Wie schon am Samstag triumphiert Lewis Hamilton auch am Sonntag eindeutig in Singapur - eine Herausforderung durch Ferrari und Red Bull kam nicht zustande, nur Überrundungen machten Hamilton das Leben schwer. Als er die passiert hatte, war die Sache erledigt. Hinter ihm ging es aber rund in Singapur - hier gibt es das Rennen zusammengefasst, Team für Team.
Mercedes feierte ein unaufgeregtes Singapur-Rennen. Fast - nach gutem Start war Lewis Hamilton schon enteilt, bevor er dann beinahe von Romain Grosjean und Sergey Sirotkin in den Untergang gerissen wurde. Aber Hamilton behielt kühlen Kopf und wehrte die folgenden Attacken von Max Verstappen hinter ihm ab. Er baut damit seine WM-Führung weiter aus. Teamkollege Bottas startete auf Platz 4, und kam dort auch an. Sein Highlight waren lautstarke Beschwerden über blaue Flaggen.
Max Verstappen setzte das Rennen fast perfekt um. Gegen Vettel rechnete sich Red Bull schon keine Chancen aus, aber mit guter Strategie kam Verstappen vorbei und auf Platz 2. Hamiltons Mercedes war außer Reichweite, aber ein Podium ist Grund zum Jubeln. Daniel Ricciardo versuchte zu Rennende noch einen Angriff, aber kam an der finnischen Fraktion von Bottas und Räikkönen nicht vorbei. Platz 6 für ihn.
Ferrari glaubte, in Singapur Favorit zu sein. Jedoch standen sie weder im Qualifying noch im Rennen vorne. Mit zu aggressiver Strategie vergab Sebastian Vettel dann noch die Chance auf Platz 2 an Max Verstappen. Es reichte nur für Platz 3, den rettete Vettel mit eingehenden Ultrasoft-Reifen über die Linie. Kimi Räikkönen verbrachte sein Rennen damit, den Heckflügel von Valtteri Bottas zu studieren. Nur Platz 5 für den Iceman.
Mit einer dominanten Vorstellung fuhr Fernando Alonso auf Platz 7 und damit das beste McLaren-Ergebnis seit Baku ein. Ist der McLaren besser geworden? Nein, so Alonso. Alles nur Streckencharakteristik. Und Strategie - denn er blieb lange draußen, hatte freie Fahrt und konnte so einen Riesen-Vorsprung rausfahren. Stoffel Vandoorne versuchte das Gleiche, aber startete von zu weit hinten. Mit Platz 12 gingen sich keine Punkte aus.
Die Renaults drehten sich im Rennen um. Carlos Sainz profitierte von einem Startplatz außerhalb der Top 10 und von freier Reifenwahl. Damit konnte er einen achten Platz holen. Nico Hülkenberg musste auf alten Hypersoft starten, kam zu früh an die Box, konnte aber dem den Schaden in Grenzen halten: Als sich die Chance bot, ging er am langsamen Sirotkin-Zug vorbei und betrieb mit Platz 10 letztendlich Schadensbegrenzung.
Sauber rutschte in Singapur während des Rennens schön nach vorne. Charles Leclerc lieferte sich einen harten Kampf mit Pierre Gasly, danach profitierte er von strategischen Fehlern von Haas, Renault und Force India und schlich sich vor auf Platz 9. Marcus Ericsson konnte da nicht ganz mithalten, fuhr am Ende Platz 11 ein.
Pierre Gasly zeigte zu Rennbeginn mal mit gutem Start auf. Aber er war auf Hypersoft-Reifen losgefahren, die hielten nicht lange genug. Letztendlich wurde er von Leclerc abgefangen und verlor auf seinen alten Reifen zu viel Zeit. Nach dem Boxenstopp blieb da nur mehr Platz 13. Teamkollege Brendon Hartley zog in Zweikämpfen mehrmals den Kürzeren und schaffte nur Platz 17.
Williams war bei diesem Rennen wohl so viel wie noch nie im Bild. Nicht Lance Stroll, der fuhr abseits aller Kameras vor auf Platz 14. Sergey Sirotkin bekam dafür extra viel Aufmerksamkeit: Zuerst spielte er Straßensperre für Perez, bis Perez dem Russen frustriert in die Seite fuhr. Danach blockierte Sirotkin Grosjean, und schließlich drückte er Brendon Hartley raus und fasste eine Zeitstrafe aus. Ergebnis: Platz 19, aber immerhin sorgte er für Unterhaltung.
Das war ein Eigentor von Haas. Romain Grosjean holte man zu früh an die Box, um sich gegen Sergio Perez abzusichern. Die Folge: Grosjean steckte hinter Perez, vor allem aber hinter einem langsamen Sergey Sirotkin fest. Damit war die Hoffnung auf Punkte weg, aber Grosjean ignorierte noch gekonnt blaue Flaggen, als Lewis Hamilton von hinten ankam. Nur Platz 15 nach Strafe für Grosjean. Magnussen kam gar nicht in die Gänge, darf sich aber nach spätem Stopp über die schnellste Rennrunde freuen.
Totalversagen im Force-India-Lager: In der dritten Kurve kam es bereits zum Kontakt zwischen Sergio Perez und Esteban Ocon. Ocon landete in der Betonwand und musste aufgeben. Perez steckte nach frühem Stopp hinter Sirotkin fest und ließ sich im Frust zu einem Rammstoß hinreißen. Dafür bekam er prompt die Rechnung: Reifenschaden und Durchfahrtsstrafe. Platz 16, Pink vergab hier klar die Chance auf Doppel-Punkte.
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