Portrait
Jack Miller begann seine Motorrad-Laufbahn im Alter von acht Jahren auf Dirt-Bikes. Umgehend gewann er die Australische Meisterschaft in der Klasse bis 65ccm. In den Jahren 2005 bis 2007 siegte Miller bei fünf weiteren Australischen Meisterschaften im Dirt-Bike und Motocross.
Im Jahr 2011 schaffte der Australier dann den Durchbruch in Europa. Mit konstant starken Leistungen sicherte er sich als Sechzehnjähriger den Titel in der 125er-Klasse der IDM, was ihm gehörig Renommee verschaffte. Caretta Forward Racing verpflichtete Miller umgehend für die Moto3-WM 2012.
In seiner Debüt-Saison sammelte Miller 17 Punkte in 14 Rennen und belegte Endrang 23. Schon in der Folgesaison zeichnete sich jedoch sein raketenhafter Aufstieg ab, als er vor allem mit starken Auftritten in der zweiten Saisonhälfte massiv punktete und sich letztlich über WM-Rang sieben freuen durfte.
In einer denkwürdigen Saison 2014 siegte Miller sechs Mal und fuhr zehn Mal aufs Podest, unterlag in einem Herzschlagfinale jedoch Alex Marquez um nur zwei Punkte im WM-Kampf der Moto3.
Millers Premiere: Von Moto3 direkt in MotoGP!
Ohne den Umweg der Moto2 zu nehmen stieg Miller zur Saison 2015 als erster Pilot direkt in die Königsklasse MotoGP auf. Bei LCR Honda fuhr er einen Honda Production Racer. Die Umstellung von der Moto3 zur MotoGP war jedoch nicht einfach. Insgesamt sieben Ausfälle in 18 Rennen gingen auf sein Konto. Mit 17 Punkten schaffte er es in seiner Rookie-Saison nur auf WM-Platz 19. 2016 trat er wieder mit einer Honda an, allerdings im Team von Marc VDS. Im verregneten Assen sicherte sich Miller seinen ersten MotoGP-Sieg.
Auch für die Saison 2017 blieb er der Truppe von Marc VDS treu, wo er die Meisterschaft auf dem elften Rang beendete. 2018 wechselte er dann zu Pramac-Ducati, wo er im teaminternen Kampf gegen Danilo Petrucci unterlegen war. Petrucci wurde nach der Saison ins Werksteam befördert, während Miller auch 2019 bei Pramac blieb.
In der Saison 2019 entwickelte sich Miller zu einem regelmäßigen Podiumsfahrer und klassifizierte sich fünfmal auf dem dritten Platz. Er beendete das Jahr auf der achten Position. Im Jahr 2020 legte er vier weitere Podien nach und wurde in der Weltmeisterschaft Siebter. 2021 stieg er dann in das Werksteam von Ducati auf, wo ihm in Jerez und Le Mans zwei Siege gelangen. In der Endabrechnung schaffte er es auf den vierten Platz.
Vom Ducati-Werksteam zu KTM
Auch 2022 fuhr Miller vorne mit und holte einen Sieg sowie sechs weitere Podestplätze. Für den Angriff auf den WM-Titel fehlte dem Aussie aber etwas die Konstanz. Die große Nachricht war ohnehin jedoch sein Wechsel zu KTM, wo er bis 2024 unterschrieb. Bei den Österreichern bildete er fortan ein Fahrerduo mit seinem Freund Brad Binder.
Der Umstieg auf die KTM ging Miller leicht von der Hand, der Australier war von Beginn an schnell. In Jerez und am Sachsenring konnte Miller Podestplätze einfahren. Doch in der zweiten Saisonhälfte fiel die Leistungskurve stark ab, Miller kam nicht mehr über Mittelfeldplatzierungen hinaus und musste sich Teamkollege Binder deutlich geschlagen geben. Platz elf in der Gesamtwertung warf ein schlechtes Licht auf seine Saison 2023.
2024 sollte alles besser werden, doch das Gegenteil trat ein. Miller konnte große Chatteringprobleme das gesamte Jahr über nicht lösen und mischte nur selten im vorderen Feld mit. Letztlich wurde er mit 87 Punkten nur WM-14. und musste seinen Platz im KTM-Werksteam folgerichtig an Superrookie Pedro Acosta abgeben. Zunächst sah es deshalb danach aus, als würde Millers MotoGP-Karriere enden, im letzten Moment lieferte ihm Ex-Team Pramac - das 2025 das neue Yamaha-Kundenteam wird - einen Rettungsanker zu und verpflichtete ihn für die nächste Saison.