Portrait
Fermin Aldeguer machte bereits im Alter von zwei Jahren erste Erfahrungen auf einem Miniaturmotorrad, das er liebevoll 'La Bicha' [deutsch: Der Käfer, Anm.] nannte. Mit sechs Jahren nahm er an ersten Wettbewerben teil und machte schnell auf sich aufmerksam, mit neun Jahren gelangen ihm die ersten Sieg. Seinen ersten Titel holte Aldeguer im Levante MiniGP 110 Cup, weitere ließen nicht lange auf sich warten.
Aufgrund seiner Körpergröße von 1,81 Metern ging Aldeguer frühzeitig einen ungewöhnlichen Karriereweg: Anstatt den speziell für Spanier üblichen Weg über Red Bull Rookies Cup und Moto3 zu wählen, startete er 2021 als amtierender Stock600-Europameister in der Moto2-Europameisterschaft und holte sich auch dort in der ersten Saison überlegen den Titel. Gleichzeitig absolvierte der damals 16-Jährige alle Rennen der MotoE, wo er sogar eine Pole Position einfahren konnte, und erste Starts als Ersatzfahrer bei SpeedUp in der Moto2-WM.
Mit dem Team von Luca Boscoscuro startete Aldeguer ab 2022 dann auch dauerhaft in der Moto2-Klasse. Immer wieder ließ er sein Talent mit guten Resultaten aufblitzen -etwa einer Pole Position beim erst dritten Grand Prix in Argentinien - zeigte sich insgesamt zunächst aber noch zu inkonstant. Erst Mitte 2023 fuhr der SpeedUp-Pilot in Silverstone erstmals auf das Podium, dann aber auch direkt als Sieger.
Es folgten nochmal einige schwächere Rennen, ehe Aldeguer ab Mitte der Asientournee so richtig aufdrehte. In Indonesien und Australien fuhr er zweimal als Dritter auf das Podium, ehe er die letzten vier Saisonrennen allesamt gewann und dabei auch den bis dato überlegenen Champion Pedro Acosta in den Schatten stellte. VR46 Racing wurde aufmerksam, eine Verpflichtung schon zur MotoGP-Saison 2024 scheiterte einzig an den hohen Ablöseforderungen von Boscoscuro.
Ducati schnappt sich Toptalent Aldeguer frühzeitig
So blieb Aldeguer 2024 eine dritte volle Saison in der Moto2, hatte seinen Vertrag bei Ducati aber schon vor dem ersten Rennwochenende in Katar in der Tasche. Seiner Rolle als Titelfavorit konnte er daraufhin allerdings nicht gerecht werden, er beendete sein letztes Moto2-Jahr mit drei Siegen und zahlreichen Patzern nur als WM-Fünfter. Zunächst bei Pramac eingeplant, wird Aldeguer 2025 nun sein MotoGP-Debüt als Marc-Marquez-Nachfolger bei Gresini auf einer Vorjahres-Ducati geben.