Portrait
Daniel Pedrosa war der erste Sohn von Antonio und Basi Pedrosa. Schon in jungen Jahren begeisterte er sich für den Motorradrennsport und begann seine Karriere auf den Minibikes. Mit 13 Jahren bewarb er sich für den ersten MoviStar Junior Cup unter der Leitung von Alberto Puig, der ihn fortan begleitete. Unter 4.500 Bewerbern fiel Pedrosa Puig auf, der ihn erst unter die 100 Besten zählte und dann trotz nicht ausreichender Ergebnisse in den Cup aufnahm.
Zwei Jahre später verließ Pedrosa, dem Rat seines Mentors Puig folgend, die Schule und stieg professionell in die Motorrad-WM ein. Seinen ersten Grand Prix bestritt er 2001 für Honda im japanischen Suzuka in der 125cc-Klasse. Der erste Sieg folgte ein Jahr später in Assen, 2003 sicherte sich Pedrosa frühzeitig seinen ersten WM-Titel beim GP von Malaysia. Eine Woche später erlitt er den bis dahin schwersten Unfall seiner Karriere. Auf Phillip Island schlug er in einen notdürftig abgedeckten Erdwall ein und zertrümmerte sich beide Sprunggelenke.
Dennoch stieg er im folgenden Jahr in die 250cc-Klasse auf und gewann trotz mangelnder Testmöglichkeiten das Auftaktrennen in Südafrika. Nach einer dominanten Saison sicherte sich Pedrosa, als jüngster Weltmeister in der Geschichte dieser Klasse, den WM-Titel 2004. Ein Jahr später gelang ihm dies erneut.
Rasanter MotoGP-Aufstieg mit Honda
2006 begann Pedrosa seine von Erfolgen geprägte Karriere in der MotoGP-Klasse. Im Repsol-Honda-Werksteam wurde er neuer Teamkollege von Nicky Hayden. Pedrosa gelang beim ersten Rennen in Jerez sofort ein zweiter Platz, der erste Sieg in der neuen Klasse folgte beim Grand Prix von China in Shanghai, in seinem vierten Rennen der Königsklasse. Die Saison beendete Pedrosa als 'Rookie of the Year' und Fünfter der Gesamtwertung.
Im Jahr 2007 zeigte er weiter starke Leistungen und musste sich im Endklassement nur Casey Stoner geschlagen geben. Ein Sturz bei Testfahrten und Reifenprobleme bescherten dem Spanier dann auch 2008 nicht den erhofften WM-Titel, er belegte mit 249 Punkten nur den dritten Platz. Auch in den folgenden Jahren blieb dem Honda-Fahrer durch viele Verletzungen der ganz große Erfolg verwehrt. Seine damals erfolgreichste Saison feierte Pedrosa 2010, mit vier Siegen und fünf zweiten Plätzen reichte es aber erneut nur für den zweiten WM-Rang hinter Jorge Lorenzo. Nach einer erneut schweren Verletzung in Le Mans musste Pedrosa 2011 sogar vier Rennen auslassen und fand sich am Saisonende auf dem vierten Gesamtrang.
2012 folgte der nächste Anlauf auf den WM-Titel: Pedrosa gewann sieben Rennen und konnte Jorge Lorenzo auf den meisten Strecken herausfordern. In Misano schlug dann allerdings das Pech zu: Der Start wurde unter chaotischen Umständen abgebrochen, Pedrosa musste als Letzter starten und wurde noch in Runde eins von Hector Barbera torpediert. Pedrosa stemmte sich zwar noch einmal gegen sein Schicksal und gewann die nächsten drei Rennen, doch ein Sturz übers Vorderrad beim vorletzten Rennen auf Phillip Island beendete seine Titelträume zugunsten von Lorenzo.
