Fahrer-Portrait

Bradley Smith ist, wie auch Marc Marquez oder Dani Pedrosa, eine Entdeckung Alberto Puigs. Als Absolvent der Red Bull MotoGP Akademie sammelte Smith erste Rennerfahrungen in der 125ccm-Klasse der spanischen Meisterschaft. 2006 gab er sein Debüt in der Weltmeisterschaft auf Honda. Mit Platz 19 im Endklassement errang er immerhin den Titel 'Rookie of the year' der 125ccm-Kategorie.

Bereits 2007 beim Großen Preis von Frankreich stand Smith zum ersten Mal auf dem Podium. Gemessen an diesem Fortschritt dauerte es bis zum ersten Sieg, den er 2009 in Jerez feierte, relativ lange. In diesem Jahr wurde er Vizeweltmeister hinter seinem Teamkollegen Julian Simon. 2010 bestätigte er diese Leistung allerdings nicht und rutschte auf den vierten Gesamtrang ab. 2011 und 2012 trat er mit dem Eigenbau des Tech 3-Teams in der Moto2-WM an.

In diesen beiden Jahren holte er drei Podestplätze und stieg 2013 mit dem Tech 3-Team in die MotoGP auf, wo er eine Yamaha M1 steuerte. Platz zehn war für den Rookie ein durchaus achtbares Ergebnis, sein Vertrag wurde für 2014 verlängert. Das zweite Jahr in der Motorrad-Königsklasse lief für Smith deutlich schwieriger, als erwartet. Zwar erbte er nach einigen Stürzen vor ihm auf Phillip Island sein erstes MotoGP-Podium, jedoch musste er sich ein ums andere Mal schmerzlichst Rookie-Teamkollege Pol Espargaro geschlagen geben.

Unter wachsendem Druck produzierte Smith vor allem in der ersten Saisonhälfte Fehler am Fließband, stabilisierte sich erst nach Bekanntwerden der erneuten Vertragsverlängerung für das Jahr 2015 zur Saisonmitte. Gegen Ende kam Smith auf dem Yamaha-Satellitenbike zwar immer besser in Fahrt, beendete das Jahr jedoch nicht nur hinter Teamkollege Espargaro, sondern auch hinter dessen Bruder Aleix auf dem schwächeren Yamaha-Production-Racer.

Die Saison 2015 verlief deutlich besser für Smith. In allen Rennen landete er unter den ersten zehn und sicherte sich im Regenchaos von San Marino sogar den zweiten Platz. Dort fuhr er als einziger durchgehend mit Trockenreifen, während die übrigen Piloten gleich zweimal die Motorräder wechselten. Mit 181 Punkten belegte er am Ende Platz sechs der WM und war damit die beste Yamaha nach den Werkspiloten Rossi und Lorenzo. Seine guten Leistungen brachten ihm daher nicht nur eine Vertragsverlängerung für 2016 ein, sondern auch eine erhöhte Unterstützung vom Werk. Leider brach sich Smith in der Sommerpause 2016 bei den 8H von Oschersleben den Oberschenkel, sodass er einige Rennen aussetzen musste. Deshalb beendete der Brite die Saison nur auf dem 17. Rang.

In den Jahren 2017 und 2018 trat er gemeinsam mit Pol Espargaro für das KTM-Werksteam in der MotoGP an, bevor er ab 2019 als Testpilot für das Aprilia-Team tätig wurde und nebenbei in der neugegründete MotoE für das One Energy Racing Team startete.