Christian Vietoris: Zur Saisonhalbzeit kann ich eine zufriedenstellende Bilanz ziehen: Mit insgesamt drei Podestplätzen, zwei davon in den letzten beiden Rennen, und Platz drei in der Fahrerwertung verlief die erste Saisonhälfte für mich recht erfolgreich. Diese Serie möchte ich gerne in den verbleibenden fünf Rennen fortsetzen und am liebsten natürlich meinen ersten DTM-Sieg einfahren. Einfach wird das jedoch nicht. Das Wettbewerbsniveau in der DTM ist extrem hoch und beim nächsten Rennen in Moskau betreten wir Neuland - noch weiß niemand, welcher Fahrer, welches Team und welches Fahrzeug auf dem Moscow Raceway am besten zurechtkommen werden. Umso mehr kommt es darauf an, vom ersten Training an hochkonzentriert zu arbeiten und das Beste aus unserem Technik-Paket herauszuholen - darin war unsere Mannschaft an den letzten beiden Rennwochenenden sehr gut.
Gary Paffett: Der Moscow Raceway ist für alle eine neue Strecke und ich freue mich sehr darauf. Nicht nur, weil ich schon lange nicht mehr auf einer neuen Strecke gefahren bin, sondern auch, weil ich mit einem starken Start in die zweite Saisonhälfte das enttäuschende Ende des vergangenen Rennens auf dem Norisring vergessen machen möchte. Vielleicht ist ein neuer Kurs wie Moskau genau der richtige Startpunkt dafür. Auf die Ingenieure und Mechaniker kommt in Moskau viel Arbeit zu: Wir müssen eine neue Strecke lernen, das richtige Setup dafür finden und gleichzeitig an der Qualifying sowie der Rennabstimmung feilen - und das mit nur einem Freien Training am Samstagvormittag. Ich hoffe, dass sich hier meine Erfahrung aus mittlerweile fast zehn Jahren DTM auszahlt und unser Auto auch auf dem neuen Kurs ähnlich schnell ist wie zuletzt auf dem Lausitzring und in Nürnberg.
Robert Wickens: Zwei Podiumsplätze und meine erste Pole Position - die erste Saisonhälfte verlief genau nach meinem Geschmack. In Moskau erwartet alle Fahrer eine neue Herausforderung. Das Niveau in der DTM ist jedoch so hoch, dass jeder Pilot innerhalb von fünf bis zehn Runden eine neue Strecke lernen kann. Somit werden Details bei der Linienwahl und der Fahrzeugabstimmung über die Startpositionen und die Plätze im Rennen entscheiden. Die Zuschauer am Moscow Raceway und die Fans zuhause vor den Fernsehern erwartet ein spannendes Wochenende, an dem wir herausfinden werden, wer am besten mit der unbekannten Strecke zurechtkommt. Nach den starken Mannschaftsergebnissen von Mercedes-Benz in den vergangenen beiden Rennen bin ich zuversichtlich, dass ich auch in Moskau an der Spitze mitkämpfen kann.
Daniel Juncadella: Ich reise am kommenden Wochenende zum ersten Mal nach Russland und freue mich schon sehr darauf, das Land und die Stadt Moskau kennen zu lernen. Der Moscow Raceway ist für alle Fahrer und Teams neu - vielleicht ist das ein kleiner Vorteil für Rookies wie Pascal und mich. Immerhin müssen alle Piloten dort bei null beginnen, die Eigenheiten der Strecke kennen lernen und ihre Autos zum ersten Mal für diese Bedingungen abstimmen - damit habe ich bislang in meiner Debütsaison in der DTM einige Erfahrungen gemacht. Vielleicht ist sogar eine kleine Überraschung möglich und ich kann aufs Podium fahren. Als Vorbereitung habe ich mir Onboard-Aufnahmen von anderen Rennserien angesehen. Da uns nur 90 Minuten Freies Training bleiben, um uns auf das Qualifying und das Rennen einzustellen, kann jede noch so kleine Information am Rennwochenende von entscheidendem Vorteil sein.
Roberto Merhi: Moskau markiert den Start in die zweite Saisonhälfte. Nach einem schwierigen Saisonbeginn konnte ich zuletzt zwei Mal in Folge in die Punkteränge fahren und in Nürnberg mein bestes Saisonergebnis erzielen. Daran möchte ich in Moskau anknüpfen. Die Strecke ist für alle Fahrer Neuland und verspricht ein spannendes Wochenende. Soweit ich es bislang auf Videos und Streckenskizzen erkennen konnte, ist der erste Sektor technisch recht anspruchsvoll. Eine besondere Herausforderung dürfte die erste Rechtskurve werden, deren Radius sich im Verlauf stark verändert. Die beste Überholstelle scheint am Ende der langen Geraden vor Start-/Ziel zu sein - dort sollten sich mit Hilfe von DRS Überholchancen eröffnen.
Pascal Wehrlein: Nach zwei schwierigen Wochenenden in Nürnberg und auf dem Lausitzring freue ich mich auf die DTM-Premiere in Russland. Ich habe die Pause seit dem Rennen am Norisring genutzt, um mich fit zu halten und mich auf das neue Rennen auf dem Moscow Raceway vorzubereiten. Natürlich wäre ich am liebsten gleich nach dem Norisring wieder ins Auto gestiegen, um den Ausfall vergessen zu machen, aber so konnte ich die rennfreie Zeit nutzen, um meine erste Saisonhalbzeit in der DTM zu analysieren und mich auf die restlichen Rennen einzustellen. Als Vorbereitung auf die neue Strecke habe ich mir das Rennen der Formel Renault 3.5 auf dem Moscow Raceway angesehen und mein erster Eindruck vom Kurs ist sehr gut. Die Vorfreude auf das DTM-Debüt in Russland steigt mit jedem Tag.
Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef: In Moskau beginnt bereits die zweite Hälfte der diesjährigen DTM-Saison und es könnte wohl kaum einen besseren Start in die zweite Jahreshälfte geben als ein neues Rennen vor den Toren der russischen Hauptstadt. Die DTM wird immer internationaler und ein DTM-Lauf in Russland ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg. Sportlich erwartet alle drei Premium-Hersteller auf dem Moscow Raceway Neuland, aber ich bin überzeugt, dass unsere erfahrene Mannschaft rund um Gerhard Ungar genau weiß, wie sie sich darauf vorzubereiten hat. Unsere Erfolge bei den letzten beiden Rennen sind kein Garant dafür, dass wir auch in Moskau erfolgreich sein werden. Die starken Mannschaftsleistungen unseres jungen Fahrerkaders auf dem Lausitzring und in Nürnberg zeigen jedoch, dass wir mit unserer Strategie, auf junge Fahrer zu setzen, absolut richtig gelegen haben. Bei Garys Sieg in der Lausitz fuhren fünf der sechs Mercedes-Benz Piloten in die Top-10 und auf dem Norisring belegten vier der fünf Mercedes-Junioren einen Platz in den Top-7. Diesen Weg wollen wir in der zweiten Saisonhälfte fortsetzen.
diese DTM Bilderserie