Mike Rockenfeller, Sieger: Ich bin natürlich zufrieden und erleichtert, dass wir das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Es kann in der DTM im Rennen immer alles Mögliche passieren. Mit dem tollen Qualifying gestern hatten wir natürlich einen prima Grundstein. Dann war ich dran mit einem guten Start, auch das hat geklappt. Anschließend haben mein Team und ich alles gegeben. Ich habe versucht, jede Runde zu pushen. Ich denke, man hat gesehen, dass wir das Rennen im Griff hatten.
Bruno Spengler, Platz 2: Das war heute kein einfaches Rennen. Umso glücklicher bin ich über meinen zweiten Platz, und dass wir diese wichtigen Punkte einfahren konnten. Mein Team hat mir ein super Auto zur Verfügung gestellt, die Pace war sehr gut. Wichtig war auch, dass wir eine perfekte Strategie für das Rennen hatten und die Pitstops zum richtigen Zeitpunkt gemacht haben. Natürlich hätte ich gerne gewonnen. Aber der zweite Platz ist für Charly und Dieter Lamm auch ein schönes Geburtstagsgeschenk. Jetzt drücke ich meinen BMW Fahrerkollegen Martin Tomczyk und Augusto Farfus für das 24-Stunden-Rennen beide Daumen.
Robert Wickens, Platz 3: Mein erstes Podium in der DTM und das von Startplatz 13 in Brands Hatch, wo Überholmanöver nicht einfach sind - damit hätte ich vor dem Rennen niemals gerechnet! Mein Ziel war es, in die Punkte zu fahren. Ich wusste, dass ich dafür einen guten Start brauchte und an den Fahrern mit Basis-Reifen vor mir vorbeikommen musste - das ist mir sehr gut gelungen. Meine Rennpace hat mich positiv überrascht und ich konnte Fahrer mit Option-Reifen auf den Basis-Reifen einholen. Der mittlere Stint verlief perfekt für mich. Ich hatte zwei sehr gute Boxenstopps und konnte das Rennen bis zum Ende kontrollieren. Dann war ich mitten in einem Interview, als es hieß, ich müsste schnell aufs Podium. Deshalb musste ich nach einem anstrengenden 98-Runden-Rennen die gesamte Boxengasse zum Podium hinuntersprinten! Aber es hat sich gelohnt: Es war ein super Gefühl, zum ersten Mal in der DTM Champagner zu kosten.
Marco Wittmann, Platz 4: Ich denke, ich kann mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Bei meinem sehr guten Start bin ich von Platz sechs auf vier nach vorne gekommen. In der zweiten Kurve habe ich Bruno außen attackiert, aber weil ich keinen Unfall riskieren wollte, habe ich zurückgesteckt. Meine erste Runde war richtig gut und ich konnte eine Lücke auf Timo Scheider herausfahren. Mein erster Boxenstopp war vielleicht etwas spät und hat uns Zeit gekostet, aber generell war das Rennen gut. Im Verkehr habe ich einen Platz an Robert Wickens verloren. Er hat eine Lücke gesehen, wo eigentlich keine war und mich gezwungen, eine weite Linie zu fahren. Ich hatte mir vor dem Rennen als Ziel gesetzt, unter die Top-Fünf zu kommen, das habe ich geschafft.
Joey Hand, Platz 5: Das Rennen ging schnell vorbei, was ein gutes Zeichen ist. Ich habe meinen Jungs am Funk gesagt, dass ich mir selbst auf die Schulter geklopft habe, weil ich in meiner DTM-Karriere jede einzelne Rennrunde absolviert habe. Mein Start hatte dagegen kein Lob verdient, weil dort alles schief lief. Unser Auto hatte das Potenzial fürs Podium. Aber ich kann weder dem Auto noch dem Team Vorwürfe machen. Ich habe mein Bestes gegeben, aber ich lerne in dieser Serie immer noch dazu. Insgesamt bin ich mit dem Wochenende ziemlich zufrieden. Brands Hatch ist aus fahrerischer Sicht keine leichte Strecke und es ist ganz sicher nicht leicht, hier ins Ziel zu kommen, weil in den Rennen so viel passiert. Ich freue mich über Platz fünf und die Punkte, die ich auf dem Konto habe.
Gary Paffett, Platz 6: Die Strafe ist für mich unverständlich. Ich bin in der Gelbphase vom Gas gegangen, aber wie soll ich in zehn Sekunden eine halbe Sekunde verlieren? Gerade in einer eng umkämpften Meisterschaft wie der DTM kommt es auf jeden Punkt an. Ich hoffe, dass uns die Punkte, die wir heute durch die Strafe verloren haben, in der Endabrechnung nicht fehlen. Unsere Rennpace und Strategie waren sehr gut und reichten, um hier aus eigener Kraft auf das Podium zu fahren. Daran wollen wir beim nächsten Rennen in Spielberg anknüpfen.
