Seit 1959 wird das 500-Meilen-Rennen auf dem Daytona International Speedway ausgetragen. "The Great American Race" ist seit der Saison 1982 gleichzeitig das Eröffnungsrennen der NASCAR-Saison. Viele Rennen wurden erst nach der letzten Kurve in einem dramatischen Endkampf entschieden. 21 Rennen endeten in einem Foto-Finish mit minimalen Abständen von 0.010 Sekunden bis zu einer Wagenlänge. Unsere Bilderserie zeigt diese Triumphe, die oft auch mit Tragödien verbunden waren.
In der letzten Saison gab es die knappste Rennentscheidung aller Zeiten. Denny Hamlin flog mit seinem Toyota in der letzten Runde von Rang vier auf eins. Seite an Seite überquerte Hamlin mit Martin Truex Junior die Ziellinie. Nur 0.010 Sekunden trennten beide Fahrer auf der Ziellinie. Es war 2016 der erste Daytona-500-Sieg für Hamlin, Joe Gibbs Racing und für den Hersteller Toyota.
In der Saison 2007 gewann Kevin Harvick im Richard-Childress-Chevrolet nach Verlängerung mit 0.020 Sekunden vor Mark Martin. Für Harvick war es der bisher einzige 500-Sieg. Dem "ewigen Zweiten" Viagra-Martin, dessen Alter bis heute nicht so richtig geklärt werden konnte, blieb ein Daytona-Sieg in seiner langen Karriere mit 882 Renneinsätzen verwehrt.
Das erste 500-Meilen-Rennen auf dem Daytona International Speedway wurde am 22. Februar 1959 von Lee Petty im Oldsmobile gewonnen. Der Patriarch der Racing-Family (#42) siegte mit zwei Fuß (60,96 Zentimeter) Vorsprung vor Johnny Beauchamp (#73). Alle anderen Fahrer lagen mindestens eine Runde zurück. Sage und schreibe 59 Piloten nahmen am Eröffnungsrennen teil.
2008 wurde zum 50. Mal das Daytona-500-Rennen ausgetragen. Ryan Newman siegt im Penske-Dodge mit 0.092 Sekunden vor seinem damaligen Teamkollegen Kurt Busch. Für Newman war es der einzige Daytona-Sieg beim Jubiläumsrennen. Kurt Busch beendete insgesamt drei Rennen über 500 Meilen auf dem undankbaren zweiten Rang. Es war das erste Saisonrennen mit dem neuen Sponsor "Sprint" und das Debüt des sogenannten "Car of Tomorrow".
Das Eröffnungsrennen der Saison 2011 endete mit einer faustdicken Überraschung. Der erst 20-jährige Trevor Bayne gewann das "Great American Race" nach einem dramatischen Finale im Wood-Brothers-Ford. Bayne ist bis heute der jüngste Daytona-500-Sieger aller Zeiten. Bayne war als eingetragener Nationwide-Fahrer nur als Gaststarter unterwegs und besiegte bei seinem zweiten Cup-Start die komplette Sprint-Cup-Elite einen Tag nach seinem Geburtstag. Mit einem Rückstand von 0.118 Sekunden wurde Carl Edwards Zweiter und erzielte damit sein bisher bestes Resultat.
Die 175.000 Zuschauer sahen 2010 das längste Rennen in der Geschichte. Die Entscheidung fiel erst nach 520 Meilen in der 208. Runde. Bei seinem ersten Rennen für das Chevrolet-Team Earnhardt Ganassi Racing holte Jamie McMurray gleich den Sieg. Er gewann mit 0.119 Sekunden Vorsprung ausgerechnet vor Dale Earnhardt Junior im Hendrick-Chevrolet. McMurray hatte drei Jahre zuvor bereits das Juni-Rennen in Daytona über 400 Meilen im Roush-Ford gewinnen können.
Dale Jarrett konnte in der Saison 1996 seinen zweiten von insgesamt drei Siegen erzielen. Er gewann im Yates-Ford mit 0.120 Sekunden vor Dale Earnhardt, der in der finalen Runde trotz mehrfacher Spurwechsel Jarrett nicht bezwingen konnte. Auch beim 400-Meilen-Rennen errang Jarrett 1999 einen Sieg in Daytona. Für Earnhardt Senior war es zum vierten Mal nur der zweite Platz und die zweite knappe Niederlage gegen Jarrett. Erst zwei Jahre später konnte Earnhardt endlich in der Victory Lane den legendären ersten Sieg feiern.
