Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Zwischen Mercedes, Ferrari und Red Bull ist es im Training des Brasilien GP wieder eng zugegangen. Auf eine Runde hatten die Silberpfeile die Nase vorne. Im Longrun jedoch hatte die Scuderia die bessere Pace. Die Analyse der Teams: Training kompakt.
Mercedes ist wieder an der Spitze zu finden, zumindest auf eine Runde. Aber der Kampf um den Sieg in Brasilien entscheidet sich erst im Rennen, wo die starken Longruns Ferrari den Vorteil bieten. Dennoch ist nach zwei schwachen Wochenenden der Silberpfeile wieder ein Hoffnungsschimmer auf die zweite vorzeitige Titelentscheidung, diesmal in der Konstrukteurs-WM zu erkennen.
Die Scuderia präsentiert sich in Sao Paulo stark. Auf schnellen Runden sind sie am Freitag voll dabei, in den Longruns die stärksten. Für den Rest des Wochenendes macht das Hoffnung. Einzig die Regenwahrscheinlichkeit bereitet dem Traditionsteam aus Italien noch ein wenig Kopfzerbrechen. Bleibt es aber Trocken dürften die Roten die Siegfavoriten sein.
Auch Red Bull zeigt sich in Brasilien mit einer soliden Leistung. Im ersten Training gelang es Max Verstappen sogar die Bestzeit zu erreichen. Im zweiten Training war dann, auch bedingt durch Umbauarbeiten am Boliden des Niederländers, nicht mehr so viel drin. Die Longrun-Pace ist aber auf einem Niveau mit Mercedes und Ferrari, sodass das Rennen erneut ein überraschendes Ergebnis liefern könnte.
Haas ist zurück. Nach zwei schwachen Rennen ist das amerikanische Team in Brasilien wieder da. Der Kampf um den vierten Konstrukteursplatz ist noch nicht vorbei und Romain Grosjean und Kevin Magnussen zeigen am Freitag in Brasilien, was möglich sein könnte. Der erwartete Wetterumschwung könnte dem Team aber noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Charles Leclerc hält die Sauber-Fahne weiter hoch und platzierte sich im zweiten Training in Brasilien erneut in den Top-Ten. Doch auch Marcus Ericsson war nur eine halbe Sekunde langsamer. Der Weg zum achten Platz der Konstrukteure scheint für das Schweizer Team geebnet. Mit ein wenig Glück ist sogar noch Rang sieben in Reichweite.
Force India schwächelt weiter. Zwar schaffte es Esteban Ocon im zweiten Training in die Top-Ten, doch an die starken Ergebnisse direkt nach dem Teamverkauf können der Franzose und Sergio Perez immer noch nicht wieder anküpfen. Immerhin scheint aber auch die schwache Leistung aus Mexiko der Vergangenheit anzugehören.
Wie üblich waren die Ergebnisse der beiden Toro Rosso Piloten sehr unterschiedlich. Während Pierre Gasly sich knapp hinter die Top-Zehn setzte, blieb für Brendon Hartley nur der vorletzte Platz. Der schwache Honda-Motor könnte sich im Rennen zudem als Hinternis entpuppen, da das Überholen schwieriger ist und die Konkurrenz einfacher überholen kann. Dem Team aus Faenza steht eine echte Herausforderung bevor.
Fernando Alonso scheitert im zweiten Training nur um wenige Zehntel am Einzug in die Top-Ten. Allerdings war Stoffel Vandoorne sehr nah am Spanier, was aber auch dem kurzen Streckenlayout geschuldet sein könnte. Die Longruns waren aber auch nicht allzu aussagekräftig, zumal Vandoorne durch einen Umbau einige Zeit verlor.
Carlos Sainz und Nico Hülkenberg hatten schon erwartet, dass das Brasilien-Wochenende schwieriger werden könnte. Doch Hülkenberg hat es durch einen Unfall im zweiten Training nicht gerade einfacher gemacht. Bereits in seiner siebten Runde verlor er in Kurve sechs das Auto und krachte in die Wand. Glücklicherweise passiert ihm nicht viel. Die Chance auf Punkte wäre aber auch ohne Unfall nur geringfügig höher gewesen.
Wie üblich macht sich Williams am Ende des Feldes breit, wenngleich insgesamt drei Fahrer verschiedener Teams sich hinter Sergey Sirotkin und Lance Stroll einsortieren mussten. Der geringe Abstand auf die Spitze ist aber auch hier eher dem Streckenlayout denn einer plötzlichen Pace-Steigerung geschuldet.
diese Formel 1 Bilderserie