Die Zukunft der DTM und von Motorsport-Deutschland steht fest: Der ADAC als neuer Inhaber der Markenrechte schreibt die Traditionsrennserie ab 2023 selbst aus - und hält größtenteils an ihrem bewährten Format fest.
Das ADAC GT Masters, das der zweitgrößte Automobilklub der Welt seit 2007 ausschreibt, bleibt ebenfalls erhalten und startet ab kommendem Jahr bei sechs bis sieben Rennwochenenden im Rahmenprogramm der DTM. Allerdings in einem ganz neuen Format mit in einem gemischten Feld zusammen mit der LMP3-Serie Prototype Cup Germany. Das Rennformat trägt den Namen 'DTM Endurance'.
So sieht das DTM-Konzept 2023 aus
Das Konzept der bisherigen DTM unter dem 2021 eingeführten GT3-Reglement bleibt bestehen: Pro Auto bestreitet nur ein Fahrer das Sprintrennen (rund eine Stunde), also anders als im ADAC GT Masters, wo sich stets zwei Fahrer am Steuer abwechselten. Auch die Performance-Boxenstopps mit Reifenwechseln ohne Mindeststandzeit bleiben Teil des Reglements.
Der ADAC peilt ein Starterfeld zwischen 24 und 28 Autos für die DTM an. "Wir wollen es nicht überfrachten", sagte Voss. "Wir haben gesehen, was passieren kann, wenn zu viele Autos am Start sind." Der neue Reifenpartner ist Pirelli, bisher unter anderem bekannt aus dem ADAC GT Masters.
Die DTM soll unter dem ADAC die Spitze des deutschen Motorsports bilden. Es wird weiterhin zwei Rennen pro Rennwochenende geben. Wer der TV-Partner in der Saison 2023 sein wird, stand zunächst wegen der Kürze der Zeit noch nicht offiziell fest. Es soll sich um einen "Premium-Sender" handeln. Das gaben ADAC-Sportpräsident Dr. Gerd Ennser und ADAC-Motorsportchef Thomas Voss am Donnerstagmittag bei einer Pressekonferenz in München.
Dr. Ennser: "Wir schaffen langfristig Sicherheit für den Spitzensport in Deutschland. Die DTM ist meiner Vorstellung nach Motorsport in Deutschland. Motorsport ohne DTM ist in Deutschland nicht vorstellbar. Das liegt in der Verantwortung des ADAC und wenn sich Gelegenheiten zur Neustrukturierung ergeben, müssen wir die nutzen. Wir haben gesehen, dass es wenig Sinn macht, in Konkurrenz zu treten. Mit diesem Deal können wir die DTM langfristig sichern."
DTM-Kalender 2023 mit acht Veranstaltungen
Der lange erwartete DTM-Rennkalender 2023 umfasst acht Veranstaltungen mit dem Fokus auf Rennstrecken in Deutschland und dem nahe gelegenen Ausland. So kehrt die Serie nach einigen Jahren Auszeit zurück nach Oschersleben sowie an den Sachsenring. Auf diesen Strecken gastierte zuletzt nur das ADAC GT Masters. Der Saisonauftakt erfolgt, wie Motorsport-Magazin.com berichtet hatte, am 26.-28. Mai 2023 in der Motorsport Arena Oschersleben. Das Finale steigt traditionell am 20.-22. Oktober 2023 auf dem Hockenheimring.
Weitere Stationen im DTM-Kalender 2023 sind der niederländische Kurs Zandvoort, der Norisring als Saisonhighlight, der Nürburgring, der Lausitzring sowie der Red Bull Ring in Österreich. Bei welchen Rennwochenenden das ADAC GT Masters, das künftig zusammen mit der LMP3-Serie ADAC Prototype Cup Germany an den Start geht, im Rahmenprogramm dabei ist, gab der ADAC zunächst nicht bekannt.
DTM 2023: Der Rennkalender
26.05. - 28.05.2023 Oschersleben
23.06. - 25.06.2023: Zandvoort
07.07. - 09.07.2023: Norisring
04.08. - 06.08.2023: Nürburgring
18.08. - 20.08.2023: Lausitzring
08.09. - 10.09.2023: Sachsenring
22.09. - 24.09.2023: Red Bull Ring
20.10. - 22.10.2023: Hockenheimring
DTM: SRO-BoP - Stoppe wieder Rennleiter
Im DTM-Kalender 2023 gibt es keine Überschneidungen mit der GT World Challenge Europe und den bedeutenden 24h-Rennen auf dem Nürburgring, in Le Mans oder Spa. Ein wichtiger Punkt für den ADAC als langjährigen Partner der von Stephane Ratel geführten SRO mit ihren diversen Rennserien. Der SRO ist künftig auch für die Balance of Performance der DTM zuständig. Diesen Part übernahm in den vergangenen beiden Jahren AVL aus Österreich. Als Rennleiter dürfte auf Scot Elkins der frühere DTM-Rennleiter Sven Stoppe folgen.
Im Zuge der Übernahme der DTM will sich der ADAC verstärkt der Nachhaltigkeit widmen. Auf dem Weg zukünftig synthetische Kraftstoffe einzuführen, setzt die DTM als Teil eines neuen Nachhaltigkeitskonzeptes deshalb auf einen umweltschonenden und innovativen Kraftstoff von Shell, der aus 50 % erneuerbaren Komponenten besteht. Schon das ADAC GT Masters fuhr 2022 mit einem Kraftstoff mit einem geringeren Anteil an erneuerbaren Bestandteilen.
Das Rahmenprogramm der DTM 2023 besteht neben dem 'DTM Endurance' (ADAC GT Masters und Prototype Cup Germany zusammen) aus der ADAC GT4 Germany, dem BMW M2 Racing Cup sowie dem Porsche Carrera Cup Deutschland. Die bisherige DTM Trophy, ebenfalls eine GT4-Rennserie, gibt es in dieser Form nicht mehr. Weitere Rahmenrennserien aus dem Classic- und Formelbereich könnten folgen.
Ennser: "Herz der DTM schlägt in Deutschland"
ADAC-Sportpräsident Dr. Ennser abschließend: "Die DTM genießt internationales Ansehen und einen über die Grenzen hinaus hervorragenden Ruf - doch das Herz der DTM schlägt in Deutschland. Uns war es ein großes Anliegen, kurz nach dem Erwerb der Markenrechte für die Teams eine Planungssicherheit zu schaffen. Wichtig war dabei, dass wir uns auf den Kernmarkt konzentrieren. Der ADAC tritt ein großes Erbe an und richtet die DTM mit ihrer länderübergreifenden Strahlkraft weiterhin als starke internationale Marke im europäischen Motorsport aus. Wir schaffen mit nachhaltigen und zukunftsorientierten Strukturen eine starke Plattform für den deutschen Motorsport."
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