Kickboxer der drei Nationen
Bei Edoardo Mortara ist Multi-Kulti angesagt. Er ist in Genf geboren und besitzt die italienische und die französische Staatsbürgerschaft, fährt aber unter italienischer Flagge und geht 2011 für einen deutschen Arbeitgeber in der DTM an den Start.
Vor einigen Jahren verfolgte Mortara ein Ziel: Die Formel 1. Nach dem Kartsport und der Ausbildung in der Formel 3 Euro Serie wechselte er als Vizemeister hinter Nico Hülkenberg in die GP2 Serie - alles schien nach Plan zu laufen.
In der GP2 überraschte er gleich am ersten Rennwochenende mit einem Sieg, doch weitere Erfolge blieben aus. Bei Arden International fühlte sich Mortara nicht wohl, fuhr oft nur im Mittelfeld. Ende 2009 folgte die Rückkehr in die Formel 3 - und der erste von zwei Macau-Siegen für Volkswagen.
2010 dominierte Mortara die Formel 3 Euro Serie nach belieben, holte Siege am Fließband und stand schon mehrere Rennen vor dem Saisonende als Meister fest. Der zweite Macau-Sieg und ein DTM-Test für Audi waren die beinahe schon logische Folge.
Der Hobby-Kickboxer setzte 2011 in der DTM seine Ellbogen gekonnt ein: Obwohl er immer wieder sehr teamdienlich unterwegs war, holte er in Brands Hatch und Oschersleben gleich zwei Podestplätze und war am Ende der Saison mit Abstand der beste Rookie - kein Wunder, dass er 2012 erneut für Audi an den Start gehen darf.
Der große Angriff blieb bislang aber aus. 2013 verschwand Mortara fast in der Versenkung, nur zwei Mal kam er in die Punkte - dafür trumpfte er abseits der DTM-Pisten beim GT-Rennen in Macau auf und bekommt von Audi eine erneute Chance.