Die 'Goldene Ära'
Mit dem neuen Reglement für LMDh-Boliden soll 2023 eine 'Goldene Ära' des Langestrecken-Sports eingeleitet werden. In dieser Bilderserie liefert Motorsport-Magazin.com eine Übersicht über alle Hersteller
BMW M Hybrid V8
Wie der Name des Münchner Boliden verrät, schlummert ein V8-Bi-Turbo mit einheitlicher Hybrid-Komponente unter der Haube. Der 4-Liter-Motor, der eine Abwandlung des DTM-Antriebsstrangs von 2017/18 ist, produziert eine vom Reglement limitierte Maximal-Leistung von 680 PS und 650 Nm Drehmoment.
Das Chassis entstand in Zusammenarbeit mit Dallara - ein italienisches Traditionsunternehmen, das unter anderem auch den Haas Formel-1-Boliden produziert. Die ersten Kilometer absolvierte der BMW M Hybrid V8 auf dem nur wenige Meter der Dallara-Produktionshallen entfernten Autodromo Riccardo Paletti in Varano De' Melegari.
BMW möchte mit dem M Hybrid V8 2024 zusammen mit WRT in der Word Endurance Championship (WEC) inklusive der 24 Stunden von Le Mans antreten. Das Renndebüt soll schon 2023 in der US-Meisterschaft IMSA bei den 24 Stunden von Daytona stattfinden.
Acura ARX-06
Der radikale Acura ARX-06 setzt im Gegensatz zu seiner Konkurrenz auf kompakte Power. In dem japanischen Boliden wurde ein V6-Twinturbo-Aggregat mit einem nur 2,4 Liter großen Verbrennungsmotor verbaut - damit der kleinste Hubraum unter den Neuankömmlingen. In Verbindung mit dem Einheitshybrid von Bosch bringt der Acura 680 PS auf die Strecke.
Unter der scharfgeschnittenen Hülle des ARX-06 steckt ein völlig neuentwickeltes Chassis, das zusammen mit den Spezialisten von Oreca produziert wird. Dabei floss geballtes Wissen aus der IMSA, Hondas Formel-1-Programm und der IndyCar zusammen.
Die Japaner feiern ihr LMDh-Debüt bei den 24 Stunden von Daytona 2023. Dabei setzt Acura weiterhin auf die aktuellen IMSA-Partnerteams Meyer Shank Racing und Wayne Taylor Racing.
Porsche 963
Porsche setzt beim V8 Aggregat des 963 auf eine Abwandlung des Hochleistungs-Hybriden des 918 Spyder Supersportlers. Der 4,6-Liter-Verbrenner produziert in Verbindung mit dem Einheits-Hybrid eine Systemleistung von 680 PS.
In der ersten Jahreshälfte 2022 habe der eigens entwickelte 963 laut Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach schon über 7.000 Testkilometer hinter sich gebracht.
Der erste Härtetest für den neuen Porsche-Boliden wird das 24-Stunden-Rennen in Daytona 2023 der IMSA-Serie. Zudem wird der 963 bei den 24 Stunden von Le Mans der WEC starten.
Cadillac LMDh
Das General-Motors-Tochterunternehmen Cadillac trumpft motorenseitig richtig auf: Das LMDh-Biest wird von einem 5,5 Liter großen V8-Motor angetrieben. Zusammen mit dem einheitlichen Hybridsystem von Bosch entfesselt die Power Unit die vom Reglement festgeschriebene Maximal-Leistung von 680 PS (500 kW).
Wie auch beim LMDh-Boliden von BMW wurde das Cadillac-Chassis zusammen mit Dallara in Italien entwickelt und gebaut.
Sein Debüt feiert das LMDh-Projekt des US-amerikanischen Herstellers bei den 24 Stunden von Daytona im Jahr 2023. Neben der Teilnahme in der IMSA-Serie 2023 wird der Cadillac zudem seinen Weg nach Le Mans und in die WEC finden.
Lamborghini LMDh
Lamborghini hält sich derweil noch bedeckt, was genauere Informationen ihres LMDh-Boliden angeht - die Philosophie des Antriebsstrangs bleibt fürs Erste ein Geheimnis. Lediglich der Produktions- und Entwicklungs-Partner des Chassis wurde bekannt gegeben. Die Unterkonstruktion des Boliden wird vom französischen Automobilunternehmen Ligier gefertigt.
Der noch namenlose LMDh-Bolide wird anders als die Konkurrenz erst 2024 seine ersten Renneinsätze in Daytona und Le Mans absolvieren. Auch die ersten beiden Piloten stehen schon fest - ans Steuer dürfen Lamborghini Werksfahrer und DTM-Pilot Mirko Bortolotti sowie Andrea Caldarelli.
diese IMSA Bilderserie