Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef: Das Hochwasser hat im Einzugsgebiet des Lausitzrings schwere Schäden verursacht und die Auswirkungen auf die Bevölkerung sind noch lange nicht in vollem Maße absehbar. In dieser schweren Zeit wollen auch wir im Rahmen des Rennwochenendes gemeinsam mit der ITR und den anderen an der DTM teilnehmenden Herstellern einen kleinen Beitrag leisten und den Menschen in der Region so gut es geht helfen, die Folgen dieser Naturkatastrophe zu überwinden. Der Lausitzring ist traditionell eine gute Strecke für Mercedes, auf der wir in der Vergangenheit viele Siege holten. Aber wie ich in diesem Jahr schon einige Male betont habe, können wir uns für die Erfolge von gestern in der Gegenwart nichts mehr kaufen. Seit dem letzten Rennen haben wir die Situation genau analysiert und hart gearbeitet, um in der Lausitz sowohl eine konstant schnelle Pace zu haben. Wenn wir das hinbekommen, bin ich davon überzeugt, dass unsere Fahrer das Talent und den Speed dazu besitzen, unseren Konkurrenten aus Ingolstadt und München erfolgreich die Stirn zu bieten. Leider werde ich an diesem Wochenende nicht am Lausitzring sein.
Daniel Juncadella (22, Spanien, stern Mercedes AMG C-Coupé): Ich gehe optimistisch in das vierte Rennwochenende der Saison auf dem Lausitzring. Erst recht, weil es das Heimrennen meines Berliner RSC Mücke Motorsport Teams ist und sie die Strecke von vielen Testfahrten mit verschiedenen Rennautos bestens kennen. Ich selbst bin noch nie ein Rennen auf dem Lausitzring gefahren und kenne die Strecke auch sonst noch nicht so gut. Aber das gehört in diesem Jahr eben zu meinem Lernprozess in der DTM dazu. Immerhin habe ich sehr positive Erinnerungen an meinen ersten DTM-Test, den ich in der Lausitz absolvieren durfte.
Roberto Merhi (22, Spanien, THOMAS SABO Mercedes AMG C-Coupé): Die Atmosphäre auf dem Lausitzring ist in jedem Jahr fantastisch. Die riesige Tribüne an Start-und-Ziel ist immer gut gefüllt und die Fans feuern uns leidenschaftlich an - das spornt uns Fahrer noch mehr an. Mein Ziel ist es, an diesem Wochenende wieder das Beste aus mir und meinem THOMAS SABO Mercedes AMG C-Coupé herauszuholen. Es wäre großartig, wenn ich im Qualifying mindestens bis ins Q3 kommen und im Rennen dann um die Top-5 mitkämpfen könnte. Die Streckencharakteristik des Lausitzrings ist ganz anders als auf den bisherigen Strecken in dieser Saison. Man muss sein Auto gut für die vielen langsamen Abschnitte und Schikanen abstimmen und auch den Ausgang der letzten Kurve gut erwischen. Nur dann bietet sich am Ende der Start-/Zielgeraden die Möglichkeit, den Vordermann zu überholen. Mit der Hilfe von DRS sollte das zu einigen spannenden Zweikämpfen und Überholmanövern führen.
Pascal Wehrlein (18, Deutschland, VfB Mercedes AMG C-Coupé): Ich kenne den Lausitzring bereits aus dem ADAC Formel Masters und habe dort schon ein Rennen gewonnen. Mit meinem DTM-Einstand bin ich zufrieden. In meinen ersten drei Rennen habe ich zweimal gepunktet - das ist gut, aber wir möchten natürlich rasch mehr als das erreichen. Positiv ist, dass ich mich im Qualifying in Spielberg im Vergleich zu Brands Hatch deutlich gesteigert habe. Das war ein guter Anfang. Auf dem Lausitzring möchte ich nun den nächsten Schritt machen und zum dritten Mal hintereinander in die Punkte fahren. Ich freue mich sehr, dass mein VfB Mercedes AMG C-Coupé so gut bei den Fußball- und DTM-Fans angekommen ist. Bei meinem zweiten Rennen in den Farben des VfB Stuttgart würde ich aber gerne mehr als nur einen Punkt für Platz zehn holen.
