Ferrari hatte zwar angenommen, eine Chance auf die Pole Position zu haben, doch die erste rein rote Startreihe eins seit Ungarn 2017 hatte das italienische Team nicht erwartet. Trotz der guten Ausgangslage regte sich Kimi Räikkönen auf. Er sei aufgehalten worden. Der Finne hatte das gesamte Wochenende erneut einen sehr starken Eindruck gemacht. Ein Freifahrtschein für das Rennen ist das Ergebnis aber nicht, betonte Sebastian Vettel: "Es ist ein langes Rennen und es ist nicht einfach, die Reifen am Leben zu halten."
Die Silberpfeile sind enttäuscht. Zwar war Mercedes klar, dass es in Bahrain mit den äußeren Einflüssen schwierig würde, doch Lewis Hamilton und Valtteri Bottas hatten sich in der Qualifikation auf jeden Fall mehr als Platz drei und vier ausgerechnet. Weil Lewis Hamilton wegen eines Getriebewechsels auch noch fünf Plätze nach hinten muss, wird es kein einfaches Rennen für den Briten.
Gemischte Gefühle bei Red Bull nach der zweiten Qualifikation der Saison. Bei einem Rennen, wo sich das Team ein sehr starkes Rennergebnis ausrechnet, leistete sich Max Verstappen einen weiteren Patzer. Bereits im ersten Qualifikationsabschnitt warf der Niederländer sein Auto weg und wird nur vom 15. Startplatz ins Rennen gehen, wenn nicht sogar noch eine Strafe wegen Teilewechsel folgt. Daniel Ricciardo hielt hingegen die Flagge hoch und sicherte sich den fünften Startplatz mit einem sehr geringen Abstand zu Lewis Hamilton. Max Verstappen hätte unter Umständen sogar eine noch bessere Startposition einfahren können.
Die größte Überraschung überhaupt gelang Toro Rosso. Auf einer Strecke, auf der Motorleistung aufgrund der langen Geraden eigentlich sehr wichtig ist, schaffte es Pierre Gasly nicht nur ins Q3, sondern eroberte dort auch die Position als Best of the Rest, wenn auch mit ein wenig Hilfe von Nico Hülkenberg, der an seine Zeit aus Q2 nicht herankam. Wenn Gasly die Position im Rennen halten kann, ist die Sensation der Saison perfekt.
Dass Haas es auch in Bahrain in die Top-Ten geschafft hat, ist keine große Überraschung mehr. Vielmehr ist es eine Überraschung, dass nur Kevin Magnussen diese Leistung gelang. Romain Grosjean kämpfte in der Wüste wieder viel mehr mit seinem Auto und schied bereits im Q1 sang und klanglos aus. Zudem machte dem Franzosen der viele Verkehr zu schaffen. Aber auch Magnussen gab zu, dass die Reifentemperatur für Haas in der Qualifikation eine Herausforderung war: "Es ist ein sehr enges Fenster."
Bei Renault sind beide Fahrer ein wenig enttäuscht. Nico Hülkenberg, weil er mit einer guten Runde die fünfte Startposition hätte erobern können und Carlos Sainz, weil er das gesamte Rennwochenende keine gute Balance im Auto fand, was eine perfekte Runde deutlich erschwerte. Für das Rennen sind dennoch beide Renault-Piloten zuversichtlich.
Nach einem enttäuschenden Freitag konnte sich Force India am Samstag ein wenig erholen. Esteban Ocon gelang es sogar, in den letzten Qualifikationsabschnitt einzuziehen. Sergio Perez war nur etwas über eine Zehntelsekunde zu langsam. Für das Rennen sind sie trotzdem zuversichtlich, da ihr Auto traditionell gut mit den Reifen umgeht und Perez als einer der besten Reifenflüsterer des Feldes gilt. Die ersten Punkte stehen kurz bevor.
In Australien zeigte McLaren noch eine solide Leistung, in Bahrain kämpften die beiden Piloten mit fehlender Pace. Fernando Alonso gab sogar zu, dass das Team eine bessere Qualifikationsleistung erwartet hatte. Dennoch besteht Hoffnung auf Punkte für das Team. Bereits in Australien hatte der Spanier gezeigt, dass die Rennpace des Boliden deutlich besser ist als die Pace auf eine Runde.
Sauber hat es geschafft die rote Laterne abzugeben. Ob das jetzt aber ein wirklich gutes Zeichen ist, ist fraglich, denn Marcus Ericsson fehlte immer noch eine halbe Sekunde auf den Einzug in den zweiten Qualifikationsabschnitt. Dennoch sind Marcus Ericsson und Charles Leclerc sicher, im Rennen mit den direkten Konkurrenten im Mittelfeld kämpfen zu können, auch wenn die Balance nicht ideal war.
Ein regelrechtes Trauerspiel lieferte Williams ab. Eine komplette Sekunde fehlten Sergey Sirotkin und Lance Stroll auf die letzten Piloten, die es in den zweiten Abschnitt schafften. Die Startplätze 18 und 20 dürften eines der schlechtesten Qualifikationsergebnis der neuen Turbo-Ära sein. Die Balance und der fehlende Grip waren die größten Probleme. "Wir machen in einem Bereich Fortschritte, doch in einem anderen Bereich fehlt uns noch etwas", gab Sirotkin zu.
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