2022: Red Bull RB18
Wir müssen nicht weit zurückgehen, um eine schöne Lackierung von Red Bull zu finden. Das dunklere Blau mit weniger roten Akzenten als zuvor stand dem Dienstwagen von Max Verstappen und Sergio Perez in der Vorsaison gut. Erfolg und Schönheit müssen sich also nicht widersprechen. Der RB18 wurde mit 17 Saisonsiegen das erfolgreichste Auto des Rennstalls aus Milton Keynes. Doch nicht nur der letzte, sondern auch der erste Red Bull ist eine Erwähnung wert: Dieser präsentierte sich im Design der eigentlich beworbenen Geränkedose. Mittlerweile ist der Red Bull zu einem modernen Klassiker geworden.
2020: Renault RS. 20
Seit 2021 tritt Renault unter dem Namen Alpine in blauer Farbe an, aber wir fanden das traditionelle Schwarz-Gelb der Franzosen besser. Diese Farbkombination gefällt nicht nur Fußballfans aus dem Ruhrpott, sondern sieht auch auf einem Formel-1-Boliden verdammt schick aus. Seit 2017 ging Renault wieder mit dem Farbschema an den Start, das bereits in den 1980ern Verwendung fand. Am gelungensten war das letzte Modell vor der Namensänderung und das auch in sportlicher Hinsicht. Renault fuhr mit Daniel Ricciardo und Esteban Ocon am Steuer die ersten drei Podestplätze seit der Rückkehr als Werksteam ein.
2006: Torro Rosso STR1
Toro Rosso/AlphaTauri fährt zwar den Erfolgen des großen Schwesterteams seit langem hinterher, aber zumindest in ihrem Debütjahr 2006 hatte die Truppe aus Faenza unserer Meinung nach in Sachen Lackierung die Carbon-Nase vorne. Diese präsentierte sich mit einem goldenem Touch. Außerdem prangten auf den roten Seitenkästen zwei große Stiere, deren weiße Hörner sich geschickt um die Kühleinlässe schwangen. So schön das Auto war, so langsam war es leider auch. Nur ein Punkt für Vitantonio Liuzzi sprang in 18 Rennen heraus. Überraschend war das jedoch nicht, denn es handelte sich im wesentlichen nur um einen überarbeiteten Vorjahres-Red-Bull. Die beste Überarbeitung erfuhr das Auto also rein optisch.
2001: Arrows A22
Die in der Formel 1 selten gesehene Kombination aus Schwarz und Orange feierte zuletzt ein Comeback durch die McLarens seit 2017. Noch besser sah dies aber an den Arrows der frühen 2000er Jahre aus. Die Lackierung, die durch das Sponsoring eines französischen Telekomuniaktionsunternehmens entstand, stach aus dem Feld heraus, obwohl Arrows in seinen letzten Jahren meist nur hinterherfuhr. Das beste Verhältnis aus Schwarz und Orange hatte dabei das 2001er Modell. Zumindest einen Punkt konnte Jos Verstappen damit durch ein beherztes Rennen in Österreich ergattern. 2002 folgte dann leider während der Saison die Insolvenz des Traditionsrennstalls. Sportlich war dies kein Verlust mehr für die Königsklasse, aber die Startaufstellung verlor etwas von seiner Schönheit.
2000: Jaguar R1
Fords Werksteam unter dem Namen Jaguar konnte sportlich keine Schlagzeilen schreiben. Doch zumindest für eines konnte man dem amerikanischen Konzern danken: Die Rückkehr von British Racing Green. Die schlichte Kombination aus Grün und Weiß überzeugte die Fans sofort. Besonderes Highlight waren die weißen Umrisse der Raubkatze auf den Seiten der Airbox. Leider war die Raubkatze auf der Strecke ein zahmes Kätzchen. Gerade einmal vier Punkte konnte Vizemeister Eddie Irvine einfahren. Zum Vergleich: Vorgängerteam Stewart-Grand-Prix hatte 1999 deren 36 geholt. Bis 2004 sah sich Ford das Hinterherfahren noch an, dann wurde das Team an Red Bull verkauft.
1998: McLaren MP4-13
Nun wieder ein Auto aus der Kategorie: Schön und schnell. Bereits 1997 trat McLaren erstmals mit der Lackierung einer deutschen Zigarettenmarke an, welche die legendäre Vorgängerlackierung (die wir in dieser Bilderserie natürlich nicht vergessen haben) ablöste. 1998 wurde dem ganzen noch einmal ein Feinschliff verpasst und die Rückkehr der Silberpfeile durch McLaren-Mercedes gelang auch sportlich durch den Gewinn beider Weltmeisterschaften. Die Lackierung war bis 2005 auf den Wagen aus Woking zu sehn. Besonders in Erinnerung blieb dabei, dass in Ländern mit Tabakwerbeverbot der Vorname der Fahrer anstatt des Namens des Zigarettensponsors auf den Seitenkästen zu sehen war.
