Fahrer-Portrait
Andrea Iannone begann seine Zweirad-Karriere bereits in jungen Jahren - typischerweise bei den Pocket Bikes. Anschließend startete der Italiener in der italienischen und spanischen Meisterschaft, bevor er im Alter von knapp 16 Jahren 2005 in die 125er-Klasse der Weltmeisterschaft wechselte.
Iannone startete fünf Jahre auf Aprilia in der kleinsten Klasse, benötigte jedoch über drei Jahre, um seinen Durchbruch zu schaffen. Lediglich 61 WM-Punkte sammelte er in den ersten drei Saisons, platzierte sich in der Endabrechnung nie unter Platz 20. 2008 sicherte sich der Italiener aus Vasto dann seinen ersten Sieg, zeigte stetige Verbesserungen und beendete die WM als Zehnter. In der Saison 2009 gewann Iannone die ersten beiden Rennen, ließ anschließend jedoch etwas nach und beendete das Jahr mit insgesamt drei Erfolgen als Gesamt-Siebter.
Während seiner drei Saisons in der neugegründeten Moto2 pilotierte Iannone dann erstmals ein anderes Bike als Aprilia. Auf Speed Up zeigte er direkt sein Potential, siegte drei Mal und fuhr insgesamt acht Mal aufs Podest. Mit 199 Punkten und WM-Rang drei verzeichnete Iannone sein bestes Jahr in Weltmeisterschaft. Auch in den folgenden Jahren riss der Erfolg nicht ab. Auf Suter und erneut auf Speed Up sicherte sich der Italiener zwei weitere Male WM-Rang drei, fuhr zu fünf Siegen und elf Podien.
Durch seine oftmals aggressive, riskante und ungestüme Fahrweise verschaffte sich Iannone bereits in jungen Jahren einen zweifelhaften Ruf. Der Spitzname "The Maniac Joe", früher "Crazy Joe", scheint bei ihm jedoch nach wie vor Programm. Seit seinem Aufstieg in die MotoGP mit Pramac-Ducati 2013 zeigte sich Iannone zumindest etwas gemäßigter. Auf der störrischen Ducati Desmosedici merkte er schnell, dass die 'Kopf durch die Wand'-Methode meist wenig ertragreich endete. Mit nur 57 Punkten belegte er beim MotoGP-Debüt so WM-Rang zwölf.
Obwohl Iannone nicht in einem Atemzug mit den großen Talenten des Sports genannt wird, machte er sich mit seiner ausgezeichneten Saison 2014 für Pramac doch einen Namen. Auf der unterlegenden Ducati Desmosedici (GP 13) zeigte er vor allem auf eine Runde in den Trainings sowie in der Qualifikation des Öfteren seine enorme Qualität. Auch in den Rennen bestach Iannone mehrere Male durch Blitzstarts und viele sehenswerte Anfangsphasen. Zwar reichte es letztlich 'nur' zu drei Top-Fünf-Platzierungen sowie WM-Rang zehn, jedoch hatte Iannone Ducati genug überzeugt, ihn für die Saison 2015 neben Landsmann Andrea Dovizioso zum Werkspiloten zu machen.
Sein erstes Jahr als Ducati-Werkspilot verlief für Iannone sehr erfolgreich. Ein zweiter und zwei dritte Plätze gingen 2015 auf sein Konto, genauso wie eine Pole Position. Jedoch brachten ihn drei Ausfälle zum Ende der Saison um viele Punkte, da er sich ansonsten in den Rennen nicht schlechter als Position acht platzierte und meist in den Top-Fünf zu finden war. Mit 188 Punkten belegte er am Ende WM-Platz fünf. Damit schlug er sogar seinen Teamkollegen Dovizioso, der nur auf Platz sieben landete.
Das Jahr 2016 war für Iannone von Höhen und Tiefen geprägt. In Österreich beendete er die 100 Rennen währende Siegpause Ducatis, in Misano verletzte der Italiener sich dann schwer und musste die kommenden Rennen in Aragon, Japan und Australien aussetzen.
Seine letzten zwei Rennen als Ducati-Fahrer bestritt Iannone dann, bevor er als Gesamt-Neunter für die Saison 2017 Neuzugang Jorge Lorenzo weichen musste. Stattdessen fand Iannone für 2017 sein zu Hause bei Suzuki, die sich von Maverick Vinales und Aleix Espargaro trennten.
Im Werksteam von Suzuki lief es für Iannone nicht mehr so gut wie noch bei Ducati. In seiner ersten Saison mit den Japanern landete er lediglich auf dem 13. Meisterschaftsrang. 2018 startete Iannone besser und erzielte zwei Podien in den ersten vier Rennen und zwei weitere im Laufe der Saison. Dennoch verkündete er schon früh in der seinen Ausstieg bei Suzuki nach 2018 und wechselte zu Aprilia.
Doch die Aprilia bewies sich in 2019 wiederholt als das langsamste Bike im Feld. Außerdem unterlag Iannnone auch seinem Teamkollegen Aleix Espargaro. Zusammen mit Espargaro wurde Iannone auch für 2020 ursprünglich bei Aprilia bestätigt. Doch im Dezember wurde öffentlich, dass Andrea Iannone bei einem Dopingtest positiv auf Steroide getestet wurde, wofür er vorerst gesperrt wurde. Der Fall kam vor die Disziplinarkommission der FIM, die Iannone aufgrund von entlastenden Umständen nur eine Strafe von 14 Monaten, statt des höchsten Strafmaßes von vier Jahren, aufbrummten. Dennoch will der Iannone vor dem Internationalen Sportgerichthof CAS in Revision gehen.