Portrait
Nach erfolgreichen Jahren in diversen Nachwuchsserien und dem zweiten Rang in der spanischen 125ccm-Meisterschaft hinter Maverick Vinales stieg Miguel Oliveira 2011 in die Moto3-Klasse ein. Oliveira war bereits in seiner Debütsaison regelmäßig in den Top-Ten unterwegs. In der folgenden Saison steigerte er sich und erreichte auf einer Suter-Honda mit zwei Podien den achten WM-Platz.
Nach zwei weiteren Jahren mit Mahindra, in denen er ähnliche Ergebnisse erzielte, schaffte er 2015 bei KTM den Durchbruch. Oliveira gewann sechs Läufe, darunter vier der letzten fünf Rennen und verpasste den Titel nur um sechs Zähler.
2016 stieg Oliveira dann in die Moto2 auf, wo er in der ersten Saison noch einige Probleme hatte. Eine Verletzung in Aragon, durch die er vier Rennen verpasste, warf ihn weit zurück und so beendete er die Saison auf dem 21. Rang. Im folgenden Jahr wechselte der Portugiese von Kalex auf KTM. Wie schon in der Moto3 beflügelte ihn dieser Wechsel. Nach sechs Podien siegte Oliveira bei den letzten drei Läufen der Saison auf dem Weg zum dritten Meisterschaftsrang, wodurch er einer der Topfavoriten für die folgende Saison wurde.
2018 wurde Oliveira allerdings im Kampf um den Titel von Francesco Bagnaia niedergerungen. Am Ende fehlten dem Portugiesen lediglich neun Punkte. Sein Konto belief sich zu Saisonenede auf drei Siege und zwölf Podien.
MotoGP-Aufstieg mit KTM und Tech3
2019 holte KTM Oliveira in die MotoGP zum Kundenteam Tech3, wo ihm 2020 der Durchbruch gelang. Er siegte in Österreich und in seiner Heimat in Portugal, wurde WM-Neunter und von KTM für seine Leistungen mit einem Aufstieg in das Werksteam ab 2021 belohnt.
Obwohl der Portugiese in seinen zwei Jahren beim Werksteam drei Siege einfuhr, verpflichtete KTM für 2023 Jack Miller. Oliveira sollte zurück zum Satellitenteam von Tech3/GasGas, hatte aber kein Interesse daran. Kurzerhand wechselte er deshalb zu RNF, was ab 2023 erstmals mit Aprilia-Material starten sollte. Bei den Testfahrten in Valencia hinterließ Oliveira auf dem Bike direkt einen guten Eindruck.
Zwei verletzungsgeprägte Jahre bei Aprilia
Die Saison 2023 begann für Oliveira jedoch brutal: Mit einer Verletzung nach einem unverschuldeten Sturz in Portimao. Danach kam der Portugiese mit der Aprilia immer besser zurecht und feierte erste Top-5-Resultate. Doch auch in Jerez wurde Oliveira erneut unverschuldet vom Bike gerissen und zu einer weiteren Verletzungspause gezwungen. Nach einigen soliden Auftritten folgte in Katar die nächste Hiobsbotschaft, nach einem Crash in Katar brach Oliveira sich das Schulterblatt und musste die Saison daraufhin vorzeitig beenden.
Es war gleichzeitig das Ende seiner Zeit als RNF-Pilot, da der Rennstall Ende 2023 aus der MotoGP geschmissen wurde. 2024 fuhr Oliveira fortan im neuen Trackhouse Racing Team, das den Platz von RNF übernommen hatte. Von Aprilia diesmal mit einem aktuellen Werksmotorrad ausgestattet, hatte Oliveira jedoch große Probleme, in Fahrt zu kommen. Einzig am Sachsenring konnte er mit starken Ergebnissen aufzeigen. Als ihn im Schlussspurt ein komplizierter Handgelenksbruch ausbremste, hatte er sich bereits für einen Trackhouse-Abgang entschieden. Stattdessen fährt Oliveira ab 2025 für das neue Yamaha-Kundenteam Pramac Racing.