Bruno Senna
Bruno Senna konnte erst spät mit seiner Leidenschaft, dem Motorsport, beginnen. Bedingt durch das Rennfahrverbot, dass nach dem tödlichen Unfall seines Onkels Ayrton über der Familie Senna verhängt wurde, begnügte sich Bruno viele Jahre lang mit Arbeit im Familienbetrieb. Glücklich wurde er dabei nie, zu groß war die Sehnsucht nach dem Rennfahren. Als kleiner Junge bekam er einige Kartlektionen von Ayrton - dabei leckte Bruno Blut.
Bis zu seinem 18. Lebensjahr jedoch musste Bruno seinen Herzenswunsch unterdrücken. Dann fragte ihn seine Mutter Viviane, was er aus seinem Leben machen wolle. Die prompte Antwort schockte sie: "Ich möchte Rennfahrer werden!" Nach reiflichen Überlegungen entschied sich die Familie dann doch, Bruno bei seinem Vorhaben zu unterstützen. So führte ihn sein Weg 2004 nach England in die Formel BMW. Dort konnte er - trotz seiner nicht vorhandenen Erfahrung - beachtliche Leistungen zeigen. Schnell nahm er an der britischen Formel-3-Meisterschaft teil, in der er nach Anfangsschwierigkeiten immer besser zurecht kam.
Lernjahre in der Formel 3
Ein dritter Platz in Silverstone belegte seine Fortschritte. Beim Formel-Renault-Weltfinale in Macao fuhr er zudem auf den zweiten Platz. 2005 und 2006 folgten weitere Lernjahre in der britischen Formel 3. Der Aufstieg in die GP2 war der nächste logische Schritt für den jungen Brasilianer. Er bekam einen Rennsitz beim Team Arden International und siegte direkt im zweiten Meisterschaftslauf in Barcelona. 2008 schloss er einen Vertrag mit iSport International, dem damaligen Meisterteam. Bruno konnte das Hauptrennen in Monaco gewinnen und löste damit große Emotionen bei vielen Menschen aus - der Sieg war auf den Tag genau 15 Jahre nach Ayrton Sennas letztem Monaco-Sieg in der F1.
Endlich in der Formel 1
Zum Ende der Saison konnte Bruno die Vizemeisterschaft für sich verbuchen. Die bisherigen Renningenieure loben vor allem das technische Verständnis, die präzisen Aussagen im Bezug auf die Autoabstimmung und das offene, sympathische Wesen des Brasilianers. 2010 reicht es endlich für das langersehnte Formel-1-Cockpit. Doch mit HRT hat sich Senna jedoch keinen Gefallen getan. Immerhin im teaminternen Duell sieht der Brasilianer nicht allzu schlecht aus. Was wirklich in ihm steckt kann er aber nie zeigen - viel zu viel Beschäftigung erfordert es allein den bockigen Boliden auf der Strecke zu halten.
Zu allem Frust kommt noch Ärger mit Teamchef Colin Kolles hinzu. In Silverstone muss Senna daher pausieren. Schnell wird klar, dass er bei HRT keine Zukunft hat. Somit zieht es Senna zu Lotus Renault - genau jener geschichtsträchtigen schwarz-goldenen Farbkombination, der ausgerechnet sein Onkel so viel Mythos eingehaucht hat. Doch auch dort hält es ihn nicht lang. 2012 wechselt er zu Williams.