Fahrer-Portrait

Stefan Bradl startete seine Karriere in der Internationalen Deutschen Meisterschaft. Er gewann als KTM-Werkspilot 2005 den Titel in der 125cc-Klasse der IDM. Parallel bestritt der 15-Jährige bei den Grand Prix' von Katalonien und Deutschland seine ersten beiden WM-Läufe. 2006 startete er seine erste komplette Saison in der 125cc-WM für das KTM Junior Team. Am Ende der Saison wurde er von KTM entlassen, da ein zweites Jahr im Team vertraglich an eine Platzierung unter den ersten 15 in der Weltmeisterschaft gekoppelt war. Bradl wurde, auch durch Verletzungen bedingt, mit vier Weltmeisterschaftspunkten jedoch nur 26. der Gesamtwertung.

2007 sollte er für das spanische Repsol Honda Team von Alberto Puig antreten, er erklärte im Februar allerdings überraschend im Alter von erst 17 Jahren seinen Rücktritt vom Rennsport. Später entschied sich der Bayer jedoch, seine Karriere fortzusetzen. Er fuhr mit dem Blusens Aprilia Team zunächst die spanische 125cc-Meisterschaft und landete mit drei Wildcard-Einsätzen in den Punkterängen, womit er sich für die letzten sechs Rennen einen Platz als Stammpilot sicherte. In der WM landete er mit neun Rennen auf dem 18. Platz, die spanische Meisterschaft gewann er nebenbei.

2008 startete er für das Kiefer Team in der 125cc-Klasse, fuhr einen ersten Podestplatz ein und durfte schon bald den ersten GP-Sieg feiern. Nach einer weiteren starken Saison stieg er gemeinsam mit seiner Kiefer Crew in die Moto2-Klasse auf, wo er im ersten Jahr trotz einiger starker Leistungen, aber auch einiger Tiefs, auf dem neunten Rang landete.

2011 fuhr Bradl die bisher beste Saison seines Lebens. Mit vier Rennsiegen und viel Konstanz bezwang er knapp seinen Hauptkonkurrenten Marc Marquez und feierte seinen ersten WM-Titel. Dafür gab es Anerkennung von Honda, eine Testfahrt bei LCR und am Ende beim Satellitenteam von Lucio Cecchinello den Vertrag für die Königsklasse in 2012.

Nach einem soliden MotoGP-Einstieg mit 135 WM-Punkten und Endrang acht 2012 steigerte sich Bradl 2013 trotz einiger Stürze zu Saisonbeginn deutlich. Mit seiner ersten Pole Position und seinem ersten Podestplatz in Laguna Seca sorgte er im starken Feld für Highlights. Ferner führte er einige Runden am Sachsenring und ebenfalls in Laguna Seca. Mit 156 Punkten in nur 16 Rennen beendete er die Saison auf einem sehenswerten siebten Gesamtrang.

Die Saison 2014 lief für Stefan Bradl wenig erfreulich. Nach seinem deutlichen Aufschwung im Jahr zuvor stagnierte seine Leistung zusehends. Etliche Fehler und Stürze sorgten dafür, dass der Deutsche die hohen Erwartungen auf dem Honda-Satellitenbike nur selten erfüllte. Trotz der Erfahrung von über zwei Jahren Motorrad-Königsklasse legte Bradl mit nur 117 Punkten und WM-Rang neun seine mit Abstand schlechteste Saison in der MotoGP hin, verlor zudem seinen Platz in der Honda-Familie.

Beim Open-Team Forward Yamaha nahm Bradl an der Seite von Neueinsteiger Loris Baz die MotoGP-Saison 2015 in Angriff, doch mit diesem Team sollte er die Saison nicht beenden. Nach dem Rennen am Sachsenring wurde Teamchef Giovanni Cuzari unter anderem wegen Steuerhinterziehung verhaftet, wodurch die Zukunft des Teams auf der Kippe stand. Bradl wurde schließlich vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen und konnte bereits in Indianapolis für das Aprilia Racing Team Gresini starten. In dieser turbulenten Saison fiel er in fünf Rennen aus, den Sachsenring musste er verletzungsbedingt ausfallen lassen. Am Ende belegte er WM-Rang 18, eine Position hinter seinem ehemaligen Temakollegen Baz und zwei hinter seinem neuen Teamkollegen Bautista. 2016 bestritt Bradl seine erste komplette Saison mit der Aprilia und fuhr mit 63 Punkten auf den 16. Rang in der Gesamtwertung.

Da sich Aprilia entschied, die Saison 2017 mit Aleix Espargaro und Sam Lowes zu bestreiten, mussten sowohl Bradl als auch Teamkollege Bautista das Team verlassen. Trotz eines Angebots von Avintia entschloss sich der Deutsche dazu, in die Superbike-WM zu wechseln. Dort ging er 2017 mit einer Fireblade für das Honda-Werksteam an den Start. Im Anschluss kehrte Bradl als Testfahrer für die HRC in die MotoGP zurück, wo er immer noch aktiv ist.