Vettel vs. Webber: Der kleine Sieg in China war für Sebastian Vettel wesentlich leichter erkämpft als der fragwürdige Triumph in Malaysia. Mark Webber blieb in Q2 ohne Benzindruck stehen, womit Vettel durch den Einzug ins Q3 automatisch das Duell gewonnen hatte. Dass Webber nun auch noch von ganz hinten starten muss, ist eher das Tüpfelchen auf dem i. Neben dem technischen Problem war sich das Team von Christian Horner von Anfang an im Klaren, dass die Pole nicht zu erreichen wäre. So wählte man bei Vettel den Strategie-Approach. Dieser könnte zu Beginn durchaus helfen, doch den weichen Reifen wird auch Vettel irgendwann fahren müssen. Neuer Stand Vettel gegen Webber - 3:0.
Alonso vs. Massa: Ein wichtiger psychologischer Sieg für Fernando Alonso. Zuletzt viermal in Folge von Felipe Massa erniedrigt, schlug der zweifache Weltmeister nun zurück, als Massa schon wieder drohte, nach der Freitagsbestzeit Oberwasser zu bekommen. Mit etwas mehr als einer Zehntel ist der Vorsprung zwar nicht gerade groß, aber danach fragt später keiner mehr. Felipe Massa dürfte mit dem Qualifying nicht zufrieden sein. Nach den Leistungen zuletzt und dem starken Auftritt in den freien Trainings hätte man sich mehr als P5 erhofft. Neuer Stand Alonso gegen Massa - 1:2.
Button vs. Perez: Es bleibt alles beim Alten: Jenson Button ist der Platzhirsch bei McLaren, aber nicht auf dem gewünschten Level. Immerhin war Button wieder in Q3, was diese Saison keine Selbstverständlichkeit für McLaren ist. Das zeigt die Leistung von Sergio Perez: Der Mexikaner klagt schon das ganze Wochenende über ein schlechtes Gefühl beim Auto. Auf Startplatz 12 steht er mitten im Getümmel, hat aber immerhin freie Reifenwahl. Ob diese ihn nach vorne spülen kann, wird sich zeigen. Erst einmal muss er die erste Runde überstehen, denn er steht in der gefährlichsten Zone des Feldes. Neuer Stand Button gegen Perez - 3:0.
Räikkönen vs. Grosjean: Kimi Räikkönen festigt sich mehr und mehr als Nummer 1 bei Lotus. War Romain Grosjean in der Vorsaison noch in der Lage, dem Iceman auf eine Runde Paroli zu bieten, steht er nun erneut im Schatten des Weltmeisters von 2007. Diesmal stellte Räikkönen seinen E21 in die erste Startreihe, während Grosjean auf P6 verhungerte - mit satten sechs Zehnteln Rückstand. Es ist noch früh in der Saison, aber langsam muss der Franzose etwas zeigen. Dem gegenüber gilt der Finne als Favorit auf den Sieg, da er schon in Melbourne in der Lage war, die Reifen extrem zu schonen. Neuer Stand Räikkönen gegen Grosjean - 3:0.
Rosberg vs. Hamilton: Wieder hatte Lewis Hamilton seinem Teamkollegen eine Nasenlänge voraus, diesmal aber nicht dank des Teams, sondern aus eigener Kraft. Der Weltmeister von 2008 begeisterte mit einer zauberhaften Runde, die ihm die Pole Position einbrachte. Rosberg war schon das ganze Wochenende über immer zwei bis drei Zehntel langsamer als Hamilton und baute zusätzlich einen kleinen Fehler in seine Runde im Q3 ein. Resultat: Startplatz vier. Mercedes kann den Vorjahressieg durchaus wiederholen, wenn die Fahrer die Reifen halbwegs schonen können. Neuer Stand Rosberg gegen Hamilton - 0:3.
Hülkenberg vs. Gutierrez: Immerhin für Q3 hat es diesmal gereicht. Nico Hülkenberg rutschte so gerade eben in das dritte Qualifying-Segment rein, entschied sich dann aber zum Reifensparen und begnügte sich mit Startplatz zehn. Für Esteban Gutierrez hagelte es eine deftige Klatsche: Während der Teamkollege ins Q3 einzog, blieb der Mexikaner in Q1 hängen - Höchststrafe. Ein Fehler auf seiner Runde brachte ihm den 17. Startplatz ein, der nach der Disqualifikation Webbers zu Rang 16 wurde. Gutierrez entschuldigte sich umgehend beim Team für sein schwaches Abschneiden. Neuer Stand Hülkenberg gegen Gutierrez - 3:0.
