Portrait
Als Superstock 600-Champion kam Franco Morbidelli 2014 in die Moto2. Es dauerte bis in die zweite Saisonhälfte, ehe er zu einem regelmäßigen Top-10-Piloten wurde. Im Folgejahr steigerte er sich und erzielte in Indianapolis sein erstes Podium. Aufgrund einer Motocross-Verletzung verpasste er aber vier Läufe, was ihn weit zurückwarf.
Nach einem mittelmäßigen Saisonstart startete er 2016 dann voll durch. Ein Sieg gelang ihm zwar nicht, aber er landete Richtung Saisonende innerhalb von elf Rennwochenenden ganze acht mal auf dem Podium, was ihm Rang vier in der Fahrerwertung bescherte.
2017 knüpfte er nahtlos an die Vorsaison an - mit dem einzigen Unterschied: Dieses Mal blieb das oberste Treppchen nicht von ihm verschont. Morbidelli erzielte acht Rennsiege und vier Podien und krönte sich somit zum Moto2-Weltmeister.
Schleppender MotoGP-Start mit MarcVDS, Durchbruch bei Petronas
Er stieg folgerichtig in die MotoGP auf. Dort nahm ihn für die 2018er-Saison MarcVDS unter Vertrag. Seinen Teamkollegen Thomas Lüthi, mit dem er im Vorjahr noch um die Moto2-Meisterschaft kämpfte, ließ Morbidelli klar hinter sich. Mit zwei Top-10-Resultaten beendete Morbidelli die Saison aber auch 'nur' auf dem 15. Platz.
Da Marc VDS mit dem Ende der Saison aus der MotoGP verschwand, musste sich Morbidelli einen neuen Arbeitgeber suchen und kam bei Petronas Yamaha SRT unter. Nach einer ordentlichen Saison 2019 erfolgte 2020 dort sein großer Durchbruch: Morbidelli gewann insgesamt drei Rennen und schloss die WM als bester Yamaha-Fahrer und Vizeweltmeister ab.
2021 blieb Morbidelli zunächst bei Petronas Yamaha, wurde nach der Kündigung von Maverick Vinales aber während der Saison ins Werksteam befördert, wo er einen Vertrag bis Ende 2023 erhielt. Das Abenteuer Werksteam verlief für Morbidelli allerdings anders als geplant. Gerade einmal 42 Punkte bedeuteten 2022 eine katastrophale Ausbeute - vor allem im Vergleich zu Teamkollege Fabio Quartararo, der um den Titel fuhr. Morbidelli kam zu keinem Zeitpunkt in Schwung und holte nur zwei Top-10-Platzierungen.
Pramac-Rettungsanker nach Yamaha-Aus
Auch 2023 konnte Morbidelli den Erwartungen auf der Werks-Yamaha nicht gerecht werden. Der Italiener lag im teaminternen Duell klar zurück. Die besten Ergebnisse waren - von einem ungewöhnlich starken Argentinien-Wochenende abgesehen - zwei siebte Plätze in Indonesien und Indien. Zum Saisonende musste Morbidelli seinen Platz im Yamaha-Werksteam daher räumen.
Auch mit etwas Glück, zur richtigen Zeit verfügbar zu sein, kam Morbidelli 2024 auf einer Werks-Ducati bei Pramac unter. Eine schwerer Sturz im Wintertraining warf ihn zu Saisonbeginn weit zurück, mit Beginn des zweiten Saisondrittels mischte er aber immer häufiger vorne mit und entwickelte sich wieder zu einem konstanten Top-6-Fahrer. Da Pramac 2025 jedoch Yamaha-Kundenteam wurde, trennten sich die Wege nach einem Jahr bereits wieder. Morbidelli kam stattdessen bei VR46 Racing unter, wo er 2025 aber nur noch ein Vorjahresmotorrad von Ducati erhält.