Team-Portrait
In den Reihen der Audi-Sport-Teams nimmt Abt eine Sonderstellung ein: So war es die auf Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns spezialisierte Tuning- und Motorsportschmiede aus dem Allgäu, die im Anschluss an ein erfolgreiches STW-Engagement ohne die werksseitige Unterstützung Audis mit dem eigenständig entwickelten Audi TT-R in die DTM einstieg.
In Folge eines ersten mühsamen Lehrjahres schlossen sich rasch Erfolge an: Nach den ersten beiden Siegen im Jahr 2001 errang die Kemptener Truppe um Teamchef Hans-Jürgen Abt im Jahr darauf gemeinsam mit Laurent Aiello den Fahrertitel. So weckte man auch bei Audi schließlich Interesse an der DTM - bis die Ingolstädter 2004 werksseitig in die DTM zurückkehrten.
Zwar ist man bei Abt seitdem nicht mehr unmittelbar für die Fahrzeugentwicklung zuständig; über mangelnde Verantwortung kann man sich dennoch nicht beklagen: So bildete Abt - stets ausgerüstet mit der neuesten Generation des Audi A4 DTM - die Speerspitze des Audi-DTM-Engagements und trug 2004 parallel zum Gewinn der Fahrer- und Teamwertung maßgeblich zum Sieg in der Markenwertung bei. Nachdem man sich 2005 und 2006 der HWA-Mercedes-Mannschaft geschlagen geben musste, schlugen die Allgäuer 2007 zurück: In einer selten turbulenten Saison kämpften mit Mattias Ekström und Martin Tomczyk gleich zwei Piloten bis zum Ende um die Titelkrone - mit dem besten Ende für den Schweden.
In den Jahren 2008 und 2009 holte Abt mit Timo Scheider zum Doppelschlag aus: Scheider sicherte sich zwei Mal in Folge den DTM-Titel und machte den Audi-Titelhattrick komplett. Nach drei Titeln in Folge folgte 2010 eine dicke Enttäuschung: Hinter den überlegenen Mercedes-Piloten belegte man in der Fahrerwertung lediglich den vierten Platz. Auch 2011 gab es kein Happy End: So gewann mit Martin Tomczyk zwar ein ehemaliger Abt-Audi-Pilot den Titel, doch saß er in einem A4 des Phoenix Teams.
2012 blieb das Audi Team Abt Sportsline erstmals seit der Debütsaison 2000 ohne Sieg - zumindest auf der Rennstrecke. Beim nicht gewerteten Showevent im Münchner Olympiastadion war Ekström siegreich. 2013 feierte das Team mit Jamie Green einen prominenten Neuzugang von Konkurrent Mercedes. Dennoch blieb die Mannschaft von Hans-Jürgen Abt weiterhin sieglos. Ekströms Erfolg auf dem Norisring wurde aufgrund eines Verstoßes gegen die Parc-fermé-Regeln aberkannt.