Robert Wickens (24, Kanada, STIHL Mercedes AMG C-Coupé): Der Lausitzring ist eine schöne Strecke. Im vergangenen Jahr war es sogar eine Art Heimrennen für mich - denn bevor ich in diesem Jahr nach Stuttgart gezogen bin, habe ich in Berlin gewohnt. Meine Erinnerungen an mein erstes Lausitz-Rennen sind zwiespältiger Natur: Bis wenige Runden vor Schluss lag ich auf Kurs, in meinem zweiten DTM-Rennen meine ersten Punkte einzufahren. Dann bin ich leider mit einem Defekt ausgeschieden - das war schon eine Enttäuschung für mich. Mit dem Lausitzring habe ich also noch eine offene Rechnung, die ich am kommenden Wochenende begleichen möchte - am liebsten natürlich mit mehr als nur ein paar Punkten. Ich habe volles Vertrauen in HWA und Mercedes-Benz und bin mir sicher, dass wir dort stark sein werden. Wenn ich es in den vierten Qualifying-Abschnitt und aufs Podium schaffen könnte, wäre das eine großartige Versöhnung mit der Strecke nach den Ereignissen im letzten Jahr.
Gary Paffett (32, England, EURONICS Mercedes AMG C-Coupé): Mein Saisonstart verlief nicht nach Wunsch, aber auch solche Phasen gehören im Rennsport dazu. Die positive Nachricht für uns ist: Unsere Rennpace ist gut. Wenn wir uns in den ersten ein, zwei Reihen qualifizieren, können wir auch um die Spitzenplätze mitfahren. Die Wettbewerbsdichte in der DTM ist enorm und jedes Rennwochenende hart umkämpft. Auch auf dem Lausitzring hängt viel davon ab, wie gut wir das Auto im Training am Samstagvormittag abstimmen können. Ich habe schon zwei Mal auf dem Lausitzring gewonnen und bin dort im letzten Jahr Zweiter geworden. Die Temperaturen sind normalerweise recht hoch, weshalb es physisch eines der härtesten Rennen der Saison ist. Der Kurs ist recht winklig und Überholen ist dort eine echte Herausforderung. In meinem Meisterjahr 2005 habe ich Mattias Ekström auf dem Lausitzring 44 Runden lang gejagt, im vergangenen Jahr verhielt es sich mit Bruno Spengler ähnlich. Deshalb bin ich gespannt, wie sich der Einsatz von DRS auf die Überholchancen auswirken wird. Normalerweise sollte es jetzt einfacher sein, den Vordermann erfolgreich anzugreifen.
Christian Vietoris (24, Deutschland, DTM Mercedes AMG C-Coupé): Der Lausitzring ist eine meiner Lieblingsstrecken, auf der ich mich sehr wohl fühle. In meiner Formel-3-Zeit habe ich dort im Team von Peter Mücke sehr viel getestet. Es gibt eine schnelle und viele langsame Kurven, die man recht hart und spät anbremsen muss. Dabei kommt es auf eine gute Traktion beim Beschleunigen und eine passende Abstimmung der Vorderachse bei niedrigen Geschwindigkeiten an. Wir zeigen immer wieder, dass unser Auto im Rennen gut ist, aber wir müssen uns im Qualifying steigern. Wenn wir weiter vorne starten, können wir auch um Siege kämpfen. Über die Distanz ist unsere Performance wirklich gut. Unser Auto geht sanft mit den Reifen um und unsere Strategie hat mir in dieser Saison schon einige Positionsgewinne eingebracht. Nun gilt es, das Paket weiter zu verbessern.
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