Portrait:
Nach Teilnahmen an der europäischen und deutschen 125cc-Meisterschaft stieg Tom Lüthi 2002 in die Weltmeisterschaft auf. Ab 2003 nahm der Schweizer an der kompletten Meisterschaft teil und erzielte im selben Jahr auch schon seine erste Podestplatzierung.
Nach einer desaströsen 2004er-Saison mit Verletzungspech und sehr vielen Nullern in der er zu lediglich vier Punkteresultaten und keiner einzigen Top-10-Platzierung kam, rechnete 2005 eigentlich keiner mehr mit dem jungen Eidgenossen. Doch genau in diesem Jahr triumphierte Lüthi. Mit vier Siegen und 242 Punkten setzte er sich gegen Mika Kallio durch. Am Ende trennten ihn nur fünf Zähler von Mika Kallio.
Trotz dieses Erfolges blieb er in der Klasse, konnte jedoch nicht an seine Leistungen anschließen. Mit einem Sieg und Meisterschaftsrang 8 war die Euphorie um seinen Titel ein Jahr später schon wieder verpufft.
Dennoch stieg er 2007 in die 250cc-Klasse auf, wo er das erste Jahr mit Aprilia auf einem durchaus passablen achten Rang beendete. Doch in den zwei folgenden Saisonen konnte er sich nicht steigern. Lüthi belegte die Ränge 11 und 7 in der Meisterschaft.
Erst als 2010 die 250cc-Klasse den Namen Moto2 erhielt und Lüthi von Aprilia zu Moriwaki wechselte, kam eine Steigerung. Tom Lüthi beendete die Saison auf Rang 4. Ein Jahr später auf Suter unterwegs, konnte er seinen ersten Sieg in der mittleren WM-Klasse feiern. In den nächsten drei Jahren auf Suter ließ Lüthi noch drei weitere folgen. Dennoch klassifizierte er sich bis dahin nie unter den besten Drei der Meisterschaft und trotz seiner guten Ergebnisse blieb die Steigerung, die man in den Nachwuchsklassen von Jahr zu Jahr erwartet, aus.
Ab dem Beginn des Jahres 2015 war Lüthi auf Kalex unterwegs. In seiner ersten Saison feierte er einen weiteren Moto2-Sieg. Ab dem zweiten Jahr war er erstmals ein Titelkandidat. 2016 musste er sich trotz vier Rennsiegen Johann Zarco geschlagen geben. Im Folgejahr unterlag er mit zwei Erfolgen Gianni Morbidelli im Titelkampf.
Obwohl er elf Jahre in der Moto2 verbracht hatte, holte ihn das Honda-Kundenteam Marc VDS 2018 in die Topklasse. Doch in der MotoGP ging Thomas Lüthi unter. Während sein ehemaliger Titelrivale und neuer Teamkollege Franco Morbidelli trotz dem eher mittelmäßigem Material fast immer in den Punkten zu finden war, schaffte es Lüthi kein einziges Mal unter die besten 15. Als MarcVDS sich aus der Topklasse zurückzog und wenig überraschend auch kein anderes Team den Schweizer unter Vertrag nahm, waren die MotoGP-Türen für ihn wieder verschlossen.
2019 zog es den 33-Jährigen Routinier wieder in die Moto2 zurück. Dort war er erneut dick im Geschäft. Obwohl es zu nur einem Rennsieg reichte, hatte er lange Chancen im WM-Kampf. Am Ende des Jahres trennten Lüthi nur zwölf Punkte von Meister Alex Marquez.