
Rote Kappe, klare Worte: Niki Lauda wird 65. Jahre alt! Motorsport-Magazin.com blickt auf sein bewegtes Leben zurück.

Niki Lauda ist mit drei WM-Titeln nicht nur der erfolgreichste, österreichische Rennfahrer, sondern seit der Flammenhölle auf dem Nürburgring eine Legende. "Er hat durch enormen Einsatz und den Elan seiner Persönlichkeit viel für den österreichischen Automobilrennsport und damit für das sportliche Prestige unseres Landes im Ausland geleistet", würdigte Bundespräsident Dr. Heinz Fischer.

Seinen Ehrentag begeht der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams in der Wüste von Bahrain, bei den Testfahrten zur neuen Formel-1-Saison 2014. "Mich jucken Geburtstage nicht", sagt Lauda.

Als Enkel des Industriellen Hans Lauda stammt Niki aus einem wohlhabenden familiären Umfeld. Am 15. April 1968 bestritt der damals 19-Jährige sein erstes Rennen - ein Bergrennen in Bad Mühllacken. Mit einem Mini Cooper S 1300 wurde er auf Anhieb Zweiter seiner Klasse.

Gegen den Willen seiner Familie wurde Lauda Rennfahrer. Der Österreicher musste sich hocharbeiten, 1969 startete er auf dem Nürburgring in der Formel V. Dort traf er auch auf Landsmann Helmut Marko.

1970 ging Lauda in der Formel 3 an den Start oder wie er später sagte "in einem Feld von zwei Dutzend Wahnsinnigen." Ein Jahr später folgte der Wechsel in die Formel 2, 1972 krönte er sich dort zum Meister.

Seinen Weg in die Formel 1 musste sich Lauda erkämpfen. 1972 nahm er einen Kredit bei der Raiffeisenbank in der Höhe von zwei Millionen Schilling auf, um sich das F1-Cockpit beim STP March Racing Team zu schnappen.

1975 folgte der erste WM-Titel: Lauda führte mit fünf Siegen, fuhr unter anderem als erster und einziger Fahrer auf dem damals 22,8 km langen Nürburgring im Training mit 6:58,4 Minuten eine Zeit von unter sieben Minuten.

Seine Erfolge kamen nicht von ungefährt. Lauda tüftelte an seinen Wagen, trieb die Mechaniker in den Wahnsinn und wurde dabei eins mit seinen Autos.

Am 1. August 1976 blickte Lauda in die Hölle und wurde endgültig zur Legende. Er schießt mit seinem Ferrari über die Nürburgring-Nordschleife, verliert vor dem Streckenabschnitt Bergwerk die Kontrolle, kracht in eine Felswand und geht mit seinem Wagen in Flammen auf. Erst nach über einer halben Minute konnte Lauda aus dem brennenden Wrack gerettet werden.

Heute spricht der Österreicher von "meinem Barbecue", wenn er von seinem Horrorunfall auf dem Nürburgring redet. 42 Tage später zwingt sich Lauda wieder in seinen Rennwagen.

Die unglaubliche Geschichte sowie die Rivalität zwischen Lauda und Hunt verarbeitet sogar Hollywood 2013 in dem Streifen "Rush".

1977 wird Lauda erneut Champion und 1984, nach einer kurzen Auszeit, zum dritten Mal - Lauda gewann mit einem halben Punkt Vorsprung die Weltmeisterschaft. Ein Jahr später beendete er seine Karriere.

"Wir waren getrieben von dem Wahnsinn, den wir selbst gemacht haben. Beinahe in jedem Jahr ist einer von uns gestorben", sagt Lauda später über diese Zeit.

Von der F1 kam er trotzdem nie ganz los. Von 1993 bis 1995 fungierte Lauda als Berater bei Ferrari und war unter anderem für die Verpflichtung des damaligen Weltmeisters Michael Schumacher verantwortlich.

In den Jahren 2001 und 2002 heuerte der Österreicher beim britischen Formel-1-Team Jaguar als Rennleiter an und stieg kurz darauf zum Teamchef auf.

Seit September 2012 ist Lauda Mercedes-Teamaufsichtsratschef und verfolgt mit dem Rennstall nur ein Ziel: Weltmeister werden.

Privat ist Lauda in zweiter Ehe verheiratet und wurde 2009 noch einmal Vater von Zwillingen.
diese Formel 1 Bilderserie