Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Verbremser gehören am Trainingstag in Baku eigentlich zum guten Ton. Das Limit auf dem zum Teil sehr engen Stadtkurs zu finden ist keine Kleinigkeit. Besonders leicht tat sich Red Bull, die im zweiten Training die schnellste und drittschnellste Runde fuhren. Doch auch Kimi Räikkönen war stark unterwegs. Die komplette Analyse: Training kompakt.
Für Red Bull lief der Freitag in Baku eher gemischt ab. Zwar war Daniel Ricciardo durchgehend schnell, doch im ersten Training ereilte Max Verstappen ein kleines Problem, dass zu einem Dreher in die Streckenbegrenzung führte, der viel Testzeit kostete. Dennoch konnte Verstappen im zweiten Training mit der drittbesten Zeit stark zurückschlagen. Mit der Bestzeit im zweiten Training unterstrich der Baku-Sieger des vergangenen Jahres die Stärke des Teams.
Gemischte Gefühle bei Ferrari. Kimi Räikkönen war in beiden Sessions in den Straßen Aserbaidschans schnell unterwegs. Sebastian Vettel war mit seiner Loria allerdings nicht ganz zufrieden. Im ersten Training klagte er über massive Handlingprobleme, im zweiten Training bekam er auch keine schnelle Runde zusammen und wurde nur Elfter, während sein Teamkollege 1,3 Sekunden schneller war.
Trotz seiner Bestzeit im ersten Training war Valtteri Bottas nicht ganz zufrieden. Im zweiten Training lief es dann zwar besser, aber von der Position sprang dann trotzdem nur der vierte Rang heraus, weil die Verbesserung bei Red Bull und Kimi Räikkönen noch größer war. Lewis Hamilton fand hingegen erneut keinen Rhythmus. Immerhin konnte er sich zum zweiten Training erholen. Im FP1 fehlte dem Briten knapp eine Sekunde auf Bottas, in der Nachmittagssession war er immerhin direkt dran.
McLarens Leistungen am Freitag in Baku waren viel, nur nicht aussagekräftig, wie das Team selbst betonte. Bei der sechstbesten Zeit im zweiten Training profitierte der Spanier von einem guten Windschatten, war aber dennoch insgesamt sehr zufrieden. Stoffel Vandoorne hingegen schlug sich deutlich unter Wert, da er in keiner der beiden Sessions mit frischen Reifen eine gute Runde zusammenbrachte. Das Ergebnis waren daher nur zwei 19. Plätze für den Belgier.
Eine kleine Überraschung war die Stärke der beiden Force India-Piloten im ersten Training belegte Sergio Perez den dritten Platz, während Esteban Ocon Fünfter wurde. Im zweiten Training hielt sich der Franzose auf dem siebten Rang und aus den Mittelfeldteams nur von Alonso geschlagen. Das stimmte das Team und natürlich auch beide Fahrer positiv, zumal Perez aus dem Jahr 2016 bereits weiß, wie man in Baku auf das Podium fährt.
Für Renault lief der Freitag ohne besondere Vorkommnisse ab. Dabei fuhren sie beide im ersten Training nicht viele Runden. Nico Hülkenberg verlor dabei im ersten Training einige Zeit, weil er sich den Unterboden beschädigte. Im zweiten Training waren Hülkenberg und Sainz fleißiger, wenngleich sie nicht ganz an der Spitze des Mittelfeldes warne. Carlos Sainz belegte den achten Platz im FP2, Hülkenberg Platz zehn.
Die beiden Trainingssessions am Freitag hätten für Haas kaum unterschiedlicher verlaufen können. Im ersten Training sah es mit den Plätzen 14 und 18 nicht gut aus. Zum FP2 kam der gestiegene Grip den beiden Piloten jedoch entgegen. Kevin Magnussen schaffte es mit seiner Bestzeit sogar in die Top-Ten. Romain Grosjean war knapp eine halbe Sekunde langsamer. Allerdings sieht der Franzose auch noch einiges an Verbesserungspotenzial in seiner Abstimmung.
Im ersten Training schien Williams noch stark zu sein, doch im zweiten Training holte die Realität das Team aus Grove ein. Lance Stroll, im vergangenen Jahr noch auf dem Podium, belegte nur den 14. Platz. Seinem Teamkollegen Sergey Sirotkin fehlte eine weitere halbe Sekunde auf die Spitze, was Platz 17 in der Zeitentabelle entsprach.
Toro Rosso fehlt in Baku ganz klar die Erfahrung der beiden Piloten. Für Pierre Gasly und Brendon Hartley ist es das erste Mal auf diesem einzigartigen Kurs, was die Abstimmungssuche nicht einfacher gestaltet. Daher war der erste Trainingstag insgesamt eine große Herausforderung. Nach dem ersten Training hatte es zwar erst so ausgesehen, als wäre das Team gut aufgestellt, doch die Konkurrenz hatte wohl einfach noch nicht alles gezeigt.
Auf der Fahrerstrecke in Baku war der Unterschied zwischen Charles Leclerc und Marcus Ericsson im zweiten Training wahrhaft eklatant. 1,1 Sekunden trennten die beiden Sauber-Piloten. Allerdings musste Ericsson seinen zweiten Versuch aufgrund von Antriebsproblemen abbrechen. In nur neun Runden war eine noch bessere Zeit einfach nicht möglich.
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