Portrait
Alex Hofmann debütierte 1997 im Alter von 17 Jahren in der Motorrad-WM, als er mittels einer Wildcard in der 125ccm-Klasse am Deutschland-GP teilnahm. Dabei konnte er als 14. direkt auch seine ersten WM-Punkte anschreiben. Ein Jahr später wiederholte Hofmann dieses Kunststück in der 250ccm-Klasse mit einem weiteren Wildcard-Start am Sachsenring, bei dem er diesmal sogar Zehnter wurde. Das Jahr beendete er jeweils als Gesamtsieger der deutschen als auch europäischen 250cc-EM.
Diese Erfolge ebneten Hofmann 1999 den Weg als Fix-Starter in die Motorrad-WM. Zunächst auf der TSR-Honda, ab 2000 dann auf Aprilia fahrend, entwickelte sich der Deutsche schnell zum konstanten Punktesammler, die ganz großen Erfolge blieben aber aus - auch einer schwereren Verletzung geschuldet, die ihn 2000 ganze acht Rennen verpassen ließ und auch 2001 noch ausbremste.
Kawasaki holt Hofmann in die MotoGP
2002 debütierte Hofmann als Ersatzfahrer für Garry McCoy im Red Bull Yamaha WCM Team in der neugeschaffenen MotoGP-Klasse und fuhr dabei in vier GP-Starts zweimal in die Punkte, unter anderem als Zehnter beim Deutschland-GP. Daraufhin verpflichtete ihn das Kawasaki-Werksteam, das ab 2004 werksseitig in die MotoGP einstieg.
Die Ninja ZX-RR sollte sich jedoch als schwierig zu fahrendes Motorrad entpuppen, das mit den schnellsten Maschinen von Honda und Yamaha nicht mithalten konnte. Hofmann beendete seine erste volle Saison in der MotoGP daher mit nur einer Top-Ten-Platzierung auf WM-Rang 15. Ein Jahr später reichte es nach zwei längeren Verletzungspausen sogar nur zu P19, weshalb ihn Kawasaki ab 2006 durch Randy de Puniet ersetzte.
Hofmann kam im Pramac-Team unter und fuhr fortan auf einer Vorjahres-Ducati. Seinen Teamkollegen Jose Luis Cardoso hatte er dabei klar im Griff und wurde zur Saison 2007 mit einer aktuellen Ducati belohnt. Der Deutsche startete gut und feierte in Le Mans mit Platz fünf sogar das beste WM-Resultat seiner Karriere. Danach wurde er jedoch zusehends von Verletzungen ausgebremst und verpasste zwei Grand Prix.
Unrühmliches MotoGP-Ende bei Pramac-Ducati
Beim Portugal-GP 2007 endete Hofmanns WM-Karriere dann unrühmlich. Aufgrund eines Problems mit dem Motorrad musste er aus der Boxengasse starten und dem Feld aussichtslos hinterherfahren. Nach einigen Runden kam er an die Box zurück und gab mit der Begründung auf, sich nicht weiter motivieren zu können. Das Team entließ ihn daraufhin noch in der Nacht wegen Arbeitsverweigerung. Hofmann klagte auf Wiedereinstellung, um die Saison noch zu Ende fahren zu können, einigte sich aber außergerichtlich mit dem Team und fuhr nie wieder in der Motorrad-WM.
Hofmann arbeitete anschließend einige Jahre als Testfahrer für Aprilia und KTM, ab 2009 außerdem als Co-Kommentator und TV-Experte bei Sport1. Mit der Rückkehr der Motorrad-WM zu Eurosport wechselte auch Hofmann 2015 zum neuen TV-Rechteinhaber, löste sich aber schon einer Saison wieder von Eurosport und ging zu ServusTV, wo er auch heute noch im Einsatz ist.