Nach den Wirren des Rennens am Norisring konnte Robert Wickens nun endlich über seinen ersten Sieg in der DTM jubeln. Der Kanadier hält somit bei 70 Zählern in der Meisterschaft, bereits drei Rennen vor Saisonschluss hat er fünfmal so viele Punkte gesammelt wie im gesamten vorangegangenen Jahr. Erstmals in seiner Karriere liegt er in den Top 3 der Gesamtwertung, nur ein einziger Punkt trennt ihn noch vom zweitplatzierten Christian Vietoris.
Grund zum Jubeln hatte auch Augusto Farfus: Nach seiner sechsten Pole Position in der erst zweiten DTM-Saison belegte der Brasilianer am Rennsonntag den zweiten Platz. Auch wenn es ganz knapp nicht zum dritten DTM-Sieg reichte, Platz fünf in der Meisterschaft, nur einen Punkt hinter dem besten BMW-Piloten, ist auf jeden Fall ein sehr achtbarer Erfolg.
Wenn die Form des Christian Vietoris weiterhin so stark bleibt, steht dem ersten Sieg des Gerolsteiners wohl nichts mehr im Wege. Mit dem dritten Platz am Nürburgring im Gepäck liegt er aktuell auf Platz zwei in der Meisterschaft, auch wenn der Abstand zu Rockenfeller bereits 35 Punkte beträgt: wer weiß, was mit einer weiteren Formsteigerung noch möglich ist?
Mike Rockenfeller hat gut lachen: Mit seinem vierten Platz am Nürburgring war er der einzige des einstigen Führungstrios mit Spengler und Paffett, der auch in der Eifel punkten konnte. Mit den erzielten 12 Punkten liegt der Neuwieder nun mit einem komfortablen Vorsprung von 35 Punkten in Front - der Meistertitel ist somit bereits in Sichtweite gerückt.
Er war der tragische Held des Rennens: Pascal Wehrlein. Nach einem zermürbenden ersten Renndrittel, in dem der 18-Jährige hauptsächlich als Schutzschild für Gary Paffett herhalten musste, folgte ein Zeitenfeuerwerk. Die Folge: Leider kein Ergebnis in den Punkten, aber die erste schnellste Runde des jüngsten DTM-Piloten aller Zeiten. Somit ist Wehrlein auch der jüngste Fahrer, der in der DTM jemals diesen Erfolg feiern durfte.
Nach einem hervorragenden Saisonstart ist die Titelverteidigung für Bruno Spengler in weite Ferne gerückt. Nach der Nullnummer in Moskau folgte nun der nächste Misserfolg. Die Folge: Nur noch Platz vier in der Meisterschaft und ein Rückstand 39 Punkten auf Mike Rockenfeller. Sollte Spengler in einem Monat in Oschersleben erneut ohne Punkte bleiben, kann er wohl jegliche Chancen abschreiben.
Auch wenn es am Ende leider nicht von Erfolg gekrönt war: Gary Paffett lieferte wohl die spektakulärste Vorstellung des Rennens. Als einziger im Nieselregen auf Slicks zu wechseln, war mehr als mutig und blieb unbelohnt. Dennoch sorgte er mit dieser gewagten Strategie für Spannung bei den Fans. Der Tiefpunkt folgte jedoch auf den Fuß: eskortiert von zwei Mercedes-Teamkollegen drehte Paffett seine Runden - zeitweise beinahe fünf Sekunden langsamer als der Schnellste.
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