhen angesagt, denn noch kennt niemand das wahre Kräfteverhältnis.
Max Verstappen und Pierre Gasly waren am Trainingstag beim Saisonauftakt in Australien nahezu auf dem selben Level unterwegs. Insbesondere Gaslys minimaler Rückstand von nicht einmal einer halben Zehntel auf den deutlich erfahreneren Teamkollegen ist bemerkenswert. Zur Spitze fehlten jedoch über acht Zehntelsekunden und sowohl Ferrari als auch Sauber und Renault sitzen dem Top-Team im Nacken.
Ferrari hält sich, wie üblich, am Freitag zurück. Nach den Testfahrten war die Scuderia noch als Favorit eingestuft worden. Die Rolle wollten die Roten zumindest am Freitag nicht bestätigen. Bei den Longruns sah es hingegen wieder deutlich besser aus. Statt deutlich über einer halben Sekunde Rückstand zu haben, war Sebastian Vettel fast gleichauf zu den Silbernen.
Viele sahen im Teamwechsel von Kimi Räikkönen einen Rückschritt. Stattdessen scheint der Finne sogar besser zu sein. Statt etwa drei Zehntelsekunden hinter Sebastian Vettel im Ferrari zu hängen, sorgte der Iceman für eine Überraschung beim Teamduell um den Platz als Best of the Rest. Alfa Romeo sah sich in der vergangenen Saison als Sauber nie in dieser Position. Unklar ist, ob das Team diese Position halten kann.
Durch kleine technische Probleme verlor Renault zwar ein wenig Zeit, doch alles in allem fand sich das französische Werksteam in einer soliden Position wieder. Nico Hülkenberg konnte seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo dabei gut in Schach halten. An der Spitze des Mittelfeldes sieht es jedoch sehr eng aus, sodass die Rennleistung entscheidend sein wird.
Nach einem verpatzten Australien GP 2018 plant das amerikanische Team in diesem Jahr zurückzuschlagen. Der Auftakt am Freitag verlief dabei vielversprechend mit den Plätzen zehn und zwölf am Nachmittag. Allerdings haben Romain Grosjean und Kevin Magnussen noch einige Arbeit vor sich, wenn sie das mögliche Ergebnis des vergangenen Jahres wiederholen wollen.
Bei Toro Rosso lief beim Saisonstart nicht alles glatt. Im ersten Training sorgte Alexander Albon das erste Mal für Schrott, als er seinen Boliden verlor und sich den Frontflügel beim Einschlag in die Wand beschädigte. Derweil zeigte Daniil Kvyat ein grundsolides Comeback und platzierte sich im Training in der Nähe der hinteren Punkteränge.
Das gesteckte Ziel hat Racing Point im Training zumindest noch nicht erreicht. Aber das Rennwochenende in Australien hat auch erst begonnen. Die Fahrer beklagten sich dabei speziell über die Balance. Zudem stand ein umfangreiches Testprogramm aufgrund neuer Teile ins Haus, weshalb das Team noch einige Reserven im Bezug auf Pace hat.
Der erhoffte Sprung ins vordere Mittelfeld scheint McLaren noch nicht gelungen zu sein. Allerdings lässt sich das anhand der Zeiten vom Freitag noch nicht final sagen. Fakt ist, McLaren konnte das angesetzte Programm ohne Schwierigkeiten durchführen und ist bereit für die kommenden Sessions. Im Mittelfeld ist es zudem extrem eng, sodass die Punkteränge durchaus zu erreichen sind.
Williams war am Freitag beim Saisonauftakt 2019 sogar langsamer, als im vergangenen Jahr. Daher ist es kein Wunder, dass George Russell und Robert Kubica mit deutlichem Abstand von beinahe zwei Sekunden hinter dem Rest des Feldes lagen. Für den Rückkehrer und den Neuling droht das Auftaktwochenende mehr zu einem zusätzlichen Test zu werden, denn ein Konkurrenzkampf wird wohl nicht drin sein.
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