Seinen ersten Daytona-500-Sieg erzielte Michael Waltrip 2001 im Earnhardt-Chevrolet mit 0.124 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Dale Earnhardt Junior. Ein Jahr später war Waltrip auch beim 400-Meilen Rennen erfolgreich und gewann wiederum ein Jahr später zum zweiten Mal den Saisonauftakt. In diesem Jahr wird der 53-jährige Waltrip sein 30. und letztes Daytona-500-Rennen bestreiten. Das Ergebnis des Rennens war allerdings zweitrangig und ging 2001 als "Black Sunday" in die Geschichtsbücher ein. Hinter den beiden Führenden verunglückte Dale Earnhardt Senior in der letzten Kurve der letzten Runde tödlich.
Vier Fahrer kämpften 1999 um den Sieg, den sich Jeff Gordon zum zweiten Mal sichern konnte. Dale Earnhardt Senior wurde mit 0.128 Sekunden Rückstand Zweiter. Gordon gewann im Hendrick Chevrolet insgesamt jeweils drei Rennen über die 500 und 400-Meilen-Distanz. 1999 siegte Gordon von der Pole Position, was nur sieben Fahrern bis heute gelang.
Der siebenfache NASCAR-Champion Jimmie Johnson gewann in der Saison 2013 gleich beide Daytona-Rennen. Es sollten bis heute die einzigen Daytona-Siege bleiben. Wieder einmal wurde Dale Earnhardt Junior mit nur 0.129 Sekunden Abstand knapp geschlagen.
2005 gewann Hendrick-Pilot Jeff Gordon sein drittes und letztes Daytona-500-Rennen vor Kurt Busch, der 0.158 Sekunden später nach Verlängerung über die Ziellinie fuhr. Es war das erste NASCAR-Rennen, das mit der neuen "Green-White-Checkered"-Regel entschieden wurde.
Dale Jarrett übernahm 1993 in der letzten Runde die Führung vor Dale Earnhardt Senior, der zuvor 107 Führungsrunden absolviert hatte. Jarrett siegte mit 0.160 Sekunden Vorsprung und holte sich den ersten von drei Siegen über 500 Meilen.
Ein Jahr später siegte 1994 Sterling Marlin vor Ernie Irvan. Für Marlin war es gleichzeitig der erste von drei Daytona-Siegen in seiner Karriere, davon gewann er zweimal in Folge das Rennen über 500 Meilen. Marlin fuhr die letzten 59 Runden ohne Stopp durch. Der Benzin-Poker zahlte sich aus und er gewann mit 0.190 Sekunden Vorsprung. In der Auslaufrunde ging ihm das Benzin aus. Leider starben während der Speedweeks mit Neil Bonnett und Rodney Orr zwei NASCAR-Piloten nach einem Unfall.
Nur 0.193 Sekunden trennten Ward Burton und Elliott Sadler beim Zieleinlauf 2002. Für Burton war es der größte Erfolg in seiner NASCAR-Karriere. Auch Sadler feierte in diesem Rennen sein bestes Daytona-Ergebnis.
In der Saison 2012 siegte Matt Kenseth im Roush-Ford nach Verlängerung mit 0.210 Sekunden vor Dale Earnhardt Junior. Kenseth musste eine Marathon-Renndauer über sich ergehen lassen, um seinen zweiten Daytona-500-Sieg nach 2009 zu feiern. Das Rennen sollte am Sonntag um 12:00 Uhr Ortszeit gestartet werden. Der Sieger stand allerdings erst in der Nacht von Montag auf Dienstag um 01:00 Ortszeit fest. Heftige Regenschauer hatten für die Verlegung des Rennens gesorgt. Aber auch das Monday Race dauerte über fünf Stunden, weil Juan Pablo Montoya für eine lange Rennunterbrechung gesorgt hatte. Nach der siebten Gelbphase in Runde 157 kamen die Piloten zum Service in die Boxengasse. Montoya klagte bei seinem Stopp über Vibrationen, jedoch konnte das Team keine Ursache finden. Montoya fuhr wieder auf die Strecke und verlor bei voller Beschleunigung plötzlich das Fahrzeug. Sein Chevrolet knallte mit ca. 200 km/h seitlich in ein Reinigungsfahrzeug, dass auf der oberen Linie die Strecke säuberte. Der mit 750 Liter Kerosin gefüllte Tank explodierte sofort beim Einschlag und sorgte für einen riesigen Feuerball am Reinigungsfahrzeug und auf dem Asphalt. Verletzt wurde niemand.