Für 2013 wurde Dani Pedrosa als erster Yamaha-Herausforderer gehandelt. Mit Marc Marquez hatte er dabei wohl nicht gerechnet. Die Teamkollegen verstanden sich, spätestens seit der Kollision in Aragon, die Pedrosa die Titelchance kostete, nicht besonders gut. Pedrosa beendete das Jahr einmal mehr unter den ersten Drei der WM, ohne seinem Ziel des ersten MotoGP-WM-Titels jedoch näher gekommen zu sein.
Ab 2014 im Schatten von Marc Marquez
2014 begann für Pedrosa mit vier Podestplätzen in Serie zwar gut, der Übermacht Marquez' war jedoch nicht beizukommen. Als ihn auch noch Arm-Pump-Probleme inklusive Operation bereits in der ersten Saisonhälfte aussichtslos hinter den Teamkollegen im WM-Kampf zurückfallen ließen, schien Pedrosa mental aufgesteckt zu haben. Lange auf Platz zwei der WM geführt, beendete er das Jahr nach einem schwachen Ende lediglich als Gesamtvierter. Mit einem Sieg in Brünn sowie insgesamt zehn Podestplätzen verzeichnete er immerhin noch passable Statistiken.
Auch in der Saison 2015 hatte Pedrosa Arm-Pump-Probleme, sodass er sich nach dem ersten Rennen einer weiteren Operation unterzog. Deswegen verpasste er die Rennen in Austin, Termas de Rio Hondo und Jerez und ihm entging eine weitere Chance auf den ersten MotoGP-Titel. Nach seiner Rückkehr fand Pedrosa Stück für Stück wieder zu alter Stärke zurück und stand bis zum Ende der Saison sechs Mal auf dem Podium, zweimal davon ganz oben auf dem Treppchen, und fuhr eine Pole Position ein. Insgesamt sammelte er 206 Punkte und landete am Ende trotz seiner gesundheitlichen Probleme auf WM-Platz vier.
Das Jahr 2016 ging für Pedrosa ebenfalls nicht ohne Probleme über die Bühne. Von 18 Rennen nahm der Honda-Pilot nur an 15 teil, unter anderem wurde er von Hiroshi Aoyama ersetzt. Am Ende sammelte er 155 Punkte und beendete die Saison mit einem Sieg und drei Podiumsplatzierungen auf WM-Rang sechs.
2017 ging Pedrosa für ein weiteres Jahr mit dem Repsol-Honda-Team an den Start. Wie schon in den Jahren vorher lieferte Pedrosa eine solide Saison - doch zu mehr reichte es einfach nicht mehr. Der vierte Platz in der Meisterschaft mit zwei Siegen und 210 Punkten - 80 weniger als Teamkollege und Champion Marquez- verhalf allerdings seinem Repsol-Honda-Team zum Teamtitel.
2018 ging der Stern von Dani Pedrosa dann plötzlich und relativ glanzlos unter. Der Katalane wirkte bereits zu Jahresbeginn nicht podiumsfähig. Die Saison auf der schwer zu fahrenden Honda verbrachte Pedrosa meist mit Kämpfen in den mittleren bis hinteren Top-10-Positionen. Ein paar fünfte Plätze waren das höchste der Gefühle. Und das alles während Marquez mit dem Titel davonfuhr. Nachdem sein Vertrag nicht erneuert wurde, kehrte er dem MotoGP-Renngeschehen den Rücken und heuerte stattdessen 2019 bei KTM als Testpilot an.
Eindrucksvolle KTM-Wildcardeinsätze
In dieser Rolle absolvierte Pedrosa ab 2021 auch wieder einzelne Wildcardstarts in der MotoGP und beeindruckte dabei mit dem Speed vergangener Tage. Speziell beim San-Marino-GP überragte er mit zwei vierten Plätzen in Sprint und GP und hatte alle vier KTM-Stammfahrer klar im Griff. Ein weiteres Highlight hatte sein bislang letzter GP-Start im Frühling 2024 zu bieten: Nach einer Reifendruckstrafe gegen Fabio Quartararo erbte Pedrosa im Sprint den dritten Platz und ist damit bis heute der einzige Nicht-Stammfahrer, der es im 2023 neu eingeführten Format auf das Podium geschafft hat.