Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): Wir haben vier Autos in die Top-Ten gebracht, können aber mit diesem für uns harten Rennen nicht zufrieden sein. Die zwei Safety-Car-Phasen hatten maßgeblichen Einfluss und haben bestimmte strategische Optionen überhaupt erst möglich gemacht. Unser Ansatz war, bei der Rennstrategie nicht zu viel zu riskieren. Diese Herangehensweise hat sich jedoch unter den heutigen Bedingungen nicht ausgezahlt. Bruno hat als Sechster immerhin noch wertvolle Punkte mitgenommen, drei weitere BMW M3 DTM sind in die Top-Ten gefahren. Auch in der Gesamtwertung sieht es nach wie vor nicht schlecht aus. Glückwunsch an Audi und Mattias Ekström zum verdienten Sieg.
Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer): Natürlich will man vorne mitmischen, wenn man aus der ersten Reihe ins Rennen geht. Aber die Safety-Car-Phasen haben dafür gesorgt, dass wir mit Bruno Spengler die Optionsreifen nicht optimal nutzen konnten. Die Zeit, die man dann verliert, fehlt einfach. Dirk Werner hat die Punkteränge knapp verpasst. Auch er hatte heute nicht das nötige Glück, um weiter vorn zu landen.
Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): Zunächst einmal freue ich mich für das ganze Team, dass wir endlich unsere ersten Punkte in diesem Jahr gesammelt haben. Danke an alle, hoffentlich ist der Bann jetzt gebrochen. Leider sind es nur zwei Zähler geworden. Das Rennen von Martin Tomczyk ist erneut enttäuschend verlaufen. Er wurde von einem Konkurrenten in die Mauer gedrückt. Zu dem Zeitpunkt war er schon in den Top-Ten unterwegs. Andy Priaulx hat an diesem Wochenende einen tollen Job gemacht. Die Safety-Car-Phasen haben unsere Strategie massiv beeinflusst. Die Performance war heute besser, als es das Ergebnis ausdrückt.
Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): Das Rennen war interessant – und aufgrund der Safety-Car-Phasen sehr schwierig. Joey Hand ist auf Prime-Reifen gestartet und hat dann während der Safety-Car-Phase auf die Options gewechselt. Das hat gut funktioniert, und er hat anschließend ein paar schöne Überholmanöver zeigen können. Am Schluss war das Timing, zurück auf den Prime zu wechseln, genau richtig. Augusto Farfus war gut ins Rennen gestartet. Allerdings ist dann die Strategie nicht aufgegangen. Wir müssen uns einfach darauf konzentrieren, künftig im Qualifying wieder weiter vorn zu stehen. Dann sollten auch wieder mehr Punkte möglich sein.
Ernest Knoors (Teamchef, BMW Team MTEK): Zuallererst bin ich sehr glücklich darüber, dass alle heil aus diesem Rennen herausgekommen sind. In der Boxengasse hier am Norisring geht es wirklich extrem eng zu. Noch enger wird es, wenn in einer Safety-Car-Phase viele Autos gleichzeitig zum Stopp kommen. Heute hat uns das nötige Glück gefehlt, aber den Punkt für Marco Wittmann nehmen wir natürlich trotzdem gerne mit.
Bruno Spengler: Platz sechs ist für mich eine Enttäuschung. Wenn man als Zweiter startet, dann will man natürlich um den Sieg kämpfen. Das Qualifying war sehr gut, und eigentlich hatten wir auch im Rennen eine gute Pace. Auch die Boxenstopps waren gut. Mit der Strategie hatten wir heute einfach Pech. Die beiden Safety-Car-Phasen haben uns nicht gerade in die Karten gespielt. In der Fahrerwertung bin ich trotzdem noch vorne dabei. Das ist wichtig. Aber auf meiner Lieblingsstrecke hatte ich mir schon mehr erhofft.
Joey Hand: Ich hatte schon nach dem Qualifying das Gefühl, dass das Auto schneller war, als es meine Platzierung aussagte. Das hat sich im Rennen bewahrheitet. Meine Jungs haben einen tollen Job gemacht und mir ein gut abgestimmtes Auto für das Rennen gegeben. Es scheint, als würden mir die Optionsreifen immer gut liegen. Entsprechend stark war mein langer Stint auf diesen Reifen. Wir hatten zwei sehr gute Boxenstopps, und alles hat zusammengepasst. Ich fühle mich gut, weil ich alles auf den Punkt hinbekommen habe. Wir haben das Optimum aus diesem Rennen herausgeholt.
Andy Priaulx: Das war ein gutes Wochenende, und wir waren konstant schnell unterwegs. Endlich habe ich ein Auto, mit dem ich richtig glücklich bin. Das ist alles grundsätzlich positiv. Was im Rennen passiert ist, konnte ich aufgrund der Safety-Car-Phasen nicht kontrollieren. Leider haben sie unsere Strategie negativ beeinflusst. Dennoch bin ich mit der Gesamtleistung zufrieden.
Marco Wittmann: Das war ein spannendes Rennen. Schon am Start ging es turbulent zu. In der ersten Kurve hat es Berührungen gegeben. Ich weiß gar nicht, wie sehr das die Balance meines Autos beeinträchtigt hat. Teilweise war es schwierig, den Durchblick zu behalten. Ich hatte ein paar tolle Fights. Letztendlich können wir mit dem Punkt zufrieden sein, obwohl ich mir für mein Heimspiel natürlich etwas mehr vorgenommen hatte.
Dirk Werner: Ich bin enttäuscht, denn der elfte Platz ist immer sehr undankbar. Bei der zweiten Safety-Car-Phase habe ich sehr viel Zeit verloren. Christian Vietoris vor mir wurde noch durchgelassen, ich jedoch nicht mehr. Das hat mein Rennen etwas verzerrt. Beim nächsten Rennen in Moskau werde ich einen neuen Anlauf auf die Punkteränge nehmen.
Timo Glock: Ich habe selten ein Rennen erlebt, bei dem es so schwierig war, den Überblick zu behalten. Speziell im Mittelfeld ging es beinahe chaotisch zu. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Fans nicht einfach gewesen ist, das Geschehen nachzuvollziehen.
Augusto Farfus: Zu diesem enttäuschenden Rennen habe ich nicht viel zu sagen. Ich habe alles gegeben, aber das Auto war einfach nicht schnell genug. Auf ein schwieriges Qualifying folgte ein noch schwierigeres Rennen. Jetzt will ich einfach nur verstehen, was los ist, und das Blatt wieder wenden.
Martin Tomczyk: Leider war der Sonntag für mich schon gelaufen, bevor er richtig begonnen hatte. Es war wieder ein enttäuschendes Rennen ohne Punkte für mich und meine Crew. Wenigstens konnte mein Teamkollege Andy Priaulx ein paar Punkte holen. Wir müssen uns jetzt auf die kommenden Rennen fokussieren.
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