Mattias Ekström, Platz 7: Nach dem weniger guten Qualifying hier in Brands Hatch bin ich froh, dass ich noch in die Punkte gefahren bin. Ich hoffe, dass ich beim nächsten Rennen in Spielberg bei der Vergabe der Startplätze weiter vorn mitmischen werde und dann im Rennen auch um die Podestplätze kämpfen kann.
Christian Vietoris, Platz 8: Der achte Platz ist nicht das Ergebnis, das ich mir erhofft hatte. Nach meinem Podestplatz in Hockenheim hatte ich für das Rennwochenende in Brands Hatch mehr erwartet. Mein Auto war heute richtig gut und ohne den Fehler im Qualifying wäre mehr möglich gewesen. Unglücklicherweise zählt Brands Hatch nicht zu überholfreundlichen Strecken, aber unter dem Strich habe ich aus der Situation das Beste herausgeholt und noch einige Punkte mitgenommen.
Timo Scheider, Platz 9: Mein Start war nicht hundertprozentig, aber zumindest okay. Am Ende der ersten Runde war ich Fünfter. Danach habe ich mit dem Optionsreifen gekämpft, der schnell nachgelassen hat. So war das nicht vorhersehbar und hat uns natürlich auch beschäftigt. Auf dem Standardreifen lag das Auto dagegen gut und die Rundenzeiten haben gepasst – zumindest für einige Runden. Strategisch haben wir alles richtig gemacht, leider aber gab es einen Fehler beim Boxenstopp. Der hat uns grob geschätzt den vierten Rang gekostet, auf dem ich zu der Zeit lag. Das tut weh, denn das wären wichtige Punkte gewesen.
Pascal Wehrlein, Platz 10: In meinem zweiten Rennen den ersten Meisterschaftspunkt in der DTM zu holen, ist ein gutes Ergebnis. Vor allem, wenn man bedenkt, wie schwierig das Überholen auf dieser Strecke ist. Ich habe im Rennen zehn Positionen gut gemacht und einen Punkte geholt - das ist in Brands Hatch nicht schlecht. Natürlich wäre es besser gewesen, weiter vorne zu starten, aber nach dem kniffligen Qualifying geht das Ergebnis für mich in Ordnung.
Miguel Molina, Platz 11: Das war nicht das, was wir uns erhofft hatten. Am Anfang haben wir um vordere Plätze gekämpft, aber dann war die Strategie nicht so gut wie erhofft. Beim zweiten Stopp habe ich deshalb einige Plätze verloren. Das war leider die Schlüsselphase des Rennens, und Überholen ist in Brands Hatch kaum möglich.
Dirk Werner, Platz 12: Das war ein ganz schwieriges Rennen. Ich war mitten im Getümmel, und es war fast unmöglich, von dort noch etwas nach vorn auszurichten. Nach dem Start habe ich ein paar Plätze eingebüßt, hatte dann aber nach einem frühen Stopp zumindest für einige Runden freie Fahrt. Dann habe ich aber im Verkehr wieder Zeit verloren. Mein Qualifying muss das nächste Mal einfach besser werden, dann kann ich auch im Rennen wieder angreifen.
Martin Tomczyk, Platz 13: Das war ein hartes Rennen und trotz aller Mühen muss ich ohne Punkte abreisen. Das Racing am Anfang hat Spaß gemacht und das erste Renndrittel lief super. Ich habe es wirklich genossen, bis ich von einem anderen Fahrer von der Strecke gedrückt wurde. Danach ging es nur noch darum, das Rennen irgendwie zu beenden.
Timo Glock, Platz 14: Mein Start war nicht so toll, da ich ein Problem mit der Kupplung hatte. Das hat mich zwei Plätze gekostet, die ich mir aber gleich in der ersten Runde zurückholen konnte. Beim ersten Boxenstopp hatten wir dann das Problem, dass das aufgebockte Auto einmal kurz absackte. Das Endergebnis ist nicht toll, aber mein Rennen war von dem Moment an zerstört, als mich ein Gegner von der Strecke gedrängt hatte. Ich denke, unsere Strategie hätte uns in die Punkte bringen können. Hoffentlich läuft es im nächsten Rennen besser.
