Der Publikumsmagnet
Im Anschluss an das Vize-Championat in der deutschen Formel 3 baute Ralf Schumacher seine Erfahrungen in Asien weiter aus: Der Titel in der japanischen Formel Nippon sowie ein weiterer Vizetitel in japanischen GT-Meisterschaft verhalfen dem Kerpener schon 1997 zum Sprung in die Königsklasse. Seinem bereits damals großen Namen machte er von Beginn an alle Ehre: Mit einem Podestplatz im dritten Rennen sowie regelmäßigen Punkteankünften verlief das Debütjahr vielversprechend - 1998 befand sich der Jüngere der beiden Schumacher-Brüder in Spa-Franchorchamps bereits auf Siegkurs.
Zum ersten Triumph reichte es jedoch erst 2001 in San Marino am Steuer eines Williams-BMW. Seit 1999 hatte Schumacher als fleißiger Punktesammler Wiederaufbauarbeit bei dem britischen Traditionsteam geleistet. Nach drei Siegen 2001 und einem weiteren im darauffolgenden Jahr schien Ralf Schumacher 2003 an der Spitze der Königsklasse angekommen: Mit zwei Siegen zur Mitte der Saison schaltete sich Schumacher zwischenzeitlich in das Titelduell seines Bruders Michael und Kimi Räikkönen ein. Am Ende musste er sich jedoch mit WM-Rang vier begnügen.
Seitdem ging es bergab: Nach einer weiteren Saison im schwächelnden Williams-BMW wechselte Ralf Schumacher zu Toyota, wo sich der Traum vom WM-Titel endlich erfüllen sollte. Nach Achtungserfolgen 2005 mehrten sich 2006 jedoch die Stimmen die Kritiker - eine erfolglose Saison 2007 im nur mäßig konkurrenzfähigen Toyota-Boliden ließen den Spott von Zuschauern und Boulevardmedien hohe Wellen schlagen. Schumachers Versuche, nach der Trennung von Toyota doch noch in der Formel 1 zu bleiben, verliefen erfolglos. Er wechselte in die DTM.
Nach einem Lehrjahr bei Mücke-Motorsport stieg Schumacher 2009 auf. Im Werksteam der Stuttgarter sollte der ehemalige Formel-1-Fahrer bis auf das Podium nach vorne fahren - das misslang. Dennoch gehört er auch 2010 zu den vier Piloten einer aktuellen C-Klasse und holte am Norisring eine Pole-Position. 2011 gab es eine erneute Chance, die Schumacher gleich nutzte: In den ersten drei Saisonrennen stand er zwei Mal auf dem Podium. Auch wenn er die Erfolge in der zweiten Saisonhälfte nicht bestätigen konnte, bleibt er weiterhin für Mercedes-Benz aktiv.