Jaime Alguersuari: Nur Alguersuari schaffte es nicht, das Auto über die Ziellinie zu pilotieren. In Runde neun war Feierabend für den Toro-Rosso-Piloten: Nach einem Boxenstopp löste sich eine Radmutter an seinem SRT6, woraufhin sich das Rad löste und wild durch die Gegend flog.
Narain Karthikeyan: Wie Liuzzi, nur ohne Strafe. Der HRT-Mann brachte seinen Boliden unbeschadet durchs Rennen und hatte am Ende zwei Runden Rückstand. Auch seine Pace war nicht weit von Virgin entfernt.
Vitantonio Liuzzi: Der HRT-Pilot ließ beim Start die Kupplung zu früh kommen und fabrizierte prompt einen Frühstart. Dafür setzte es als Denkzettel eine Durchfahrtstrafe. Eigentlich wollte HRT das Rennen mit nur einem Stopp beenden, doch das klappte nicht. Nach dem zweiten Stopp war die Pace des F111 auf Virgin-Niveau. Ein Erfolg für Liuzzi.
Timo Glock: Glock beschwert sich seit Wochen über die schwache Performance des MVR-02 und wurde auch in China wieder bestätigt. Er leistete sich keine Fahrfehler und kam unbeschadet ins Ziel. Mehr ist nicht drin für Virgin. Fader Beigeschmack: Wieder einmal klappte ein Boxenstopp überhaupt nicht. Die Ingenieure bekamen ein Rad nicht ordentlich montiert, was Glock mehr als zehn Sekunden kostete.
Jerome d'Ambrosio: "Das ist das zweite Mal, dass ich ins Ziel komme - deshalb bin ich glücklich", meinte der Virgin-Pilot nach dem Rennen. Der Belgier schaffte es, die beiden HRT-Boliden hinter sich zu lassen. Die Lücke zu Team Lotus war allerdings ziemlich groß.
Jarno Trulli: Musste sich seinem Teamkollegen Kovalainen deutlich geschlagen geben. Trulli gab an, immer noch Probleme mit den neuen Pirelli-Reifen zu haben; der Verschleiß am T128 ist schlichtweg zu stark. Eine höhere Positionierung war für den Italiener nach einem verpatzten ersten Boxenstopp nicht mehr möglich.
Pastor Maldonado: Platz 18 kann nicht das Ziel von Williams sein, doch das Team hat seit Saisonbeginn mit heftigen Zuverlässigkeits-Problemen zu kämpfen. Immerhin: Maldonado bestritt zum ersten Mal in seiner jungen F1-Karriere ein Rennen über die volle Distanz. Viel zu sehen war nicht von ihm, aber das muss in der derzeitigen Williams-Verfassung kein schlechtes Zeichen sein.
Sergio Perez: Der Sauber-Mann kassierte zwar keine WM-Zähler, dafür aber gleich zwei Strafen! Er rammte sowohl Nick Heidfeld, als auch Adrian Sutil im Verlauf des Rennens. Für die erste Aktion erhielt der Mexikaner eine Drive-Through-Strafe, für das zweite Vergehen eine Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe.
Heikki Kovalainen: Platz 16 klingt natürlich nicht spektakulär, doch Team Lotus nähert sich immer mehr dem etablierten Mittelfeld - ein großer Erfolg für das kleine Team. Kovalainen leistete sich keine dicken Fahrfehler und schaffte es, das Rennen mit nur zwei Reifenwechseln zu beenden. Dabei kam er - wie viele seiner Kollegen - nicht einmal großartig ans Rutschen. Grundsolides Rennen des Finnen.
Adrian Sutil: Der Force-India-Starter machte unliebsame Bekanntschaft mit einem Sauber-Piloten: Sergio Perez knallte dem Deutschen in die Seite und räumte ihn von der Strecke. Sutil konnte zwar weiter fahren, doch die Punkteränge rückten in weite Ferne. Hinzu kam, dass er gegen Ende hin arg mit seinen gebrauchten Reifen zu kämpfen hatte.
Sebastien Buemi: Vor dem Rennen hatte sich der Toro-Rosso-Pilot Hoffnungen auf Punkte gemacht, schließlich hatte er im Qualifying die Top-10 erreicht. Doch daraus wurde nichts: Das Team entdeckte früh im Rennen einen Schaden am Frontflügel des STR6, was einen ungeplanten Boxenstopp zur Folge hatte. Danach war das Rennen für Buemi quasi schon gelaufen.
Rubens Barrichello: Ein weiteres unbefriedigendes Rennen für den F1-Veteran. Schon beim Qualifying hatte er den FW33 nur auf P15 gesetzt. Im Rennen machte er zwei Plätze gut, fuhr dabei aber völlig unauffällig im hinteren Mittelfeld herum. Immerhin: Barrichello überquerte die Ziellinie, viel mehr scheint mit der aktuellen Version des Autos nicht drin zu sein.
Nick Heidfeld: Heidfeld war nach dem Rennen nicht sicher, ob zwei Reifenwechsel die beste Idee waren. Der Lotus Renault GP Pilot war vom 16. Platz aus ins Rennen gegangen, setzte sich in den ersten beiden Kurven allerdings etwas nach vorn. Doch wieder einmal schien er Probleme mit seinem KER-System zu haben. Zudem sah der Speed des R31 nicht überragend aus, weshalb Heidfeld nie etwas mit den Punkterängen zu tun hatte.