1995: Ferrari 412T
Bei Ferrari ist die Frage der Farbe in Sachen Lackierung natürlich von vornherein klar: Rot muss der Wagen sein. Dennoch gab es eine Menge an verschiedenen Ausgestaltungen bei der Scuderia. Wir finden das Schema aus den 1990ern, welches 2022 ein Comeback feierte, am besten: Rotes Bodywork und schwarze Flügel. Eigentlich hätten wir so gut wie jeden Ferrari aus den 1990ern nehmen können, aber so ehren wir noch einmal das letzte Fahrzeug mit V12-Motor, den 412T. Mit diesem Auto holte Jean Alesi in Kanada seinen viel umjubelten ersten und leider auch einzigen Formel-1-Sieg. Mit dem WM-Titel hatten der Franzose und Maranello damals allerdings nichts zu tun.
1992: Williams FW14B
Williams ist das drittälteste Team der Formel 1 aber im Gegensatz zu etwa McLaren nicht dafür bekannt eine Lackierung über einen besonders langen Zeitraum zu behalten. Viele Lackierungen blieben im Laufe der Jahre im Gedächtnis, zuletzt etwa das schlichte Retro-Martini-Design aus der Mitte der 2010er Jahre. Am Ende haben wir uns für die Blau-Gelb-Kombination der frühen 1990er entschieden. Diese Farbkombination war - Wie sollte es auch sonst sein? - durch einen Zigarettensponsor zustande gekommen. Der FW14B ist aber nicht nur für seine Lackierung bekannt. Mit aktivem Fahrwerk und Antiblockiersystem war der Wagen der Konkurrenz technisch enteilt. Dazu kam auch noch eine Aerodynamik von Design-Genie Adrian Newey. Die Folge: Nigel Mansell spazierte zum Titel, mit 9 Siegen und 14 Pole-Position aus 16 Rennen.
1991: Jordan 191
Das Debütfahrzeug von Eddie Jordans Team gilt vielen als das schönste Formel-1-Auto überhaupt. Dazu weckt es natürlich auch Erinnerungen an den ersten Königsklassen-Auftritt von Michael Schumacher in Spa. Die grüne Lackierung kam in diesem Fall ausnahmsweise nicht durch Tabak, sondern durch Limonade zustande. Dieses schöne Auto war aber auch überraschend schnell, denn Jordan belegte in der ersten Saison mit 13 Punkten gleich einen mehr als beachtlichen fünften Rang in der WM. 1992 war es mit der grünen Schönheit leider schon vorbei. Der Jordan wurde in den Folgejahren immer mehr zum bunten Farbensalat. Erst ab 1997 kreierte das Team mit der schwarz-gelben Schlange/Hornisse eine weitere Kultlackierung.
1991: McLaren MP4-6
Der weiß-rote McLaren mit dem gelben Helm von Ayrton Senna ist ein Bild, das tief in die Erinnerung der Formel-1-Fans eingebrannt ist. Das Design sollte die Zigarettenschachtel des langjährigen Sponsors imitieren, der McLaren von 1974 bis 1996 treu blieb. Wir haben uns aus dieser langen Zeit für den Boliden aus dem Jahr 1991 entschieden, mit dem der legendäre Brasilianer den letzten seiner drei Titel einfuhr. Der von Honda-Motoren befeuerte Wagen war auch das letzte Auto mit Handschaltung, das einen Titel einfahren konnte. Außerdem wurde nur durch diesen Boliden eine Weltmeisterschaft mit einem V12-Motor gewonnen.
1986: Lotus 98T
Und wieder der gelbe Helm Sennas, aber diesmal in einem Lotus. Und zwar nicht irgendein Lotus, denn der schwarze Renner mit den goldenen Akzenten genießt absoluten Kultstatus. Seit 1972 von einem britischen Tabakwarensponsor unterstützt, fuhr der Traditionsrennstall zu WM-Titeln durch Emerson Fittipaldi (1972) und Mario Andretti (1978). Nach einer sportlichen Talfahrt und dem Tod von Colin Chapman erlebte der Rennstall mit Senna noch einmal ein kleines Revival. Der zu sehende Lotus aus dem Jahr 1986 war der letzte mit dieser legendären Lackierung. Ab 1987 gab es einen anderen Sponsor und dieser kam passend zu Sennas Helm in Gelb daher. Das 'Lotus'-Team aus Enstone belebte das Schwarz-Gold von 2012 bis 2015 zwar wieder, doch nichts geht über das Original.
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