Portrait:

Der Franco Colapinto wagte 2018 den Sprung in den europäischen Monoposto-Bereich und gab sein Debüt in der spanischen Formel 4. Nach nur einem Renneinsatz nahm er im Jahr darauf an allen Läufen teil. Er gewann elf der 21 Rennen und holte sich den Gesamtsieg.

2020 fuhr Colapinto im Formel Renault Eurocup, der F3-Boliden einsetzt, und konnte auch in dieser Serie überzeugen. Mit zwei Siegen und sieben weiteren Podestplatzierungen wurde er bester Rookie und Dritter in der Gesamtwertung. 2021 gelangen ihm erneut zwei Siege, allerdings reichte es nur zu P6 im Endklassement.

Neben den Einsätzen im Monoposto fuhr der Argentinier auch Prototyp-Rennen und startete 2021 sogar beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Sein Fokus lag allerdings weiter auf den Formel-Boliden. 2022 bekam Colapinto ein Cockpit bei Van Amersfoort Racing in der Formel 3 und errang zwei Siege. Auch in der Folgesaison fuhr er in zwei F3-Rennen ganz nach oben aufs Podest.

Bereits 2023 gab er am letzten Rennwochenende in Abu Dhabi sein Debüt in der Formel 2 für MP Motorsport. Auch 2024 trat er für das niederländische Team an und konnte nach zehn Rennwochenenden einen Sieg und zwei zweite Plätze aufweisen.

Colapintos Formel-1-Karriere beginnt

Während seiner Zeit in der Formel 3 wurde Franco Colapinto Teil des Williams-Nachwuchsprogramms. Das seit Jahren in der Formel 1 schwächelnde Traditionsteam fuhr 2024 oftmals selbst dem Mittelfeld hinterher. Der damalige Teamkollege von Alexander Albon, Logan Sargeant, enttäuschte oftmals.

Williams zog daraufhin beim US-Amerikaner vorzeitig die Reißleine und beförderte Colapinto für die verbleibenden neun Grands Prix zum Stammfahrer. Der Argentinier konnte auf Anhieb überzeugen und fuhr bereits im zweiten Einsatz in Baku vier WM-Punkte mit dem achten Rang ein.

Auf die anfängliche Euphorie folgten für Williams kostspielige Fahrfehler des 21-Jährigen. Unfälle wie in Baku oder gleich zwei Abflüge in Brasilien ließen Zweifel an Colapintos Verlässlichkeit als Fahrer aufkommen. Die Williams-Piloten für 2025 standen mit Albon und dem von Ferrari transferierten Carlos Sainz bereits fest.

Alpine nutzte nach der Saison die Chance und verpflichtete Colapinto als Reservefahrer hinter Pierre Gasly und Jack Doohan. Letzterer hatte erst einen F1-Renneinsatz hinter sich. Der Wechsel sorgte deshalb für Gerüchte beim französischen Team, denen zufolge Colapinto im Laufe der Saison den eigentlich gesetzten Fahrer Doohan ersetzen sollte.