Paul di Resta: Der Force-India-Pilot verpasste es, bei seinem dritten Rennen in Folge in den Punkten zu landen. Aus aussichtsreicher Position ins Rennen gestartet, machte di Resta gleich zu Beginn Boden gut. Da sich das Team jedoch auf eine Zwei-Stopp-Strategie verließ, büßte der DTM-Champion gegen Ende des Rennens hin ein paar Positionen ein.
Kamui Kobayashi: Machte beim Start einige Positionen gut, zog sich dann allerdings bei einer Kollision einen Schaden am Frontflügel zu. Deshalb zog Sauber den geplanten Boxenstopp um einige Runden vor. So musste der Japaner die letzten 26 Runden auf der harten Mischung fahren. Für Paul di Resta reichte es noch, doch an Petrov war kein Vorbeikommen.
Vitaly Petrov: Unspektakuläres Rennen des Russen, doch für zwei WM-Zähler reichte es noch. Beim Start war er nicht so gut wie sonst weggekommen und steckte in der Folge häufig im Verkehr fest. Die Zwei-Stopp-Strategie von Lotus Renault GP trug auch nicht dazu bei, dass Petrov für Höheres bestimmt war.
Michael Schumacher: Schumacher legte einen tollen Start hin und machte, von P14 aus ins Rennen gegangen, gleich fünf Positionen gut. Er profitierte von der geschickten Mercedes-Boxenstrategie und lag zwischenzeitlich auf Rang sechs. Im späteren Verlauf des Rennens musste er sich nach einem spannenden Duell allerdings Alonso geschlagen geben.
Fernando Alonso: Gleiches Spiel wie bei Massa: Auch Alonso hatte nur zwei Mal die Reifen gewechselt und dementsprechend arge Probleme, die Konkurrenten mit frischeren Pneus zu attackieren. Immerhin schaffte er es nach einem spannenden Kampf mit Michael Schumacher, diesen hinter sich zu halten. Alonso meinte allerdings, dass die Pace des 150° Italia nicht gereicht hätte, um weiter nach vorne zu kommen.
Felipe Massa: Massa war mit einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs und zahlte dafür im späteren Verlauf des Rennens die Rechnung. Zwischenzeitlich lag der Ferrari-Pilot auf Rang zwei, doch mit den harten, gebrauchten Reifen konnte er sich kaum gegen Webber, Button und Rosberg wehren.
Nico Rosberg: Platz zwei wäre drin gewesen, meinte der Mercedes-Pilot nach dem Rennen. Wurde es aber nicht, weil Rosberg ab der Mitte des Rennens Benzin sparen musste. Die Silberpfeile hatten sich mit der Pace des MGP W02 verrechnet, Rosberg kassierte die Quittung und verpasste damit das Podest. Immerhin hatte Mercedes beim ersten Boxenstopp geschickt taktiert, Rosberg früh neue Reifen verpasst - die ersten Führungsrunden eines Mercedes 2011 waren das Resultat. In der Schlussphase verbremste er sich und musste Button und Felipe Massa vorbei lassen. Einen weiteren Platz verlor er an Webber, der problemlos vorbei zog.
Jenson Button: Der McLaren-Pilot setzte sich gleich beim Start an die Spitze, doch dann nahm das Unheil seinen Lauf: Bei seinem ersten Boxenstopp bog er versehentlich in die Red-Bull-Box ab! Das kostete Button die Führung und letztlich eine bessere Platzierung. Zwar kassierte er kurz vor Rennende noch Massa und Rosberg, doch gegen den heranstürmenden Webber hatte er keine Chance.
Mark Webber: Der Mann des Rennens! Von Platz 18 aus gestartet, kämpfte er sich auf seinen ersten Podiumsplatz 2011 vor. Webber startete als einziger Fahrer mit harten Reifen. Das sollte sich bezahlt machen, denn nach dem späten Wechsel auf die weiche Mischung pflügte er sich durchs Feld. Zum Rennende hin überholte er noch locker Massa und Rosberg. Beruhigend für den Australier: Zum ersten Mal brachte er den RB7 ohne offensichtliche Mängel und mit funktionierendem KERS über die Ziellinie.
Sebastian Vettel: Es wurde nichts aus dem erhofften Sieg-Hattrick, doch Vettel war trotzdem mit seinem Ergebnis zufrieden. Beim Start kam er schlecht weg und musste das McLaren-Duo vorbei lassen. Nach dem ersten Boxenstopp lag der Red-Bull-Pilot wieder in Führung, doch das Team verschätzte sich in der Strategie: Vettel kam nur zwei Mal in die Box und war mit den gebrauchten Reifen schließlich unterlegen. Zudem funktionierte das KERS seines RB7 nicht zuverlässig.
Lewis Hamilton: Hamilton hat seinem groß angekündigten Angriff auf Sebastian Vettel Taten folgen lassen und den ersten McLaren-Sieg 2011 klargemacht. Beim Start zog er gleich an Vettel vorbei und sicherte sich so eine gute Ausgangsposition. Die Drei-Stopp-Strategie des Teams zahlte sich aus und so sicherte sich Hamilton mit einem Überraschungsangriff auf Vettel schließlich den Sieg in Shanghai.
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