Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Die DTM-Fans haben viel Action gesehen: knallharte Zweikämpfe, Ausrutscher, Überholmanöver und ein Pokerspiel bei den Strategien, das am Ende jene belohnt hat, die besonders viel riskiert haben. Bei Mike (Rockenfeller) und Edo (Mortara) hatten wir ein glückliches Händchen, andere blieben leider unbelohnt, obwohl sie tolle Rennen gefahren sind. Insgesamt hatte unser RS 5 DTM an diesem Wochenende einen starken Auftritt."
Dieter Gass (Leiter DTM): "Ohne Übertreibung: Es war wirklich sehr turbulent, von Anfang bis Ende. Immer, wenn die Autos in der Startaufstellung stehen und Regen einsetzt, ist die Unsicherheit grenzenlos. Im weiteren Verlauf mit dem stärkeren Regen und den Safety-Car-Phasen haben die Zuschauer viel geboten bekommen. Wir haben zwei Audi-Piloten auf dem Podium - Mike (Rockenfeller) und Edoardo (Mortara). Das ist ein gutes Ergebnis, doch ich bin trotzdem ein wenig enttäuscht: Über weite Strecken hatten wir es in der Hand, aus eigener Kraft zu gewinnen. Bis kurz vor Ende lagen wir vorn und haben es trotzdem nicht geschafft, zu siegen."
Mike Rockenfeller: "Das Rennen war chaotisch, ich bin mit meinem Podiumsplatz sehr zufrieden. Zur Mitte des Rennens sah die Situation für mich so aus, als würden wir keine Punkte mitnehmen. Ein Dank an die Leute, die die Entscheidung getroffen haben, mich zur richtigen Zeit an die Box zu rufen. Ich habe nur versucht, mein Auto heil durchzubringen."
Edoardo Mortara: "Ein tolles Gefühl nach einem so enttäuschenden vergangenen Jahr. Wir hätten bereits in Hockenheim auf dem Podium sein können. Heute wäre sogar noch mehr als der dritte Platz möglich gewesen. Als wir den zweiten Satz Regenreifen montiert hatten, war der Reifendruck sehr niedrig und ich konnte zunächst keinen Grip aufbauen. Ich habe gekämpft, um mein Rennen zu beenden. Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis."
Miguel Molina: "Das war ein gutes Rennen für mich. Nachdem ich gestern die Pole-Position geholt hatte, mussten wir ja leider heute von ganz hinten starten. In diesem verrückten Rennen von der letzten Position auf Platz sechs vorzufahren, ist wirklich gut. Insgesamt bin ich glücklich, weil ich ein gutes Rennen gefahren bin, und in Budapest sind wir hoffentlich genauso schnell."
Timo Scheider: "Ein enttäuschendes Ergebnis! Wie in Hockenheim waren wir auf Podiumskurs und wurden Siebte - damit kann man nicht zufrieden sein. Die Safety-Car-Phasen wurden uns heute zum Verhängnis. Es ist enttäuschend, wenn man zum zweiten Mal vom Pech verfolgt war. Positiv war jedoch, dass unser Speed da war. Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Platz sieben bringt zwar wichtige Punkte, ist aber nicht das, was ich mir erhofft hatte."
Adrien Tambay: "Ich kann es noch nicht ganz verstehen. Ich bin von Platz zwei gestartet und nach dem Safety-Car fand ich mich plötzlich auf Platz zehn wieder. Darüber bin ich natürlich ziemlich unglücklich. War haben einen guten Job gemacht und hätten es erneut aufs Podium schaffen können. Das ist sehr schade. Aber immerhin konnten wir zum zweiten Mal in Folge Punkte mitnehmen. Wir geben weiterhin alles und hoffen beim nächsten Rennen auf mehr Glück."
Mattias Ekström: "Ich muss mir das Rennen noch einmal in Ruhe ansehen. Aber aus meiner Sicht gab es viele Unfälle, viele Safety-Car-Phasen und viele Stoßstangen aneinander."
Nico Müller: "Ich hatte einen guten Start, aber als der Regen stärker wurde, war es auf den Standardreifen extrem schwierig - die Fahrer auf den Optionsreifen sind natürlich vorbeigeflogen. Gegenüber den anderen Piloten auf Standard war ich aber gut unterwegs. Nach dem Wechsel auf die Regenreifen hatte ich am Anfang ein bisschen Mühe, bis die Temperatur stimmte. Als dann noch die Safety-Car-Phase begann, war es extrem schwierig, überhaupt den Überblick zu behalten und mit unserem Boxenstopp waren wir nicht ganz so glücklich und fielen dadurch weit zurück. Als ich schlussendlich versuchte, an Ekström heranzukommen, habe ich noch eine Position verloren. Aber ich habe hier in diesen schwierigen Verhältnissen viel gelernt und es hat großen Spaß gemacht."
Jamie Green: "Eine lange Geschichte. Meine Pace war sehr gut, ich lag mit großem Vorsprung vorn. Dann kam das Safety-Car heraus und das Feld schob sich zusammen. Nach der Safety-Car-Phase konnte ich mich erst absetzen, musste dann aber meinen Pflichtboxenstopp absolvieren. Wir entschieden uns für Slicks, was sicherlich die richtige Wahl war. Ich habe noch (Gary) Paffett und (Martin) Tomczyk überholt. Ich war an Miguel (Molina) dran und habe in der Schikane etwas zu viel Druck gemacht, dabei habe ich dann das Heck verloren und bin in der letzten Runde ausgefallen, was sehr schmerzhaft ist. Aber ich habe heute meine Fähigkeit und Speed gezeigt, was positiv für mich und für das Team war, denn es war erst mein zweites Rennen mit dem Team Rosberg."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): "Ein total verrücktes Rennen mit vielen Höhen und Tiefen. Aber letztendlich sind wir zufrieden, denn wir haben Punkte geholt und die Saison ist noch lang. Für die Fans war es ein sehr interessantes Rennen. Mit Miguel Molina sind wir sehr zufrieden, er ist als Letzter gestartet und als Sechster ins Ziel gekommen - das ist ein super Ergebnis und eine kleine Entschädigung für das Qualifying."
Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): "Wir haben mit beiden Autos gepunktet, beide Fahrer sind gute Rennen gefahren. Es war dieses Mal eine Lotterie, wir mussten mit beiden Autos verschiedene Strategien wählen, damit es bei einem Fahrer klappt. Timo (Scheider) war lange gut im Rennen, doch nach der Safety-Car-Phase war seine Chance aufs Podium vorbei. ‚Rocky' (Mike Rockenfeller) lag anfangs hinten, am Ende stand er auf dem Podium. Wir haben heute vieles richtig gemacht. Wenn man als Führender der Fahrer- und Teamwertung nach Budapest reist, kann man zufrieden sein."
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg): "Uns bleibt das Pech treu. Jamie (Green) ist in meinen Augen ein sensationelles Rennen gefahren. Das Safety-Car hat ihn gekillt. Die Entscheidung, am Ende auf Slicks zu wechseln, war nicht falsch, der Abflug kurz vor Schluss aber natürlich schade. Nico (Müller) musste erst einmal lernen, wie man ein DTM-Auto im Regen fährt. Es lief ganz gut und auf Platz zehn hat er schon an den Punkten geknabbert. Dann kam leider der Dreher. Aber man darf ihm keinen Vorwurf machen: Er ist - wie gesagt - das erste Mal mit dem RS 5 DTM im Regen gefahren."
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