Portrait
Bereits mit neun Jahre begeisterte sich Kamui Kobayashi für den Kartsport, sammelte in diversen japanischen Serien erste Erfahrungen und wechselte 2001 in die Esso Formula Toyota Racing School. 2002 startete er in der europäischen Kartserie der Toyota-Schule; 2003 wurde er Zweiter in der Gesamtwertung der japanischen Formel Toyota.
Durch seine Aufnahme in das Toyota-Förderprogramm zog Kobayashi im Jahre 2004 nach Paris und fuhr zwei Jahre lang im Formel Renault Eurocup und der italienischen Meisterschaft. 2005 konnte er in beiden Serien den Meistertitel gewinnen - das schaffte vor ihm noch kein anderer Fahrer.
Nach seinem Wechsel in die Formel-3-Euroserie 2006, in der er den achten Platz belegte und zum besten Rookie gewählt wurde, durfte Kobayashi drei Testtage für das Toyota F1-Team absolvieren. 2008 benannte ihn das Toyota-Team als dritten Fahrer, gleichzeitig ging er in der GP2-Serie für den Rennstall DAMS an den Start. Auch in der neuen GP2 Asia-Meisterschaft trat Kobayashi für DAMS an und konnte zwei Siege feiern.
Am Ende der Saison 2009 vertrat der Japaner bei Toyota den verletzten Timo Glock und absolvierte seine ersten F1-Rennen. Dabei zeigte er eine überraschend starke Performance und war zumeist äußerst angriffslustig. Ohne Respekt kämpfte der Rookie sofort gegen die Größen des Sports.
Obwohl Toyota sich Ende des Jahres aus der Formel 1 zurückzog, hatten die Auftritte des Japaners gereicht, um auf sich aufmerksam zu machen. 2010 verpflichtete Peter Sauber das Talent. Nach einem Seuchen-Start mit sechs Ausfällen in den ersten acht Rennen der Saison, fuhr er regelmäßig in die Punkte. Highlights waren seine von vielen spektakulären Überholmanövern geprägten Rennen in Valencia und beim Heimspiel im japanischen Suzuka. Seinen deutlich erfahreneren Teamkollegen Pedro de la Rosa ließ er zumeist alt aussehen.
2011 stieg Kobayashi zum Teamleader auf. Beim Großen Preis von Monaco erzielte er mit Rang fünf seine bis zu diesem Zeitpunkt beste Platzierung. Intern setzte er sich mit 30:14 Punkten klar gegen Rookie Sergio Perez durch. 2012 steigerte sich Kobayashi noch einmal deutlich und erreichte in Suzuka bei seinem Heimrennen als Dritter zum bis dato einzigen Mal in der Formel 1 das Podium.
Trotz guter Leistungen gelang es dem Japaner nicht, ein Cockpit für 2013 finden, weshalb er der Königsklasse den Rücken kehrte und in der Langstreckenweltmeisterschaft für das Ferrari-Werksteam AF Corse an den Start ging. 2014 ist Kobayashi wieder im Feld der Formel 1 zu finden und soll für Caterham die ersten Punkte in der Geschichte des Teams holen.