Das Langstrecken-Ass
Nach einer langen und erfolgreichen Kart-Karriere bis einschließlich 1989, als diese in einem zweiten Vizetitel in der Kartweltmeisterschaft gipfelte, errang Tom Kristensen 1991 in der deutschen Formel 3 seinen ersten Titel im Formel-Auto.
Im Folgenden orientierte sich der Däne dauerhaft nach Japan, wo er 1993 den Titelgewinn in der japanischen Formel-3-Meisterschaft sowie 1992 und 1994 Vizetitel in der Japanischen Tourenwagen-Meisterschaft zu verzeichnen hatte. 1995 ließ Kristensen seinen asiatischen Karriereabschnitt mit dem zweiten Gesamtrang in der japanischen Formel-3000-Meisterschaft ausklingen.
Die erfolgreiche Langstreckenkarriere Kristensens begann 1997; auf Anhieb gewann er im Joest-Porsche die 24 Stunden von Le Mans. Während Kristensen 1998 als Testfahrer erstmals mit der Formel 1 in Berührung kam, stieg er mit Honda in die STW ein, die er im folgenden Jahr als Meisterschaftsdritter abschloss.
Nach einem mit dem Sieg bei den zwölf Stunden von Sebring gekrönten Langstreckenengagement bei BMW 1999 wechselte Kristensen zu Audi. Seit 2000 gewann der Däne jährlich die 24 Stunden von Le Mans und schrieb 2005 mit seinem insgesamt siebten Sieg Motorsportgeschichte. Ähnliche Erfolge bei weiteren Langstreckenklassikern runden seine Bilanz ab.
2004 stellte sich Tom Kristensen im Audi A4 DTM erstmals den Herausforderungen der DTM - mit Erfolg: In seinem siebten DTM-Rennen siegte Tom Kristensen erstmals und präsentierte sich auf Gesamtrang vier als zweitstärkster Audi-Pilot. Wenngleich der Wahlmonegasse 2005 vergeblich auf einen weiteren Triumph wartete, gelang es ihm dennoch, sich mit Meisterschaftsrang drei als feste Größe im Audi-Fahrerkader zu etablieren.
Im vergangenen Jahr reichte es zwar - ebenso wie zuletzt bei den 24 Stunden von Le Mans - erneut nur zu einem dritten Gesamtrang, mit zwei Siegen gelang es Kristensen jedoch, den Titelkampf lange offen zu halten und sich so als Ingolstädter Speerspitze zu etablieren. 2007 blies der Däne erneut zum Angriff auf den Titel, erlebte jedoch schon in der ersten Runde des Auftaktrennens einen gewaltigen Rückschlag: Ein mittelschweres Hirntrauma und zweieinhalb Monate Rennpause waren Ergebnis eines unglücklichen Crashs während der Startphase. Nach seinem Comeback fand Kristensen für den Rest der Saison noch nicht zur alten Form zurück: Zu groß waren nach wie vor die Beeinträchtigungen durch die Nachwirkungen des Unfalls.
Angekommen auf seinem alten Fitness-Level will Tom Kristensen 2009 im aktuellen Abt-Audi seine gewohnte Konstanz wieder aufleben lassen - und den Titel nach Mattias Ekström erneut nach Skandinavien holen. Zudem wird die Saison 2009 eine Abschieds-Tournee für den Dänen - ab 2010 will er sich voll auf Sportwagen-Rennen konzentrieren.