Wie viele andere Motorsportler startete auch Marco Wittmann seine Karriere im Kartsport. Bereits mit sechs Jahren saß der Fürther zum ersten Mal in einem Kart. 2004 konnte sich der 1,79 Meter große Wittmann zum deutschen Junioren-Kart-Meister krönen. Im Jahr darauf belegte er bei den Europameisterschaften Rang fünf. 2006 startete er schließlich noch einmal im Kartsport, bevor er 2007 in der Formel BMW Deutschland an den Start ging.
In seinem Debütjahr belegte er im Gesamtklassement Rang fünf, beim anschließenden Weltfinale im spanischen Valencia musste er sich nur dem Österreicher Philipp Eng geschlagen geben. 2008 gingen die deutsche und britische Formel BMW zusammen in der Formel BMW Europe an den Start. Wittmann erreichte erneut den zweiten Rang. Diesmal musste er sich seinem Teamkollegen geschlagen geben, der kein geringerer als der nächstjährige Sauber-F1-Rookie Esteban Gutierrez war.
In den folgenden Jahren versuchte sich Wittmann in der Formel 3 Euroserie, aber auch dort reichte es in der zweiten Saison erneut nur zum Vizetitel - dieses Mal musste er sich Edoardo Mortara geschlagen geben, der danach in die DTM wechselte. 2011 wiederholte sich das Schicksal: Wittmann wurde hinter Merhi Zweiter, der Spanier wechselte direkt in die DTM.
Aber auch Wittmann durfte 2011 im Rahmen einer Testfahrt in einen DTM-Boliden klettern. "Er hat bei seinem ersten DTM-Test einen sehr guten Eindruck hinterlassen", resümierte BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt damals. Die Belohnung war ein Cockpit als Testfahrer - und dieses Mal konnte Wittmann seine Chance nutzen. 2013 stieg er zum Stammfahrer auf.
In seiner ersten DTM-Saison fuhr Wittmann nicht nur zu einer Pole Position, sondern holte auch einen zweiten Platz und zwei schnellste Rennrunden. Mit Timo Glock hatte er bei MTEK mit Timo Glock zwar einen prominenten Teamkollegen an seiner Seite, hatte den früheren Formel-1-Piloten allerdings oft genug im Griff.
Zur Saison 2014 musste Wittmann das Team wechseln, ging mit RMG an den Start. Die Truppe von Stefan Reinhold galt in BMW-Kreisen als Außenseiter, doch Wittmann blühte mit der Mannschaft aus der Eifel und an der Seite von Rookie Maxime Martin so richtig auf. Sein Talent hatte Wittmann schon in seiner Debüt-Saison unter Beweise gestellt - im zweiten Jahr setzte er noch einen oben drauf.
Der Youngster gewann den Saisonauftakt in Hockenheim und schaut von dort aus nie mehr zurück. Weitere Siege in Ungarn, Österreich und am Nürburgring ließen keinen Zweifel daran, dass der Titelgewinn in diesem Jahr nur über ihn führte. Beim drittletzten Rennen des Jahres auf der Lausitzring reichte ihm ein sechster Platz, um den vorzeitigen Meisterschaftssieg zu feiern. Damit avancierte Wittmann zum jüngsten DTM-Champion in der Geschichte der Serie.
Wittmann profitierte in seinem Meisterjahr auch vom Autowechsel bei BMW. Die Münchner stampften den ehrwürdigen M3 ein und gingen mit dem M4-Boliden an den Start. Wittmann lag das Fahrverhalten des Neuen extrem gut, das zeigte er sowohl in Qualifyings als auch in den Rennen. Mit dem Titelgewinn löste Wittmann den Vorjahres-Meister Mike Rockenfeller ab und bescherte DTM-Rückkehrer BMW den zweiten Titel nach Bruno Spengler 2012.
2015 folgte ein kurzer Rückschlag für Wittmann. Mit einem Sieg und zwei weiteren Podestplätzen belegte der BMW-Pilot den sechsten Gesamtrang. Ein Jahr später holte er dann zum nächsten Coup aus. Mit drei Siegen und drei weiteren Podestplätzen sowie regelmäßigen Punkteankünften sicherte sich Wittmann seinen zweiten Meistertitel in der DTM. Ein Jahr später bekommt er zum zweiten Mal in seiner DTM-Karriere die Chance, den Titel zu verteidigen.