Portrait
Fabio Quartararo war ein echter Senkrechtstarter in der Zweiradwelt. Bereits 2013, im Alter von 14 Jahren holte er sich den Titel in der Moto3-Junioren-Weltmeisterschaft. Damit wurde er zum jüngsten Piloten, dem dies gelang. Aufgrund der Altersbeschränkungen in der Moto3 blieb der Franzose auch in der Folgesaison in der Rennserie. Dort marschierte er mit neun Siegen aus elf Rennen unangefochten davon.
Obwohl Quartararo das geforderte Alterslimit von 16 Jahren noch nicht erreicht hatte, durfte er durch eine Ausnahmeregelung schon 2015 an der Moto3-WM teilnehmen. Dort pilotierte er seine Honda zweimal auf das Podest, ehe er aufgrund einer Verletzung fünf Rennen pausieren musste. In der Folgesaison konnte der Franzose nicht mehr an diese Leistungen anschließen und beendete das Jahr auf Rang 13. Dennoch wurde er 2017 in die Moto2 befördert, wo er im ersten Jahr auf Kalex wiederum über den 13. Platz nicht hinauskam.
Erst 2018 kam Quartararo nach seinem Wechsel zu Speed Up wieder in Fahrt und feierte seinen einzigen Moto2-Sieg in Barcelona sowie einen zweiten Platz beim darauffolgenden Rennen in Assen. Abgesehen davon war diese Saison mit Platz zehn nicht besonders beeindruckend.
Petronas-SRT pokert und holt Quartararo in die MotoGP
2019 kam Quartararo dennoch mit dem neuen Yamaha-Satellitenteam von Petronas SRT in die MotoGP. In der Topklasse des Motorradsports schlug der Franzose anschließend ein wie eine Bombe. Bereits bei seinem vierten GP in Jerez qualifizierte er sich auf der Pole Position, womit er einen neuen Altersrekord aufstellte. Quartararo beendete das Jahr mit sieben Podestplätzen und nur denkbar knapp ohne Sieg. Damit erreichte er in seiner Debütsaison in der MotoGP mehr Podien als in seiner ganzen Moto2- und Moto3-Karriere zusammen.
2020 startete er mit einem Doppelsieg in Jerez und galt nach der Verletzung von Marc Marquez als WM-Favorit. Allerdings bröckelte 'El Diablo' unter dem Druck enorm und unterlag derartig starken Formschwankungen, dass er am Ende nicht über den achten Rang in der WM hinauskam.
Weltmeister im Yamaha-Werksteam
Für 2021 stieg Quartararo dennoch ins Yamaha-Werksteam auf, wo er Valentino Rossi ersetzte. In den neuen Farben lief es für den Franzosen sofort nach Wunsch. Er gewann fünf Rennen und wurde erstmals Weltmeister.
Auch 2022 sah zunächst alles nach dem Titelgewinn aus. Quartararo legte als einziger WM-Kandidat eine konstante erste Saisonhälfte hin und führte die WM nach dem Rennen am Sachsenring klar an. Dann kam jedoch der Bruch mit zahlreichen Ausfällen und schwächeren Rennen. Konkurrent Francesco Bagnaia legte eine nie dagewesene Aufholjagd hin und nahm Quartararo den Titel doch noch ab.
Diesen wollte sich der Franzose 2023 zurückholen, doch die Saison verlief mehr als enttäuschend. Yamaha verlor den Anschluss an das dominante Ducati, wodurch der Franzose erstmals seit 2019 keinen Sieg einfahren konnte. Mittelfeldplatzierungen waren stattdessen die neue Tagesordnung. Nur ganz selten konnte Quartararo die Schwächen der Yamaha kaschieren und um das Podest kämpfen. In der Enbabrechnung stand so nur Platz zehn zu Buche. Obwohl es 2024 sogar nochmal schlechter lief, entschied sich Quartararo frühzeitig im Jahr zur langfristigen Vertragsverlängerung mit den Japanern, denen er nun bis mindestens 2026 treu bleibt.