Jamie Green, Platz 15: Ich bin beim Start vorsichtig zu Werke gegangen, weil ich mein Auto nicht beschädigen wollte. Dabei habe ich einige Plätze verloren. Nach meinem ersten frühen Boxenstopp bin ich direkt vor dem Führenden Mike Rockenfeller herausgekommen. Ich habe ihn natürlich vorbeigelassen. Direkt hinter ihm habe ich mit meinen frischen Optionsreifen viel Zeit verloren, denn ich hätte schneller fahren können. In der Rennmitte bin ich vorangekommen. Nach dem letzten Boxenstopp konnte ich auf Standardreifen nicht mehr viel ausrichten. Ich möchte Mike (Rockenfeller) zu seinem Sieg gratulieren.
Roberto Merhi, Platz 16: Das war ein turbulentes Rennen, das leider nach meiner Durchfahrtsstrafe gelaufen war. Mehr als der 16. Platz war so für mich trotz des guten Speeds nicht drin. Alles in allem war es ein enttäuschendes Wochenende für mich, das ich so schnell wie möglich abhaken möchte. In zwei Wochen geht es nach Spielberg, wo ich wieder voll angreifen werde.
Filipe Albuquerque, Platz 17: Das war ein komplett verkorkstes Wochenende für mich. Das fing im Freien Training an. Ich hatte dann zwar eine gute Strategie für das Rennen, aber wir waren zu langsam. Ich musste die ganze Zeit mit dem Auto kämpfen, wir haben hier einfach nicht die richtige Abstimmung für meinen Fahrstil gefunden.
Adrien Tambay, Platz 18: Es fing mit einem schlechten Start an, bei dem ich wegen durchdrehender Räder viele Plätze verloren habe. Danach habe ich Andy (Priaulx) herumgedreht, dafür möchte ich ‚sorry´ sagen. Die dafür fällige Durchfahrtsstrafe hat mein Rennen dann natürlich ruiniert. Jetzt müssen wir dieses Wochenende analysieren, daraus lernen und ganz schnell nach vorn schauen in Richtung Spielberg.
Andy Priaulx, Platz 19: Natürlich bin ich enttäuscht, weil heute ein gutes Ergebnis für mich drin gewesen wäre, bis mich Adrien Tambay getroffen hat. Er hat sich entschuldigt, aber davon habe ich nichts. Ich bin unglücklich mit dem Einsatz der blauen Flaggen, denn ich denke, sie wurden nicht richtig benutzt. Einige kamen zu früh, andere gar nicht. Am wichtigsten ist es jetzt, mir die Daten anzuschauen und herauszufinden, was ich für das kommende Rennen tun muss. Ich bin hungrig nach Punkten und hatte das Gefühl, dass hier nach dem Qualifying einige möglich gewesen wären.
Daniel Juncadella, Platz 20: Das war leider ein Rennen zum Vergessen. Ich hatte von der ersten Runde an Probleme mit dem Auto. Es fühlte sich an, als würde ich auf Eis fahren. Das war echt verrückt. Vielleicht lag es an einer Berührung in der ersten Kurve, das müssen wir jetzt analysieren. Klar ist: Mit dem 20. Platz kann ich nicht zufrieden sein. Wir erlebten hier ein schwieriges Wochenende und ich hoffe, dass es in Österreich besser für uns läuft.
Edoardo Mortara, ausgeschieden: Das war für mich ein Rennen zum Vergessen. Ich bin vom neunten Startplatz nicht gut weggekommen. Dennoch habe ich mich auf dem siebten Platz eingefädelt und diesen über viele Runden gehalten. Nach meinem sehr späten ersten Boxenstopp hat mir die Rennleitung eine Zeitstrafe verpasst. Ich musste fünf Sekunden langsamer fahren. Natürlich habe ich dadurch viele Plätze verloren, denn in Brands Hatch fährt das Feld immer sehr dicht zusammen. Gegen Ende habe ich noch eine Durchfahrtsstrafe bekommen und hatte einen Defekt an meinem Auto, der mich zur Aufgabe zwang.
Augusto Farfus, ausgeschieden: Das Rennen lief ziemlich gut und ich lag auf einem starken zweiten Platz. Nach meinem zweiten Boxenstopp hatte ich aber ein Getriebeproblem. Ich steckte im dritten Gang fest und konnte weder rauf noch runter schalten. Ich habe versucht, das Auto am Rand der Strecke abzustellen und wieder einen anderen Gang zu finden, aber es war unmöglich. An zweiter Stelle liegend mit technischem Defekt auszuscheiden, ist enttäuschend. Das ist mir 2012 in zehn Rennen nie passiert. Schade um die 18 Punkte, die ich mit Sicherheit eingefahren hätte.
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