Dale Earnhardt Junior gewann 2004 zum ersten Mal das prestigeträchtigste Rennen mit 0.273 Sekunden vor Tony Stewart. Zehn Jahre später gelang ihm der zweite Erfolg. Insgesamt konnte Earnhardt vier Daytona-Siege feiern. Außerdem wurde er jeweils viermal als Zweiter und Dritter nur knapp geschlagen. Stewart blieb ein 500-Sieg in seiner Karriere verwehrt. Das 400 Meilen-Rennen konnte er allerdings viermal gewinnen.
Sterling Marlin ist der dritte und momentan letzte Fahrer, der einen "Back-to-back"-Sieg erringen konnte. Nach 1994 gewann er auch die Augabe in der Saison 1995. Erneut war es mit 0.610 Sekunden Vorsprung vor Dale Earnhardt Senior eine knappe Entscheidung. Ein Jahr später gewann Marlin auch die 400-Meilen.
In der Saison 1985 gewann "Awesome Bill from Dawsonville" Bill Elliott zum ersten Mal die 500 Meilen von Daytona. Er dominierte das Rennen nach Belieben. In Runde 140 hatte er fast das gesamte Feld überholt, als ein Boxenstopp ihn zurückwarf. Trotzdem siegte er nach 136 Führungsrunden im Endspurt mit 0.940 Sekunden vor Lake Speed. Er gewann als erster Fahrer die Rekordsumme von einer Million US-Dollar als Preisgeld im damaligen Winston Cup. Danach erhielt er seinen zweiten Spitznamen "Million Dollar Bill". 26 Jahre zuvor bekamen die Sieger nach den ersten Daytona-Rennen noch Preise wie eine Kiste Zigarren oder eine Flasche Alkohol. Elliott wurde zwischen 1984 und 2002 insgesamt 16 Mal zum beliebtesten Fahrer gewählt.
Nur vier Piloten lagen 1968 in der letzten Runde noch in der Führungsrunde. Cale Yarborough setzte sich im Wood-Brothers-Mercury gegen LeeRoy Yarbrough durch und siegte mit einer Sekunde Vorsprung. Vor und nach seinem ersten 500-Meilen-Sieg gewann Yarborough auch die 400 Meilen von Daytona. Er ist damit der einzige Fahrer, der drei Daytona-Rennen in Folge siegreich beendete. Insgesamt gewann Yarborough vier Mal das Daytona 500 und ist hinter Richard Petty mit sieben Siegen der zweiterfolgreichste Fahrer aller Zeiten.
Richard Petty ist der Rekordsieger in Daytona. Er gewann zwischen 1964 und 1984 insgesamt zehn Mal auf dieser Strecke. "The King" konnte sieben Mal das Daytona 500 gewinnen. Er gewann meistens deutlich mit insgesamt 1.278 Führungsrunden. In der Saison 1979 konnte Petty nur gewinnen, weil sich die beiden Führenden Cale Yarborough und Donnie Allison nach einem harten Zweikampf gegenseitig aus dem Rennen beförderten. Es war das erste NASCAR-Rennen, das live im nationalen Fernsehen übertragen wurde. Da sich Yarborough und Allison nach dem Rennen einen Faustkampf lieferten, erreichte NASCAR eine bis heute ungebrochene Popularität und die Rennen wurden zu einem Einschaltquoten-Hit im amerikanischen Fernsehen. Mit einer Wagenlänge Vorsprung gewann Petty schließlich zum sechsten Mal, während Waltrip nach vielen vergeblichen Versuchen zehn Jahre später endlich in der Victory Lane seinen einzigen Sieg feiern konnte. Am Ende der Saison holte Petty seine siebte und letzte Meisterschaft.
LeeRoy Yarbrough gewann in der Saison 1969 zwei von drei Daytona-Rennen über 500 und 400 Meilen. Zwei Jahre zuvor hatte er die kurze Version über 40 Runden ebenfalls gewinnen können. Bei seinem einzigen 500-Sieg übernahm er in der letzten Runde die Führung und siegte mit einer Wagenlänge Vorsprung gegen Charlie Glotzbach.
diese NASCAR Bilderserie