Die Vollgas-Queen
Katherine Legge ist definitiv mit dem Motorsport-Virus infiziert. Egal wie viel Pferdestärken sie im Rücken hat, egal wie viel Anpressdruck sie auf Kurs halten: die Britin braucht nicht viel mehr als vier Räder und ein Lenkrad, um den Männer zu zeigen wo es lang geht.
Ihre Anfänge liegen wie so oft im Kartsport. Danach kämpfte sie sich durch diverse britische Rennserien wie die Formel Ford, Formel Renault und die Formel 3. Über die ChampCar Atlantic Serie arbeitete sie sich in die ChampCar World Series vor, in der sie 2006 und 2007 für PKV und Dale Coyne Racing antrat. Ende 2007 wagte sie einen Ausflug in unbekannte Gefilde: in Spanien testete sie für Audi erstmals einen DTM-Boliden.
Wenig später bekam sie den Zuschlag. Als Nachfolgerin von Vanina Ickx und Teamkollegin von Christijan Albers bestreitet Katherine Legge 2008 ihre erste Saison in der DTM und ihre erste Saison in einem Tourenwagen. Schon nach wenigen Tagen hat sich die damals 27-Jährige perfekt eingelebt - selbst nach nicht optimalen Resultat wird mit den Kollegen gescherzt und gewitzelt. Im Jahr 2009 bekam Legge neueres Material: im Meister-Team von Abt Sportsline fuhr die Britin einen Jahreswagen.
Wie einige andere Fahrer aus der DTM hat Katherine Legge übrigens schon Formel-1-Erfahrung. Im italienischen Vallelunga gab Minardi-Teamchef Paul Stoddart der Britin 2006 die Chance, einen Minardi F1-Boliden zu testen. Damit wurde sie die erste Frau seit 1992, die ein F1-Auto fahren durfte. Zugleich war es der Abschluss einer ganzen Ära: es war der letzte Test des Minardi Teams vor der Umbenennung in Scuderia Toro Rosso. "Es war großartig zum ersten Mal ein F1-Auto zu fahren, auch wenn ich die Traktionskontrolle auf die harte Weise kennen lernen musste", erklärte Legge nach der ersten Ausfahrt, die auch einen kleinen Mauer-Kuss beinhaltete.