Ferrari Competizioni hat die französische Nachwuchspilotin Lilou Wadoux als offizielle Werksfahrerin verpflichtet. Damit geht zum ersten Mal eine Frau in der Geschichte der GT-Sportabteilung des italienischen Autobauers an den Start.
Wie Ferrari bekanntgab, soll Wadoux in der Saison 2023 in der WEC-Langstreckenweltmeisterschaft zum Einsatz kommen. Geplant sind Rennen im Ferrari 488 GTE des von Richard Mille unterstützten Team AF Corse, der in der LMGTE-AM-Kategorie antreten wird.
2022 bestritt die 21-Jährige für den Rennstall Richard Mille Racing Team ihre erste volle Saison in der WEC. Im durchgängig stark besetzten LMP2-Fahrerfeld mit Piloten wie Rene Rast, Robert Kubica, Robin Frijns oder Champion Antonio Felix da Costa belegte Wadoux den zwölften Gesamtrang.
Nach drei Jahren in der LMP2-Klasse, unter anderem mit Sophia Flörsch, wechselte Richard Mille, Präsident der FIA-Langstrecken-Kommission, zur Saison 2023 zu AF Corse in die GTE-Kategorie.
Einem breiteren Publikum bekannt wurde Wadoux, als sie 2022 erstmals die berühmten 24 Stunden von Le Mans an der Seite von Rallye-Star Sebastien Ogier für Richard Mille Racing bestritt. Das von Charles Milesi komplettierte Team belegte den 13. Platz im Gesamtklassement sowie Rang neun in der LMP2-Kategorie.
WEC 2022: Lilou Wadoux' Ergebnisse im LMP2 von Richard Mille
Rennen | Ergebnis in LMP2-Klasse |
---|---|
Sebring | Platz 12 von 15 |
Spa-Francorchamps | Platz 8 von 15 |
24h Le Mans | Platz 9 von 27 |
Monza | Ausfall |
Fuji | Platz 8 von 13 |
Bahrain | Platz 8 von 14 |
Die Nachwuchsfahrerin hat einen geradezu raketenartigen Aufstieg hingelegt: Erst 2017 begann sie mit dem Kartsport, 2019 gab sie ihr Debüt im Automobilsport mit Einsätzen in der TCR Benelux. Mit starken Leistungen im Markenpokal 'Alpine Cup' mit 270 PS starken Alpine A110 Cup-Autos in den Saisons 2020 und 2021 tauchte sie auf dem internationalen Radar der Renn-Teams auf.
Als erste Frau in den Werkskader von Ferrari aufgenommen zu werden mit Markenkollegen wie Antonio Giovinazzi, Miguel Molina oder Nicklas Nielsen, ist ein durchaus historisches Ereignis. Möglichkeiten für die Zukunft gibt es viele: Ferrari kehrt dieses Jahr nach 50 Jahren Auszeit mit einem neuentwickelten Hypercar, dem Ferrari 499P, zu den 24 Stunden von Le Mans zurück. Wadoux durfte letztes Jahr in Bahrain bereits das Hypercar von Toyota testen.
Zudem bringt Ferrari mit dem 296 GT3 eine Neuentwicklung seines GT3-Fahrzeuges, das auf den 488 GT3 folgt und Ende Januar bei den 24 Stunden von Daytona debütiert.
Wadoux: "Offizieller Fahrer zu werden, ist ein wahr gewordener Traum und bringt große Verantwortung mit sich. Harte Arbeit zahlt sich jedoch immer aus, und ich werde mein Bestes tun, um es den Menschen zurückzuzahlen, die von Anfang an an mich geglaubt haben. Diese neue Position ist ein wichtiger Schritt in meiner jungen Karriere, aber ich bin bereit, alles zu geben und eine der berühmtesten Marken der Welt zu vertreten."
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