Belgien

Für die einen sind es belgische Ortsnamen, für die anderen die schönsten Kurven der Welt: Stavelot, Blanchimont, Les Combes, Pouhon oder Malmedy und natürlich das Flüsschen Eau Rouge - sie alle leihen den Streckenteilen der vielleicht aufregendsten Rennstrecke der Welt ihre Namen.

Mit einer Länge von 7,004 Kilometern ist Spa-Francorchamps der längste Kurs im Rennkalender und gilt zudem als ausgesprochene Fahrerpiste, auf welcher sich im wahrsten Sinne des Wortes die Spreu vom Weizen trennt. Die Passage durch die Senke von "Eau Rouge" und dann steil bergauf Richtung "Kemmel" gehört zu den absoluten Klassikern - auch wenn sie mit den heutigen Abtriebswerten in der Regel problemlos "voll" geht.

Dasselbe gilt für die Linkskurve "Blanchimont", die bei passender Fahrzeug-Abstimmung ohne Lupfen des Gaspedals gefahren wird. Besonderheit beider Stellen: In "Eau Rouge" werden die Piloten mit bis zu 4g in den Sitz gepresst, in "Blanchimont" zerren ähnlich hohe Fliehkräfte an den Nackenmuskeln der Heroen in ihren hochmodernen Kisten.

Als Charakteristikum der Berg- und Talbahn nahe der deutsch-belgischen Grenze kommt immer wieder das wechselhafte Wetter ins Spiel. Ähnlich wie am Nürburgring sind Wochenenden ohne einen einzigen Regentropfen die Ausnahme.

Was das Setup betrifft, so fährt man in Spa-Francorchamps nicht mit besonders viel Flügel. Das hat den einfachen Hintergrund, dass auf die der Eau Rouge eine lange Gerade folgt, genau wie nach Stavelot in Richtung Blanchimont und Bus Stop. Leistungsschwächere Teams fahren deshalb schon einmal mit flacheren Flügeln, aber grundsätzlich wird eine Medium-Downforce-Abstimmung gewählt. Mechanisch werden die Fahrzeuge wegen der großen und flachen Kurven hart abgestimmt.