Portrait
Fabio Di Giannantonio sorgte erstmals 2009 für Aufsehen, als er Minimoto-Europameister wurde. 2010 und 2012 folgten Titel in der Trofeo Honda HIRP 100ccm und der italienischen 250ccm PreGP. 2014 und 2015 fuhr er im Red Bull Rookies Cup, wo er im zweiten Jahr Vizemeister wurde. Parallel belegte er auch in der italienischen Moto3 den zweiten Rang.
2016 stieg er als Stammfahrer bei Gresini in die Motorrad-WM ein. In Mugello gelang ihm sein erstes Podium, 2018 folgte mit zwei Siegen und der Vizeweltmeisterschaft hinter Jorge Martin der endgültige Durchbruch.
Im Folgejahr ging es für Di Giannantonio in die Moto2. Auf der SpeedUp gelangen ihm zwei zweite Ränge und WM-Rang neun. Nach zwei weiteren Podien 2020 wechselte 'Diggia' zurück zu Gresini Racing. Er gewann 2021 sein erstes Moto2-Rennen und wurde Siebter der Endabrechnung. Für den italienischen Traditionsrennstall bestritt Di Giannantonio 2022 dann auch seine erste Saison in der MotoGP.
Schwerer MotoGP-Start mit Gresini
Dabei stand der Rookie jedoch sportlich überdeutlich im Schatten seines Teamkollegen Enea Bastianini, der mit seinem Sieg im ersten Rennen bereits mehr Punkte holte als Di Giannantonio in der ganzen Saison (24). Sein Highlight war ohne Zweifel eine überraschende Pole-Position in Mugello. 2023 bekam der Italiener dennoch die Chance, sich nochmal zu zeigen.
Auch die Saison 2023 verlief für 'Diggia' allerdings über weite Strecken eher enttäuschend. Der Italiener kam nicht über Mittelfeldplatzierungen hinaus und war oftmals die langsamste Ducati im Feld. Erst mit der Schlussphase der Saison sollte sich dies allerdings ändern. Di Giannantonio konnte in Australien sein erstes Podium feiern und in Katar sogar das erste MotoGP-Rennen gewinnen. In Valencia wurde ihm sein zweiter Rang aufgrund eines Reifendruckvergehens aberkannt.
Karriere-Rettungsanker VR46
Lange Zeit sah es so aus, als wäre es die vorerst letzte MotoGP-Saison des Römers gewesen. Doch durch die starken Ergebnisse im letzten Saisondrittel konnte sich 'Diggia' in der Königsklasse halten und bekam doch noch einen Vertrag vom VR46 Racing Team, wo er Nachfolger von Luca Marini wurde.
VR46 sollte die Entscheidung nicht bereuen: Di Giannantonio hatte Teamkollege Marco Bezzecchi auf der GP23 klar im Griff und fuhr konstante Top-Sechs-Platzierungen ein - auch, als er im zweiten Saisonteil von einer Schulterverletzung ausgebremst wurde. Aufgrund dieser setzte der Italiener die letzten beiden Grands Prix aus, wurde mit 165 Punkten aber dennoch WM-Zehnter. Zur Belohnung gab es einen Werksvertrag bei Ducati, der ihm 2025 eine aktuelle Desmosedici im VR46-Team garantierte.