Audi wird am Ende der Saison 2020 aus der DTM aussteigen. Das gab der bayerische Autobauer am Montag bekannt. Motorsport-Magazin.com blickt zurück auf die lange Geschichte der Ingolstädter in der DTM.
Audi war schon in der alten DTM vertreten. Zwischen 1990 und 1992 ging man sehr erfolgreich mit dem V8 Quattro an den Start. 1990 gewann Hans-Joachim Stuck die Meisterschaft, 1991 fuhr Frank Biela den Titel für die Marke mit den vier Ringen ein.
Der DTM-Ausstieg 1992 war ein Politikum. Die Konkurrenz monierte eine zu stark vom Serienfahrzeug abweichende Kurbelwelle und bekam seitens der Regelhüter Recht. Audi zog sich mit sofortiger Wirkung aus der laufenden Saison zurück.
Audi baute danach einen Super Tourenwagen auf. Mit dem unter anderem das spätere Werksteam Abt am deutschen Super Tourenwagen Cup teilnahm.
2000 kehrte die DTM zurück. Mercedes und Opel waren mit Werksprojekten vertreten. Abt baute in Eigenregie Rennversionen des Audi TT auf. Im ersten Jahr machten Opel und Mercedes die Siege unter sich aus.
Das änderte sich mit der Saison 2001. Laurent Aiello entwickelte sich zur Speerspitze bei Abt. Der Franzose gewann 2001 vier Rennen.
2002 lieferte sich Aiello einen Kampf um die Meisterschaft gegen Bernd Schneider. Am Ende hatte der Audi-Fahrer die Nase vorne.
2003 war die DTM wieder in Mercedes Hand. Neun von zehn Rennsiege gingen an Mercedes-Fahrer. Aiello konnte seinen Titel nicht verteidigen.
Ende der Saison 2005 stieg Opel aus der DTM aus. Es verblieben Mercedes und Audi. Sie hielten die DTM unter anderem dadurch am Leben, dass nicht nur Vorjahreswagen zum Einsatz kamen, sondern sogar zwei Jahre alte Autos.
Nach zwei Jahren ohne Fahrertitel läutete Ekström eine Erfolgsära ein. Er gewann die Meisterschaft 2007. Timo Scheider legte 2008 und 2009 mit einem Doppelpack ein.
2011 gewann Martin Tomczyk für Audi den DTM-Titel. Der Rosenheimer zählte zu den Urgesteinen der Marke. Er ging seit 2001 für Audi an den Start.
Nachdem BMW-Einstieg im Jahr 2012 hatte Audi wieder zwei starke Gegner. Die Ingolstädter mussten sich zunächst geschlagen geben. 2013 griff man wieder an und Mike Rockenfeller wurde Titelträger.
Die letzten beiden Audi-Titel holte Rene Rast. Er gewann die Gesamtwertung 2017 und 2019, als erstmals die neuen Class-1-Regeln angewandt wurden.
Audis Bilanz in der DTM kann sich sehen lassen: 114 Siege, davon 95 in der neuen DTM, und elf Fahrertitel (neun seit 2000). Insgesamt war nur Mercedes erfolgreicher.
Aber es gibt auch ein paar Momente, die die Erfolgsgeschichte trüben. 2007 zog der damalige Motorsportchef Wolfgang Ullrich die Werksboliden beim Rennen in Barcelona zurück. Martin Tomczyk und Mattias Ekström waren zuvor durch Kollisionen mit Mercedes-Konkurrenten ausgefallen.
2015 kam es zur späten Revanche: Ullrich gab Scheider am Red Bull Ring die Anweisung "Timo, schieb in raus". Daraufhin kollidierte er mit den beiden Mercedes-Fahrern Pascal Wehrlein und Robert Wickens, die unmittelbar vor ihm lagen. Audi wurde zu einer Strafe von 200.000 Euro verurteilt. Ullrich durfte bis zum Saisonende nicht mehr in die Box und Scheider wurde für das darauffolgende Event gesperrt.
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