Di Resta vs. Sutil: Ganz klar, Force India ist die Enttäuschung des China-GP. Mit klaren Ambitionen in Richtung mittlere Top-10 gestartet, blieben beide Fahrer in Q2 hängen. Paul di Resta schaffte es, sich erneut vor Adrian Sutil zu platzieren, was wichtig ist für den Schotten, der in dieser Saison zu guten Leistungen gezwungen ist. Während Sutil rätselte, wohin die höheren Temperaturen seinen Grip entführt haben, freute sich di Resta darüber, dass die Last-Minute-Änderungen an seinem VJM06 funktioniert haben. Beide Fahrer hoffen auf die freie Reifenwahl. Neuer Stand di Resta gegen Sutil - 2:1.
Maldonado vs. Bottas: Zum zweiten Mal in Folge schied Valtteri Bottas in Q1 aus. Die für ihn neue Situation, nur einen einzigen Anlauf zu haben, wirkte sich in Kombination mit geänderten Windverhältnissen im Vergleich zum dritten freien Training fatal aus: Mit Platz 17 war für Bottas bereits früh Feierabend. Maldonado quälte sich in Q2, bekam seine Runde nicht perfekt zusammen und steht nur eine Startreihe weiter vorn. Durch die Disqualifikation von Mark Webber wurden es noch die Plätze 14 und 16. Jeder bei Williams weiß, dass die harte Arbeit der vergangenen Wochen noch gesteigert werden muss, um den Rückstand aufzuholen. Neuer Stand Maldonado gegen Bottas - 2:1.
Vergne gegen Ricciardo: Klarer Punktsieg für den Australier. Es ist ein außer- wie ungewöhnliches Resultat von Toro Rosso, da normalerweise die beiden Boliden aus Faenza relativ dicht zusammenliegen. Diesmal schaffte Daniel Ricciardo die Sensation und fuhr mit dem STR8 ins Q3, wo er die Gunst der Stunde nutzte und sich bis auf die siebte Position fuhr, da die anderen Teams sich zum Reifensparen entschlossen hatten. Ob sich der Qualitriumph als Pyrrhussieg herausstellt und er als letzter Pilot, der nicht auf frischen Reifen ins Rennen gehen kann, zurückfällt, oder ordentlich Punkte holen kann, wird der Sonntag zeigen. Neuer Stand Vergne gegen Ricciardo - 1:2.
Pic vs. van der Garde: Fast hätte es der Niederländer erneut geschafft, den erfahreneren Charles Pic zu schlagen. Am Ende gaben 46 Tausendstel den Ausschlag zu Gunsten des Franzosen. Im dichten Abstand knapp hinter Chilton, weit hinter Bianchi, hätten sich die beiden Caterham-Piloten die letzte Startreihe geteilt, doch die Disqualifikation von Mark Webber spült auch die Grünen weiter nach vorn. Somit bleibt Giedo van der Garde in der letzten Startreihe zurück, während sich Pic immerhin in der vorletzten Reihe neben Chilton stellen darf. Neuer Stand Pic gegen van der Garde - 2:1.
Bianchi vs. Chilton: Es bleibt dabei: Jules Bianchi ist eine Nummer zu groß für Max Chilton. Sicher hat der Franzose mehr Formel-1-Erfahrung als der Engländer, aber ein Abstand von einer Dreiviertelsekunde ist einfach zu groß. Immerhin konnte sich Chilton so gerade eben vor den Caterhams halten, das ist schon einmal eine Steigerung zum letzten Qualifying. Jules Bianchi droht das nächste einsame Rennen: Nach vorne ist der Abstand ebenso groß wie nach hinten. Nach Webbers Disqualifikation starten die beiden Marussia von den Plätzen 18 und 19, ein ordentliches Resultat für den kleinen Rennstall. Neuer Stand Bianchi gegen Chilton - 3:0.
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